Pius Raschke
interview

Skispringen Pius Paschke - "Ich mach einfach meine Sachen"

Stand: 11.11.2022 12:50 Uhr

Beim Weltcup-Auftakt in Wisla war Pius Paschke der beste DSV-Springer. Eine Startgarantie für den kommenden Weltcup ist das allerdings nicht.

Lange war unsicher, ob Pius Paschke beim Weltcup-Auftakt in Wisla überhaupt starten würde. Erst musste sich der 32-Jährige in einem internen Auswahlwettkampf mit Teamkollege Stephan Leyhe durchsetzen. Beim Saisonauftakt war Paschke dann die einzig positive Überraschung.

Während Karl Geiger und Co. mit schwachen Platzierungen hinter den Erwartungen zurückblieben, war der Kiefersfeldener mit Platz zwölf und Platz 15 zweimal der beste DSV-Athlet.

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sportschau.de: In Wisla sind Sie mit zwei Top15-Platzierungen als bester deutscher Skispringer in den Weltcup gestartet. Wie bewerten Sie Ihren Saisonauftakt?

Pius Paschke: Positiv. Am Anfang weiß man immer nicht ganz genau, wo man steht. Aber ich habe meine Sache ganz gut gemacht und bin zufrieden, dass da am Ende zwei solide Ergebnisse stehen.

Wie kam es, dass Sie erst so kurzfristig in das Weltcup-Aufgebot gerutscht sind?

Stephan (Leyhe, Anmerkung d. Red.) und ich mussten diesen letzten, sechsten Startplatz in einem internen Wettkampf ausspringen. Es war ziemlich knapp. Daher war es für mich umso schöner zu sehen, dass ich mit meinen Sprüngen konkurrenzfähig bin. Für Stephan war es natürlich schade, weil er in letzter Zeit auf demselben Niveau wie ich gesprungen ist. Aber vielleicht auch gut zu wissen, dass der, gegen den er ausgeschieden ist, durchaus konkurrenzfähig ist. Das heißt ja, dass das für ihn genauso gilt.

Ist Ihnen nach der Leistung in Wisla der Startplatz erst einmal sicher?

Das weiß ich noch nicht. Wir sind derzeit in Oberstdorf auf einem Lehrgang, kommende Woche gibt es nochmal einen Trainingskurs. Erst danach wird das Team für Kuusamo bekannt gegeben. Aber ich gehe mal davon aus, dass ich dann Ende November mit dabei bin.

Sie waren zweimal der beste DSV-Springer. Für die anderen lief der Weltcup enttäuschend. Wie war die Stimmung im Team?

Die Stimmung war nach wie vor gut. Klar ist es für jeden Einzelnen enttäuschend, wenn man hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt, aber es war jetzt nur das erste Weltcup-Wochenende. Man muss jetzt nicht alles infrage stellen. Das ganze Team hat über den Sommer sehr gut trainiert. Wir müssen jetzt ein paar Sachen anpacken und sind optimistisch, dass wir über den Winter noch deutlich bessere Wettkämpfe springen werden.

Müssen Karl Geiger und Markus Eisenbichler nach ihrem guten Start um den Platz im Rampenlicht fürchten?

Da brauchen die sich keine Sorgen machen. Aufgrund ihrer Erfolge in den vergangenen Jahren haben sie sich diesen Platz schon verdient und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Ich mach einfach meine Sachen. Wenn ich gut springe, dann freue ich mich. Wenn ich schlecht springe, dann schaue ich, dass ich besser werde.

Wo können Sie aktuell besser werden?

Aktuell arbeite ich an der Anfahrtsposition, speziell in Kombination mit der Geschwindigkeit. Da hatte ich zuletzt immer wieder Probleme. Aber in Wisla lief es gut. Da will ich jetzt mehr Konstanz reinbringen.

In Wisla landeten Sie in einem Weltcup erstmals auf Matten, anstatt auf Schnee. Ein ungewohntes Gefühl?

Gar nicht. Wir trainieren unser ganzes Skisprung-Leben schon auf Matten. Wir haben auf Matten sogar mehr Sprünge als auf Schnee. Deswegen ist das für uns keine große Umstellung. Für die Zuschauer mag das ein wenig ungewohnt sein, für uns Athleten aber nicht.

Der Weltcup ist dieses Jahr durch die Fußball-Weltmeisterschaft ungewöhnlich früh gestartet, jetzt gibt es wieder eine lange Pause. Bringt Sie das aus dem Rhythmus?

Mit solchen Sachen muss man immer rechnen. Störgeräusche gibt es immer. Es ist einfach Teil des Spiels, dass man sich auf so etwas auch einstellt.

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