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Auswärtsfahrt nach Berlin Schwerverletzte bei Angriff auf Schalker Fans

Stand: 20.02.2023 06:33 Uhr

Mehrere hundert Schalker Fans sind am Sonntagmorgen angegriffen worden, vier von ihnen sind schwer verletzt. Ob die Angreifer dem Umfeld der Fanszenen aus Essen und Dortmund zuzuordnen sind, wie es zunächst hieß, wollte die Polizei nicht bestätigen.

"Aufgrund zahlreicher Notrufe sind Polizeibeamte heute Morgen in Gelsenkirchen-Schalke im Einsatz gewesen", heißt es in einer Mitteilung der Polizei Gelsenkirchen vom Sonntagvormittag. Demnach hatten sich mehrere hundert Mitglieder der organisierten Schalker Fanszene versammelt, um gemeinsam zum Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin zu fahren.

Die Schalker seien nach bisherigen Ermittlungen um 6.22 Uhr von mindestens 100 gewaltbereiten Personen überrascht worden. In der Folge sei es zu einer Massenschlägerei gekommen, bei der unter anderem "Baseballschläger sowie sonstige Schlagwerkzeuge genutzt worden."

Vier Schwerverletzte

Noch vor Eintreffen der Beamten hätten sich die angreifenden Personen bereits wieder entfernt, meldete die Polizei. Bei der Auseinandersetzung seien demnach mindestens vier Personen schwer verletzt worden, darunter ein Busfahrer.

Rettungskräfte versorgten die Verletzten vor Ort. Anschließend kamen sie zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung.

Beteiligung von Essener und Dortmunder Fans nicht bestätigt

Die Angreifer seien laut der Polizeimeldung von Sonntagvormittag "vermutlich aus dem Umfeld der Fanszene von Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund". Auf WDR-Nachfrage zur Fanzugehörigkeit der Angreifer konnte die Leitstelle der Polizei Gelsenkirchen am Nachmittag noch nicht bestätigen, ob es sich sicher und ausschließlich um Anhänger von RWE und Dortmund handelte. Die Polizei verwies auf laufende Ermittlungen und die Auswertung verschiedener Indizien und möglicher Beweise.

Allerdings seien auch Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert worden, die dem Essener und Dortmunder Fanlager zuzuordnen seien, so die Polizei weiter.

RWE-Vorstandsvorsitzender: "Aktion, die keiner braucht"

Der Vorsitzende von Rot-Weiss Essen, Marcus Uhlig, verurteilte die Aktion scharf. Auf Nachfrage des WDR sagte Uhlig, dass das eine "Aktion" sei, die niemand brauche. Vor dem RWE-Spiel habe die Polizei das Gespräch mit ihm gesucht und ihn darüber informiert, das Essener Fans im Verdacht stünden, an den Angriffen in Gelsenkirchen beteiligt gewesen zu sein.

Über die RWE-Website nahm der Verein offiziell Stellung: "Den Überfall verurteilen wir in aller Geschlossenheit als Verein aufs Schärfste! Gewalt und Brutalität - das ist nicht mit den Werten vereinbar, für die Rot-Weiss Essen und hinter denen die Hafenstraßen-Familie steht. Wir wehren uns eindringlich dagegen, dass die Personen, die solche Taten begehen, sich selbst als Fans oder Unterstützer von RWE bezeichnen!"