Schneearbeiten auf der Piste am Matterhorn

Wintersport-Programm Rennen am Matterhorn - Versuch Nummer sieben und acht

Stand: 12.11.2023 15:52 Uhr

Der frühe Saisonstart im alpinen Skisport bleibt nach den ausgefallenen Weltcups am Matterhorn ein leidiges Thema. Probleme gibt es auch bei den Bobfahrern.

Die Idee hat schon was - ein Abfahrtsrennen, das in der Schweiz am Matterhorn gestartet wird und in Italien endet. FIS-Präsident Johan Eliasch hatte diesen Einfall und versuchte, die Wettbewerbe möglichst prominent in den alpinen Rennkalender zu integrieren - zu Beginn des Winters. Nach sechs misslungenen Anläufen darf dieser Versuch getrost als gescheitert bezeichnet werden.

"Frustrierend", nannte der deutsche Männer-Cheftrainer Christian Schwaiger schon die erste Absage am Samstag. Und auch am Sonntag konnte nicht gefahren werden - zu viel Neuschnee, dazu böiger Wind und schlechte Sicht verhinderten eine gefahrlose Austragung des Rennens.

Kritiker, denen nicht nur der frühe Saisonstart, sondern auch die Eingriffe in die Naturlandschaft am Gletscher ein Dorn im Auge sind, fühlen sich bestätigt. Sportschau-Wintersportexperte Felix Neureuther zählt sich dazu und sagt: "Die Kritik könnte man vermeiden, indem man den Zeitpunkt des Rennens anders wählt."

Letzte Chance für Eliaschs Prestigeprojekt?

Doch so weit ist die FIS noch nicht, auch wenn das neuerliche Desaster - die beiden Rennen waren auch in der Vorsaison schon dem Wetter zum Opfer gefallen - zumindest mal für Diskussionen innerhalb des Verbands sorgen dürfte. Eliaschs Prestigeprojekt wird die Skiwelt weiter beschäftigen.

Einen Versuch - besser gesagt die Versuche Nummer sieben und acht - gibt es noch am kommenden Wochenende (18./19. November), wenn zwei Abfahrten bei den Frauen auf dem Programm stehen, allerdings auf verkürzter Strecke und nur auf italienischem Gebiet..

Slalom-Weltcup in Levi: Werbung für den Skirennsport

Schon die Weltcuperöffnung mit zwei Riesenslalom-Weltcups in Sölden Ende Oktober war kein Vorzeige-Event. Die Austragung hatte wegen fehlenden Schneefalls lange auf der Kippe gestanden und war von Protesten und Diskussionen überschattet, das Rennen der Männer musste schließlich auch abgebrochen werden. Dass es anders geht, wurde an diesem Wochenende in Levi deutlich.

Das traditionell frühe Slalom-Weltcupwochenende im finnischen Lappland war Werbung für den alpinen Skirennsport, bei niedrigen Temperaturen, Top-Schnee und besten Bedingungen für die Athletinnen.

In zwei Wochen folgen die nächsten Rennen in den Technikdisziplinen in Killington/USA. Auch dort sollen die Bedingungen stimmen. Die Männer müssen nach bereits drei ausgefallenen Rennen nun bis Samstag (18.11.) mit dem Saisonstart warten - dann soll in Gurgl/Österreich ein Slalom ausgetragen werden.

Bob-Weltcups in China ebenfalls umstritten

Auch in anderen Wintersportarten ist der frühe Saisonstart immer wieder ein Thema. Bevor das Warten der Fans so gut wie aller Wintersportarten am letzten November-Wochenende vorbei ist, steht vorher am 18./19. November neben den Alpinrennen in Gurgl und Zermatt-Cervinia noch ein Bob-Weltcup in Asien statt.

Doch auch diese Rennen sind umstritten, wie die Absage des Bob-Weltcups der Frauen in Peking zeigt. Aufgrund der geringen Zahl von Teilnehmerinnen wurde der für die kommende Woche geplante Auftakt-Wettbewerb der Frauen auf der Olympia-Bahn in Peking abgesagt. Nun starten die Frauen erst vom 4. bis 10. Dezember im französischen La Plagne in die Saison. Die Männer - Stand jetzt - fahren dann in Yanqing um Weltcuppunkte. Wenn nicht doch noch etwas dazwischenkommt.