Friedrich Moch (l.) und  Hugo Lapulus bei der Tour de Ski

Langlauf Alles Wichtige zur Tour de Ski

Stand: 02.01.2024 09:37 Uhr

Mit der Tour de Ski steht das Saisonhighlight der Langläufer auf dem Programm. Auch dieses Mal müssen die Athleten über sieben Etappen bis zur legendären Alpe Cermis Höchstleistungen bringen. Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten.

Was ist die Tour de Ski?

Die Tour de Ski ist das wichtigste Etappenrennen im Skilanglauf und wird bereits zum 18. Mal ausgetragen. Sie führt in diesem Jahr vom 30. Dezember 2023 bis zum 7. Januar 2024 durch Italien und die Schweiz. Deutschland war bis zum vergangenen Jahr mit Oberstdorf ebenfalls vertreten, diese Station fällt nun aber weg.

Gesucht werden der beste Allrounder und die beste Allrounderin. Denn die Rennen werden sowohl im freien als auch im klassischen Stil ausgetragen. Zudem ist auf den sieben Etappen Durchhaltevermögen gefragt. Wer die meisten Körner hat, entscheidet sich am finalen Anstieg zur Alpe Cermis.

So läuft die Tour de Ski

Los ging es am 30. Dezember im italienischen Toblach mit den Sprintrennen der Männer und Frauen im freien Stil. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt aber nicht: Am Silvestertag geht es bereits mit den Einzelrennen über 10 Kilometer im klassischen Stil weiter, ehe am Neujahrstag mit den 25 Kilometern in der Verfolgung die längste Distanz stattfindet. Danach zieht der Tross weiter in die Schweiz. In Davos stehen nach einem Tag Pause Sprint- und Verfolgungsrennen an (3. und 4. Januar), wobei letzteres dieses Mal über 20 Kilometer in der klassischen Technik absolviert wird.

Nach einem weiteren Tag Pause und der Rückkehr nach Italien finden in Val di Fiemme die letzten Rennen statt. Der Massenstart (15 Kilometer) im klassischen Stil am 6. Januar läutet das Finale ein, ehe den Athleten am 7. Januar auf der Schlussetappe über 10 Kilometer hoch auf die legendäre Alpe Cermis im Freistil noch einmal alles abverlangt wird.

Etappen im Überblick

Datum Ort Disziplin In der Sportschau
30.12.2023 Toblach (Italien) Sprint (Freistil) Ergebnis/Bericht
31.12.2023 Toblach (Italien) 10 km Einzel (klassisch) Ergebnis/Bericht Männer
Ergebnis/Bericht Frauen
01.01.2024 Toblach (Italien) 20 km Verfolgung (Freistil) Ergebnis/Bericht Männer
Ergebnis/Bericht Frauen
03.01.2024 Davos (Schweiz) Sprint (Freistil) Liveticker
04.01.2024 Davos (Schweiz) 20 km Verfolgung (klassisch) Livestream und Liveticker
06.01.2024 Val di Fiemme (Italien) 15 km Massenstart (klassisch) Livestream und Liveticker
07.01.2024 Val di Fiemme (Italien) 10 km Massenstart "Final Climb" (Freistil) Livestream und Liveticker

Wertung und Preisgeld

Die Tour de Ski ist Bestandteil des Langlauf-Weltcups. Für die Etappen an sich gibt es zunächst aber keine Weltcuppunkte. Es zählen nur die Zeiten, die nach jeder Etappe auf die Gesamtzeit addiert werden. Zudem können über Zwischensprints Bonussekunden erlaufen werden.

Die Sieger mit der schnellsten Zeit nach den sieben Etappen dürfen sich über 300 Punkte im Gesamtweltcup freuen. In absteigender Folge werden auch die Athleten dahinter für ihre Erfolge belohnt. Zusätzlichen Anreiz bietet das Preisgeld. Die Gewinner können sich nicht nur über das Gelbe Trikot freuen, sondern auch über jeweils 80.000 Schweizer Franken (rund 85.000 Euro). Insgesamt werden über 700.000 Schweizer Franken ausgeschüttet.

Die Favoriten

Bei den Männern gab es bei der jüngsten Ausgabe kein Vorbeikommen an Johannes Hoesflot Klaebo. Der norwegische Ausnahmeläufer gewann mit einer Ausnahme alle Rennen und krönte sich überlegen und zum insgesamt dritten Mal zum Gesamtsieger.

Auch dieses Mal wäre der 27-Jährige als Favorit ins Rennen gegangen, zumal er sich nach schwächelndem Saisonstart zuletzt mit drei Siegen in drei Rennen beim Weltcup in Trondheim endgültig zurückgemeldet hatte. Doch dann erkrankte Klaebo und musste zumindest für die Sprints in Toblach absagen. So könnte es dieses Mal etwas spannender werden, zumal sich zwei Franzosen die ersten beiden Plätze im Sprint sicherte - und kein Norweger auf dem Podest stand.

Bei den Frauen sicherte sich die Schwedin Frida Karlsson im Januar dieses Jahres erstmals den Gesamtsieg. In dieser Saison wartet sie allerdings noch auf ihren ersten Erfolg im Weltcup. Gute Chancen dürften die beiden US-Amerikanerinnen Jessie Diggins und Rosie Brennan haben. Diggins, Tour-de-Ski-Siegerin 2021, führt aktuell das Gesamtklassement im Weltcup nach zwei Siegen vor Emma Ribom aus Schweden an. Auch deren Landsfrauen Ebba Andersson und Linn Svahn gehören zum Kreis der Favoritinnen.

Und was ist mit den Deutschen?

Damit es mit dem überhaupt ersten Gesamtsieg bei der Tour für eine deutsche Athletin klappt, müsste schon einiges zusammenkommen. Katharina Hennig hatte bei der jüngsten Ausgabe aber bereits ihr Können unter Beweis gestellt, als sie im Massenstart in Val di Fiemme erstmals in ihrer Karriere ganz oben auf dem Podest stand. Die Erwartungen dürften dieses Mal aber etwas geringer sein. Hennig musste zuletzt die Weltcups in Trondheim und Östersund aufgrund einer Coronainfektion auslassen.

Dafür ruhen die Hoffnungen auf Victoria Carl, die mit Hennig in Peking gemeinsam Teamsprint-Olympiasiegerin wurde. Die 28-Jährige aus Zella-Mehlis ist in dieser Saison in Topform, holte nicht nur ihren ersten Podestplatz, sondern ließ die gesamte Weltspitze in Trondheim im Klassik-Rennen über 10 Kilometer hinter sich und feierte ihren ersten Weltcupsieg überhaupt.

Bei den Männern kann sich Friedrich Moch Hoffnung auf ein erneutes Top-Ergebnis machen. Schon bei der vergangenen Tour de Ski sorgte der 23-jährige vom WSV Isny für einige Glanzlichter und wurde auf der Schlussetappe starker Fünfter. Im Jahr zuvor hatte er bei der finalen Etappe als Dritter sogar sein erstes Podest im Weltcup gefeiert. Und auch in diesem Winter überzeugt Moch mit regelmäßigen Platzierungen in den Top 15. Mit der Staffel sprang in Gällivare sogar der erste Podestplatz seit zwölf Jahren heraus. Für den bisher einzigen deutschen Gesamtsieg bei der Tour de Ski sorgte Tobias Angerer bei der Premiere 2006/07.