Alexander Zverev jubelt beim Spiel gegen Alex Michelsen

Australian Open, Tag 7 Zverev problemlos ins Achtelfinale, überraschendes Aus für Swiatek

Stand: 20.01.2024 15:27 Uhr

Alexander Zverev ist bei den Australian Open mit einem glatten Sieg gegen Alex Michelsen ins Achtelfinale spaziert. Dort steht auch Carlos Alcaraz. Für die Weltranglistenerste Iga Swiatek ist das Turnier in Melbourne dagegen schon beendet.

Zverev besiegte den US-Amerikaner Michelsen in der 3. Runde am Samstag (20.01.2024) glatt in drei Sätzen (6:2, 7:6, 6:2). Damit hat der Hamburger zum achten Mal das Achtelfinale der Australian Open erreicht. Auf der Jagd nach seinem ersten Grand-Slam-Titel wartet mit dem an Position 19 gesetzten Briten Cameron Norrie nun der erste echte Prüfstein auf Zverev. Alle bisherigen vier Duelle mit Norrie hat Zverev allerdings gewonnen und dabei keinen Satz abgegeben.

Zverev deutlich verbessert

Der Deutsche zeigte sich im Vergleich zu seinen ersten Auftritten in Melbourne deutlich verbessert. Gegen den unerfahrenen 19 Jahre alten Michelsen, Nummer 91 der Welt, zeigte sich Zverev von Beginn an aufmerksam und laufstark, nach nur 36 Minuten schnappte er sich den ersten Satz mit einem Ass. Auch in der Folge wirkte der Olympiasieger befreiter, im Tiebreak des zweiten Satzes behielt er die Nerven. Nach 1:59 Stunden Spielzeit nutzte er seinen ersten Matchball zum Sieg.

"Die Taktik meines Vaters, der ja auch mein Trainer ist, heute war super. Schlage mehr Winner und mache weniger einfache Fehler", sagte Zverev im launigen Sieger-Interview auf dem Platz. "Das ist ja auch ganz einfach. Aber ich bin froh, dass es heute so gut aufgegangen ist."

Zverev hatte sich in Melbourne nur mit Mühe in die dritte Runde gekämpft, in seinem Zweitrundenmatch gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein wendete er ein frühes Aus erst im Tiebreak des fünften Satzes ab. Als Nummer sechs der Welt zählt Zverev beim ersten Major-Turnier des Jahres zum erweiterten Favoritenkreis.

Alcaraz profitiert von Verletzung seines Gegners

Der spanische Weltranglistenzweite Alcaraz hatte zuvor von der verletzungsbedingten Aufgabe seines chinesischen Gegners Shang Juncheng profitiert, der beim Stand von 6:1, 6:1, 1:0 aus Sicht von Alcaraz nicht mehr weiterspielen konnte.

Der Spanier steht damit erstmals in Australien im Achtelfinale. Im vergangenen Jahr hatte er das erste Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison wegen einer Verletzung verpasst. Jetzt zählt der Weltranglistenzweite neben Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic (Serbien) zu den heißesten Titelanwärtern.

Alcaraz nun gegen Kecmanovic

"Natürlich ist das nicht die Art und Weise, wie man weiterkommen will", sagte Alcaraz nach der einseitigen Partie. "Aber ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie ich spiele. Ich bin glücklich, dass ich hier zum ersten Mal in der zweiten Woche stehe", sagte Alcaraz (20) nach der Partie gegen den 18 Jahre alten Chinesen. Es war das erste Mal auf der Profitour, dass Alcaraz gegen einen Spieler antreten musste, der jünger als er ist.

Der Spanier bekommt es jetzt mit dem Serben Miomir Kecmanovic zu tun, der sich in fünf Sätzen gegen Vorjahreshalbfinalist Tommy Paul aus den USA durchsetzte und dabei im vierten Satz zwei Matchbälle abwehrte. Kecmanovic hatte zuvor gegen Jan-Lennard Struff ebenfalls in fünf Sätzen nach Abwehr von zwei Matchbällen gewonnen.

Auch Medwedew in der nächsten Runde

Auch der zweimalige Finalist Daniil Medwedew gab sich keine Blöße und erreichte die Runde der letzten 16 souverän. Der russische Weltranglistendritte bezwang den Kanadier Felix Auger-Aliassime 6:3, 6:4, 6:3 und trifft nun auf den Portugiesen Nuno Borges. "Ich bin glücklich, ein gutes Level zu spielen", sagte Medwedew: "Ich hoffe, ich kann das beibehalten."

Im Achtelfinale steht derweil auch der Pole Hubert Hurkacz. Der Weltranglistenneunte setzte sich mit 3:6, 6:1, 7:6 (7:4), 6:3 gegen den Franzosen Ugo Humbert durch und erreichte zum zweiten Mal in Folge die vierte Runde in Melbourne.

Australien kein gutes Pflaster für Swiatek

Bei den Frauen ist das Turnier für Iga Swiatek beendet. Die 22 Jahre alte Polin unterlag der jungen Tschechin Linda Noskova in der Rod Laver Arena trotz Satz-Führung mit 6:4, 3:6, 4:6 und muss in Melbourne weiter auf ihren ersten Triumph warten. Australien ist bisher kein gutes Pflaster für die viermalige Grand-Slam-Gewinnerin, am Yarra River ist der Halbfinaleinzug 2022 ihr bislang bestes Ergebnis. Für Swiatek ist es das erste Aus vor dem Achtelfinale seit ihrem ersten Auftritt in Melbourne 2019. Für die erst 19 Jahre alte Noskova ist es hingegen der größte Sieg ihrer Karriere, die Nummer 50 der Welt nutzte nach 2:20 Stunden Spielzeit ihren ersten Matchball. "Ich bin sprachlos, ich bin einfach nur glücklich", sagte Noskova.

Zuvor hatte die zweimalige Turniersiegerin Wiktoria Asarenka souverän das Achtelfinale erreicht, die Belarusin setzte sich 6:1, 7:5 gegen die Lettin Jelena Ostapenko durch.

Vier Doppel mit deutscher Beteiligung im Achtelfinale

Kevin Krawietz und Tim Pütz erreichten im Männer-Doppel mühelos das Achtelfinale. Das deutsche Davis-Cup-Doppel gewann seine Zweitrunden-Partie gegen den Österreicher Sebastian Ofner und den Franzosen Alexandre Müller mit 6:2, 6:2. Ebenfalls im Achtelfinale stehen Yannick Hanfmann und Dominik Koepfer. Die beiden deutschen Tennisprofis setzten sich überraschend gegen die Titelverteidiger Rinky Hijikata und Jason Kubler aus Australien mit 6:4, 4:6, 6:3 durch.

Auch Laura Siegemund überzeugte mit ihrer neuen Partnerin Barbora Krejcikova und erreichte die Runde der letzten 16. Siegemund bezwang mit ihrer tschechischen Partnerin das chinesische Doppel Wang Yafan/Yuan Yue mit 6:2, 6:4. Siegemund hatte im November im mexikanischen Cancun die WTA-Finals zusammen mit Vera Swonarewa gewonnen, die Russin wollte in der Folge aber kürzertreten. Siegemunds neue Partnerin Krejcikova gewann schon sieben Grand-Slam-Turniere im Doppel. 

Tamara Korpatsch profitierte dazu mit Partnerin Elixane Lechemia (Frankreich) vom Rückzug ihrer Gegnerinnen Marta Kostjuk/Katarzyna Kawa (Ukraine/Polen) und zog kampflos ins Achtelfinale ein.