Matona-Glody Ngyombo von Rot-Weiß Oberhausen kämpft gegen Isaiah Young von Rot-Weiss Essen um den Ball

Niederrheinpokal Oberhausen und Essen - zwei Nachbarn streiten um den DFB-Pokal

Stand: 23.05.2024 17:14 Uhr

Um den Niederrheinpokal streiten sich am Finaltag der Amateure Oberhausen und Essen. Dem Sieger winkt neben dem DFB-Pokal ein Sieg über den unliebsamen Nachbarn.

Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen ist eines der zahlreichen Ruhrpott-Derbys, die die Fußballfans im Westen elektrisieren. Lange waren RWE und RWO Leidensgenossen in der Regionalliga West, bis die Essener im Sommer 2022 den ersehnten Aufstieg in die 3. Liga schafften. Doch auch ohne Hin- und Rückspiel in der Liga müssen die Fans seit zwei Jahren nicht auf das Derby verzichten. Schließlich heißt nun schon zum zweiten Mal in Serie die Finalpaarung im Niederrheinpokal: Oberhausen gegen Essen.

Wobei das Heimrecht auf dem Spielberichtsbogen ein wenig verwirren mag, findet das Pokalfinale doch im Essener Stadion an der Hafenstraße statt. Praktisch empfängt also Essen die Oberhausener - wie schon letztes Jahr.

RWO wollte Heimspiel haben

Und RWO dürfte mit ordentlich Schaum vor dem Mund an der Hafenstraße aufschlagen - ohnehin aufgrund der Rivalität zu Essen, aber auch, weil eben noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen ist. Außerdem hatte Oberhausen darauf gehofft, dass sie das Endspiel im Stadion in Oberhausen austragen dürfen. "Wir hätten lieber zuhause gespielt", sagte RWO-Trainer Mike Terranova. Wochenlang hatte sich der Fußballverband bedekt gehalten und auf WDR-Anfrage nur erklärt, dass es sich "zwischen Essen und Oberhausen entscheiden" würde.

Die Enttäuschung bei den RWO-Anhängern war groß, als bekannt wurde, dass sich der Verband wieder für das größere und moderne Stadion an der Hafenstraße entschieden hat. Terranova nimmt es nun hin und freut sich: "Das wird eine geile Kulisse". Die Favoritenrolle schiebt er dem klassenhöheren Nachbarn zu: "Das ist die beste Essener Mannschaft seit ich RWE kenne. Und das tue ich seit 2006."

Essen sieht sich nicht als Favorit

Von einer solchen Favoritenrolle will man jedoch beim Drittligisten nichts wissen. So sagte Teeranovas Essener Pendant, Christoph Dabrowski: "Das wird ein Fifty-Fifty-Spiel. Wir wissen, wie Pokalfinals funktionieren." Es ist etwas Understatement, welches die Essener betreiben. Denn offensichtlich ist: Essen spielt zuhause und hat eine zu großen Teilen starke Saison als Siebter der 3. Liga hinter sich.

Bei Oberhausen lief die Spielzeit deutlich bescheidener. Seit Jahren versucht RWO in der Regionalliga um den Aufstieg mitzuspielen. Doch oft waren größere Klubs im Weg - Alemannia Aachen, Preußen Münster oder eben Rot-Weiss Essen. Für RWO reichte es, wie schon im vergangenen Jahr zu Platz sieben. Da kommt ein Pokalfinale als Highlight gerade Recht. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren - verbunden mit einem Geldsegen für den Klub. Dann könnte RWO vielleicht den Aufstieg nochmal ins Visier nehmen.

Sieger im DFB-Pokal dabei

Etwas dagegen haben dürfte der Rivale RWE. Denn auch für ihn geht es noch um den DFB-Pokal. Essen verspielte mit schwachen Spielen am Saisonende nicht nur den möglichen Relegationsrang in Liga drei, sondern auch noch den vierten Platz und damit die automatische Qualifikation für die erste Runde im Pokal. Dem Sieger winkt also ein Titel, der bundesweite Pokal und natürlich - das ist für die Fans das Wichtigste - der Triumph über den unliebsamen Nachbarn.