Karl Geiger, Skispringen

Skisprung-Weltcup DSV-Adler bei Schnee-Premiere unter Zugzwang

Stand: 24.11.2022 12:19 Uhr

Der Weltcup-Auftakt auf Matten war für die DSV-Adler um Karl Geiger ein Desaster. Beim "scharfen Start" auf Schnee muss es am Wochenende in Kuusamo besser laufen - bis zur Tournee ist nicht mehr viel Zeit.

Für die deutschen Skispringer wird es nach dem enttäuschenden Auftakt ab Samstag richtig ernst. Große Rückstände wären bis zum Start der Vierschanzentournee - dem ersten großen Saison-Highlight - kaum noch aufzuholen.

Erster Wettkampf auf Schnee

Die Brisanz des ersten echten Härtetests ist offensichtlich: Beim ersten Wettkampf auf Schnee bei voraussichtlich knackigen Minusgraden in Finnland muss sich zeigen, ob die DSV-Adler einen Monat vor dem Tournee-Auftakt in Geigers Oberstdorfer Heimat schon gut aufgestellt sind.

Warnsignale aus Wisla wurden gehört

Vor drei Wochen waren sie das nicht: Keine einzige Top-10-Platzierung gab es für das deutsche Team bei den beiden Springen auf der Mattenanlage im polnischen Wisla, Geiger landete auf Rang 33 und 17. "Ich habe in Wisla schon einen ziemlichen Deckel kassiert, es lief einfach nicht gut", sagte Geiger im Podcast "Ski happens": "Ich habe gemerkt, dass zur Spitze nach vorne doch ein ziemlicher Abstand ist."

Zeit läuft davon - nur drei Weltcups bis zur Tournee

Und diesen muss Geiger möglichst schnell verringern, beginnt doch in Nordostfinnland die erste heiße Saisonphase. Nur drei Weltcupstationen - Kuusamo, das Heimspiel in Titisee-Neustadt (9. bis 11. Dezember) und die Generalprobe in Engelberg (17./18. Dezember) - stehen vor der am 29. Dezember in Oberstdorf beginnenden Vierschanzentournee an, bei der es für die DSV-Adler traditionell um den ersten deutschen Sieg seit Sven Hannawald im Winter 2001/02 geht.

Und weil eine solche Zielsetzung in der Form von Wisla illusorisch wäre, tüftelte Bundestrainer Stefan Horngacher in der Wettkampfpause mit seinem Team an grundlegenden Dingen. Nach Wisla habe man "den Kernfehler suchen" müssen, sagte Geiger: "Wir haben einige Sachen ausprobiert, es geht in die richtige Richtung." Jedoch: "Der absolute Knotenlöser war jetzt noch nicht dabei."

Wende auf der "Lieblingsschanze"?

Den Knoten lösen soll nun die deutsche Lieblingsanlage von Kuusamo. Bei Geiger, der bei zehn Springen seit 2016 dort nur einmal nicht in den Top 10 landete. Und auch bei Eisenbichler - der sechsmalige Weltmeister hatte 2020 auf der Rukatunturi-Schanze den letzten seiner drei Weltcupsiege gefeiert. "Ich mache mir überhaupt keinen Stress", sagte Eisenbichler mit Blick auf die mauen Wisla-Resultate, wo er 13. und 20. wurde: "Der Höhepunkt ist die Vierschanzentournee, da müssen wir ehrlich sein."