Sport | Coronavirus Beschluss: Volle Stadien und Hallen ab 20. März

Stand: 17.02.2022 20:45 Uhr

Laut Bund-Länder-Konferenz vom Mittwoch (16.02.2022) wird es ab dem 20. März wieder volle Stadien und Hallen geben. Lockerungen gibt es teilweise aber auch ab sofort und weitere ab dem 4. März.

Dies geht aus dem Beschluss hervor, der der Sportschau vorliegt und der einen Drei-Stufen-Plan vorsieht. In der ersten Stufe geht es um private Zusammenkünfte, die Stufen zwei und drei regeln überregionale Großveranstaltungen. Konkret sieht das so aus:

  • Ab dem 4. März können bei überregionalen Großveranstaltungen (inklusive Sport) Genesene und Geimpfte (2G-Regelung bzw. Genesene und Geimpfte mit tagesaktuellem Test oder dritter Impfung (2GPlus-Regelung) als Zuschauerinnen und Zuschauer teilnehmen. Bei Veranstaltungen in Innenräumen ist maximal eine Auslastung von 60 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität zulässig, wobei die Personenzahl von 6.000 Zuschauenden nicht überschritten werden darf. Bei Veranstaltungen im Freien ist maximal eine Auslastung von 75 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität zulässig, wobei die Personenzahl von 25.000 Zuschauenden nicht überschritten werden darf. Flankierend sollten medizinische Masken (möglichst FFP2-Masken) getragen und Hygienekonzepte vorgesehen werden. 
  • In einem dritten und letzten Schritt ab dem 20. März 2022 sollen alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen entfallen, wenn die Situation in den Krankenhäusern dies zulässt.

Bohmann: "Lichter am Horizont"

Der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann, sprach von "Lichtern am Horizont". Mit den Lockerungen "können wir gut leben", sagte er.

Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt, sieht es ähnlich: "Wir gehen sichtbar Schritt für Schritt in die richtige Richtung."

Bundeskanzler verbreitet Zuversicht

Das elfseitige Beschlusspapier beinhaltet größere Lockerungen als in einem ersten Beschlussvorschlag vorgesehen. "Wir befinden uns an einem besonderen Tag der Pandemie, wir können zuversichtlicher nach vorne schauen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz: "Wenn alles so bleibt, werden wir in den nächsten Wochen eine stetig verbesserte Situation haben."

Scholz schränkt aber für den Notfall ein: "Wir werden Basisschutzmaßnahmen als Handlungsmöglichkeit aufrechterhalten, aber nicht als Standard. Wir werden es wagen, das meiste zu öffnen. Aber wir brauchen die Möglichkeit zu handeln, wenn etwas passiert. Das meiste wird so sein, dass es kaum Beschränkungen geben wird." 

Bayern hatte vorgelegt, auch Stuttgart profitiert

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatte bereits einen Tag vor dem Bund-Länder-Treffen weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen bekannt gegeben. Für Sportveranstaltungen in Bayern gilt ab sofort eine Teilnehmergrenze von 25.000.

Vor Wochenfrist war das Limit für Besucherinnen und Besucher bereits von 10.000 auf 15.000 erhöht worden.

Auch der VfB Stuttgart darf sich im wegweisenden Heimspiel gegen den VfL Bochum auf eine größere Fanunterstützung freuen. Wie die Schwaben drei Tage vor der Begegnung mitteilten, dürfen dank einer Sondergenehmigung bereits am Samstag (19.02.2022) 25.000 Zuschauer in die Arena und damit 15.000 mehr als ursprünglich vorgesehen.

Hannover 96 profitiert doppelt

Am Donnerstag (17.02.2022) wurde bekannt, dass nun auch in Niedersachsen früher als bundesweit geplant wieder bis zu 25.000 Zuschauer in ein Fußball-Stadion kommen dürfen - und zwar bereits ab dem 24. Februar. Dies teilte Zweitligist Hannover 96 nach einer Videokonferenz der Landesregierung mit den niedersächsischen Profisport-Vereinen mit. Die Regierung selbst stellte am Donnerstag entsprechende Eckpunkte neuer Corona-Regeln vor.

Die 96er werden davon besonders profitieren. Denn so dürfen das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen RB Leipzig (2. März) und auch das Zweitliga-Heimspiel gegen Holstein Kiel (25. Februar) aller Voraussicht nach bereits vor bis zu 25.000 Fans stattfinden. Der Club startete am Donnerstag einen Vorverkauf für beide Partien.

1. FC Köln und die Haie ziehen vor Gericht

Profiklubs im Fußball und die Kölner Haie im Eishockey waren zuvor in mehreren Bundesländern rechtlich gegen die Einschränkungen vorgegangen. Klubs in zahlreichen Sportarten kritisierten die Regelungen als unangemessen und sahen sich wirtschaftlich durch fehlende Einnahmen geschädigt.

Der 1. FC Köln geht derzeit einem Eilantrag gegen die derzeit gültigen Regelungen in Nordrhein-Westfalen vor, die derzeit maximal 10.000 Fans im Stadion erlauben.

Leipzig mit halbvollem Stadion in der Europa League

In Sachsen war RB Leipzig erfolgreich gegen die Beschränkungen der sächsischen Landesregierung vorgegangen. Der Klub kann nun für das nächste Heimspiel mit einem halbvollen Stadion planen. Wie der Klub bekannt gab, erteilte das Gesundheitsamt der Stadt die Genehmigung für eine 50-prozentige Auslastung.

Das Europa-League-Zwischenrundenspiel am Donnerstag (21 Uhr) gegen Real Sociedad San Sebastian können damit 24.758 Fans verfolgen. Beim Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln (3:1) am vergangenen Freitag waren die maximal erlaubten 15.000 Menschen anwesend.