Simon Terodde vom FC Schalke 04 musste im Pokalspiel beim FC St. Pauli mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden.

2. Bundesliga Schalke sieht sich auf dem richtigen Weg - und bangt um Terodde

Stand: 03.11.2023 23:13 Uhr

Trotz der Niederlage nehmen die Verantwortlichen des FC Schalke 04 Positives aus dem Pokalspiel gegen St. Pauli mit. Am Samstag reist der kriselnde Zweitligist zu formstarken Nürnbergen - womöglich ohne Simon Terodde.

Von Lukas Thiele

Das Ergebnis stimmte nicht. Mit 1:2 verlor der FC Schalke 04 am Dienstagabend beim FC St. Pauli und schied in der zweiten Runde des DFB-Pokals aus. Nach dem Sieg gegen Hannover 96 am vergangenen Zweitliga-Spieltag (3:2) setzte es für S04 also die nächste Niederlage. Immerhin: Schalke zwang den Zweitliga-Spitzenreiter in die Verlängerung, hatte dann aber einfach nicht mehr die nötigen Körner.

"Das ist etwas, woran wir arbeiten müssen. Es reicht nicht, ein gutes Level für 70 oder 75 Minuten zu halten", sagte der neue Trainer Karel Geraerts nach seinem dritten Pflichtspiel als Schalker. Darüber hinaus nahm Geraerts aber auch Positives aus dem Spiel in Hamburg mit: "In der Analyse haben wir viele gute Dinge gesehen. Die Mannschaft war sehr kompakt und wusste sehr gut, was sie zu tun hatte."

Hechelmann: "Der Weg, den wir gehen müssen"

Auch Sportdirektor André Hechelmann zeigte sich mit dem Auftreten seines Teams einverstanden: "Die Mannschaft hat gekämpft. Das ist der Weg, den wir gehen müssen, und dann hoffen wir, dass auch die Ergebnisse kommen", sagte er der "WAZ". Stürmer Sebastian Polter bilanzierte: "Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt. Der Trainer hat uns einen guten Plan mitgegeben. Am Ende verlierst du das Spiel durch zwei Standardsituationen. Das kann man besser verteidigen."

Klingt fast so, als wäre alles gut auf Schalke. Ist es aber nicht. Das weiß auch Polter: "Wir müssen immer noch sehen, wo wir gerade herkommen. Wir spielen keine gute Saison und möchten die Situation verbessern und das gemeinsam mit dem neuen Trainer. Wir müssen die Realität anerkennen und das tun wir auch. Dann werden wir wieder auf Kurs kommen."

In der 2. Bundesliga stehen Schalker trotz des jüngsten Sieges gegen Hannover mit zehn Punkten nach elf Spielen auf dem 16. Tabellenplatz und ist nun auch aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Schalke zu Gast bei formstarken Nürnbergern

Am Samstag (13 Uhr) steht für die Königsblauen die nächste schwere Aufgabe mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg an. Der Club präsentiert sich aktuell in guter Form. Von den letzten acht Pflichtspielen verlor der Club nur gegen Spitzenreiter St. Pauli. Am Mittwoch setzte sich der FCN im DFB-Pokal mit 3:2 nach Verlängerung gegen Hansa Rostock durch.

Außerdem haben die Franken in dieser Saison im eigenen Stadion noch gar nicht verloren. Die Schalker Auswärtsbilanz ist dagegen erschreckend: Nur einen Punkt holte S04 bislang in fremden Stadien. "Wenn wir in der Tabelle klettern möchten, und das wollen wir, dann müssen wir auch auswärts gewinnen", weiß auch Geraerts.

Einsatz von Simon Terodde fraglich

Fraglich ist noch, ob Stürmer Simon Terodde bei der Mission erster Auswärtssieg wird mithelfen können. Der 35-Jährige war im Spiel auf St. Pauli umgeknickt und musste nach 40 Minuten ausgewechselt werden. "Wäre das Spiel bereits morgen, wäre er sicher nicht dabei. Aber er hat einen Tag mehr Zeit", sagte Geraerts am Donnerstag.

Dominick Drexler und Assan Ouédraogo werden dagegen wohl wieder dabei sein. Beide hatte gegen St. Pauli aufgrund von kleineren Blessuren ausgesetzt.

Ouédraogo für U17-WM nominiert

Der Personalie Ouédraogo könnte den Schalker in den kommenden Wochen allerdings noch Kopfschmerzen bereiten. Wie der Verein am Mittwoch bekanntgab, ist der 17-Jährige vom DFB für die U17-WM nominiert worden und wolle dort auch spielen. Die WM findet vom 10. November bis zum 2. Dezember in Indonesien statt.

Ouédraogo könnte Schalke also einige Wochen fehlen. Sportdirektor Hechelmann ist das ein Dorn im Auge, weshalb er sein Toptalent erst einmal nur für die offizielle Abstellungsperiode abstellen will. Diese beginnt am 13. November und endet bereits am 21. November - dem Ende der WM-Gruppenphase. Möglich also, dass Schalke Ouédraogo bereits nach den Gruppenspielen wieder nach Gelsenkirchen holt, egal wie weit die U17-Nationalmannschaft im Turnier kommt.

"Es ist unsere Pflicht, die Interessen des Vereins an erste Stelle zu setzen und zu schützen", sagte Hechelmann. Deshalb solle erst nach dem Spiel in Nürnberg entschieden werden, ob und wann Ouédraogo nach Indonesien reist. Nach der Gruppenphase solle laut Hechelmann dann entschieden werden, ob der gebürtige Mülheimer nach Gelsenkirchen zurückkehrt, oder in Indonesien bleibt. "Die Gespräche mit den Verantwortlichen des DFB waren sehr gut und von gegenseitigem Verständnis geprägt", so Hechelmann.

Gegen Nürnberg wird Ouédraogo noch mit dabei sein und kann sich somit auf ein Duell zweier befreundeter Vereine freuen. Eine Premiere für ihn, genau wie für Trainer Geraerts, der aber bestens im Bilde ist: "Es wird eine fantastische Stimmung herrschen, da bin ich mir sicher. Ich habe schon viel über dieses Duell gehört. Nun freue ich mich, es selbst erleben zu dürfen."