Markus Eisenbichler beim Auftakt in Wisla

DSV-Skispringer nach Auftakt in Wisla Eisenbichler - "In Kuusamo startet die Saison eigentlich"

Stand: 07.11.2022 13:54 Uhr

Der Weltcup-Auftakt in Wisla misslang den deutschen Skispringern. Doch das DSV-Team hadert nicht allzu sehr damit, sondern setzt in der langen Saison andere Schwerpunkte.

Von Johannes Kirchmeier

Markus Eisenbichler machte während seines Interviews am Sonntagnachmittag nach den beiden Weltcup-Auftaktspringen in Wisla nur einen kurzen Einschub am Sportschau-Mikrofon. Doch der verriet viel.

Der 31-jährige Skispringer sagte nach den Plätzen 13 und 20, dass er jetzt vor allem noch weiteres Krafttraining absolvieren und dann regenerieren wolle in den nächsten beiden Wochen. Gerade in Sachen Kraft habe er etwas aufzuholen bis "zum Wettkampf hin nach Kuusamo – weil da startet eigentlich die Saison". Es ist eine Einordnung, mit der er wohl auch ein wenig die Skisprung-Nation beruhigt nach dem mittelprächtigen Start, bei dem einzig Katharina Althaus als Zweite bei den Frauen aufs Podest sprang.

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Weltcup-Winter lange wie nie

In Wisla ging die Saison am Samstag und Sonntag zwar wirklich los, davon konnte sich eine feiernde polnische Fan-Masse mit zwei Siegen des Lokalhelden Dawid Kubacki überzeugen – allerdings auf Matten und deutlich verfrüht. Der Skisprung-Weltcup-Winter ist diesmal eben so lange wie noch nie.

Um all dem Hin und Her rund um die Fußball-WM in Katar ab Ende November bis Mitte Dezember zumindest ein Stück aus dem Weg zu gehen (was mit dem Mattenspringen von Wisla zumindest mal geschafft war), darf man ja nicht vergessen: Die Saison steckt zwar voller Höhepunkte, aber die finden zeitlich wie jeden Winter statt – zum Jahreswechsel die Vierschanzentournee und später die Nordische Ski-WM in Planica (21.2.-6.3.) sowie im Anschluss daran Raw-Air-Tour und Skifliegen.

Horngacher: "Werden die nächsten zwei Wochen nutzen"

Und daran wollte Eisenbichler nach seinem bedächtigen Start keinen Zweifel lassen und die Skisprung-Nation beruhigen: "Ich trainiere ganz entspannt weiter – und der Höhepunkt ist die Tournee. Da müssen wir mal ganz ehrlich sein." Vor dem Auftakt hatte er erzählt, dass er sich künftig etwas aus dem öffentlichen Fokus zurückziehen und seine Emotionen einbremsen wolle.

Horngacher sieht deutsches Team "nicht so weit weg"

Zufrieden war im deutschen Team fast niemand mit dem ersten Weltcup-Stopp, schließlich kam kein Springer unter die besten zehn. "Ergebnistechnisch ist es nicht wahnsinnig gut gelaufen. Bei den Topleuten fehlen noch die guten Sprünge", sagte der Bundestrainer Stefan Horngacher, der wie Eisenbichler aber auch fand: "Wir sind nicht so weit weg. Wir werden die nächsten zwei Wochen nutzen."

Pius Paschke überzeugt aus deutscher Sicht

Mit den Top-Leuten meinte er neben Eisenbichler auch Geiger (34. und 18.) sowie Wellinger (23./25.). Einzig der als letzter in die Mannschaft gerutschte Pius Paschke wusste mit zwei Top-15-Platzierungen durchweg zu überzeugen.

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Der Oberbayer Eisenbichler dagegen fand: "Ich bin im Training in Oberstdorf besser gesprungen. Hier habe ich mich extrem schwer getan. Aber mei, so ist es halt mal im Leben."

Sein "eigentlicher" Saisonstart solle Kuusamo einen Monat vor der Vierschanzentournee sein. An diesem Abschneiden müssen sich die DSV-Adler dann eher messen lassen.

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