Francesco Friedrich und das deutsche Viererbob-Team

Bob-Weltcup in Lillehammer Friedrich schlägt im Paradeschlitten zurück

Stand: 28.01.2024 15:18 Uhr

Die deutschen Bobs haben am Sonntag (28.01.2024) im norwegischen Wintersportort Lillehammer Doppelsiege gefeiert. Im Viererbob der Männer gewann Francesco Friedrich vor Johannes Lochner. Zuvor hatte Kim Kalicki im Zweierbob der Frauen vor Laura Nolte triumphiert.

Es ist das Duell dieses Bob-Winters: Francesco Friedrich und Johannes Lochner liefern sich Woche für Woche aufregende Duelle. Während Lochner im kleinen Schlitten die Nase vorn hatte, ist der Dominator der vergangenen Jahre und Bob-König Friedrich im Viererbob aktuell einen Tick stärker. "Der Sieg tut gut. Wir können einen Haken mit einem Sieg auf einer neuen Weltcupbbahn machen. Hier hatten wir ja noch keinen Wettkampf", freute sich Friedrich im ZDF.

Nach seinem Sieg beim vergangenen Weltcup in St. Moritz legte der Sachse in Lillehammer nach. Gemeinsam mit seinen Anschiebern Thorsten Margis, Alexander Schüller und Felix Straub startete er in beiden Läufen schneller als die Konkurrenz und lenkte seinen Schlitten tadellos durch die Eisrinne. Damit konnte Lochner (+ 0,22 Sekunden) seinen Dauerrivalen diesmal nicht stoppen. Der Schwabe fuhr erneut auf den zweiten Platz.

Auf der Olympia-Bahn von 1994 legte Friedrich mit einem neuen Start- (4,98 Sekunden) sowie Bahnrekord in 49,79 Sekunden den Grundstein für den dritten Saisonsieg. Lochner fuhr eine Zehntelsekunde langsamer und konnte auch im zweiten Durchgang den knappen Rückstand nicht mehr aufholen. Denn Friedrich verbesserte den Startrekord um weitere elf Hundertstel, im Ziel fehlten zwei Hundertstel zur Egalisierung der Bestzeit aus dem ersten Lauf.

Nach jahrelanger Dominanz ist Friedrich in dieser Saison aber nicht unschlagbar, weil Lochner so gut wie noch nie unterwegs ist. Platz eins und zwei sind - wie in Lillehammer - oft vergeben, bleibt für die Konkurrenz der "Streit" um das letzte Plätzchen auf dem Treppchen: In Lillehammer hatte der Brite Brad Hall die Nase vorn.

Das deutsche Top-Talent Adam Ammour war weit von den Top drei entfernt. Nach zwei Läufen wurde der Youngster Achter.

Zweierbob - Kim Kalicki mit Vollgas zum Sieg in der Eisrinne

Kim Kalicki und Leonie Fiebig im Zweierbob.

Kim Kalicki und Leonie Fiebig im Zweierbob.

Zuvor feierte Bob-Weltmeisterin Kim Kalicki mit zwei souveränen Läufen den Sieg im Zweierbob. Gemeinsam mit ihrer Anschieberin Leonie Fiebig war Kalicki einsame Spitze. Mit zwei Laufbestzeiten gewann die Wiesbadenerin mit 0,19 Sekunden vor ihren Teamkolleginnen Laura Nolte/Neele Schulten und Kaysha Love/Azaria Hill (USA). Lisa Buckwitz kegelte nach Platz drei zur Halbzeit gemeinsam mit Vanessa Mark noch vom Podest.

Kalicki: Bahnrekord im ersten Durchgang

Mit Bahnrekord (51,68 Sekunden) im ersten Durchgang ebneten Kalicki/Fiebig ihren Weg zum Sieg. Allerdings war der Rückstand der Konkurrenz gering. Die US-Amerikanerinnen Love/Hill lagen nur einen Wimpernschlag oder 0,04 Sekunden dahinter in Lauerstellung. Auch die beiden deutschen Bobs liebäugelten auf Rang drei und vier noch mit dem Sieg.

Im Finale legten Nolte/Schulten - nach dem ersten Durchgang Vierte - mit einer Sahne-Fahrt vor und machten Druck auf das Podest. Buckwitz/Mark konnten nicht kontern und fielen zurück. Auch Love/Hill lenkten ihren Bob nicht fehlerfrei durch die Eisbahn, retteten aber zumindest den dritten Platz.

Kalicki, die erstmals als Weltmeisterin startet, ließ sich nicht beeindrucken und fuhr souverän zum Sieg.