Die Spieler der DEG verfolgen mit bangen Blicken die Schlussphase des Spiels in Iserlohn auf dem Videowürfel.

WDR-Sport "Verdammte Hölle" - DEG nach Abstieg vor Umbruch

Stand: 30.04.2025 16:07 Uhr

Durch den Sieg der Dresdner Eislöwen in den Playoffs der DEL2 steht der Abstieg der Düsseldorfer EG endgültig fest. Die muss sich nun erstmal sortieren.

Von Michael Buchartz

Das entscheidende siebte Spiel zwischen den Ravensburg Towers und den Dresdner Eislöwen dürfte am Dienstag auch in Düsseldorf mit viel Aufmerksamkeit verfolgt worden sein. Durch das 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0) nach Verlängerung der Dresdner gegen Ravensburg entschieden erstgenannte die Serie mit 4:3 für sich und besiegelten den endgültigen Abstieg der Düsseldorfer aus der DEL. "Eishockey, du verdammte Hölle", war danach auf den Social-Media-Kanälen der DEG zu lesen.

Vergebenes Hoffen auf Ravensburg

Die DEG war zuvor sportlich aus der obersten deutschen Spielklasse abgestiegen. Da jedoch nur Dresden eine DEL-Lizenz bentragt hatte, bestand noch Hoffnung für die Düsseldorfer. Denn ein Ravensburger Meistertitel in der DEL2 hätte bedeutet, dass die DEG auch kommende Saison wieder in der obersten Spielklasse hätte antreten dürfen. Ravensburg beantragte keine Lizenz für die DEL und begründete dies mit den Anforderungen im finanziellen und strukturellen Bereich.

Für den achtmaligen Meister aus Düsseldorf ist es der erste sportliche Abstieg überhaupt aus der ersten Liga. Der Traditionsclub hatte erst am Freitag verkündet, die kommenden beiden Spielzeiten - egal in welcher Liga - finanziell gesichert zu haben. Lange hatte es bei der DEG gar keine Planungen für die DEL2 gegeben.

Geschäftsführer Niederberger: "Diese Phase sehen wir als Chance"

Auf die DEG wartet viel Arbeit mit einem großen Umbruch: Das Trainerteam sowie der sportliche Leiter Niki Mondt wurden bereits freigestellt oder sind zurückgetreten. Auch Ex-Geschäftsführer Harald Wirtz agiert nur noch als Gesellschafter.

Das neue Geschäftsführer-Duo Andreas Niederberger und Rick Amann, welches zum 1. Mai anfängt, blickt vorisichtig in die Zukunft. "Wir sehen diese Phase als Chance sportlich, organisatorisch und finanziell wieder auf ein stabiles Fundament zu kommen" erklärte Niederberger der Deutschen Presse-Agentur.

Aufstieg aus der DEL2 nicht einfach

Aktuell sieht der Status Quo noch düster aus: Noch kein einziger Spieler steht für das kommende Jahr fest. Den Posten des bisherigen Managers Mondt sollen Niederberger und Amann mit übernehmen. Auch ein Trainerteam wird noch gesucht. Immerhin ist der Druck durch die finanzielle Absicherung für zwei Spielzeiten etwas gesunken. Der Wiederaufstieg im kommenden Jahr ist keine Pflicht. Unter "die ersten zehn" wolle man kommen - das klingt als Ziel ziemlich tief gestapelt.

Wie schwer jedoch ein Aufstieg aus der DEL2 ist, wissen die Düsseldorfer vom rheinischen Rivalen in Krefeld. Die Pinguine versuchten die letzten drei Spielzeiten vergeblich in Liga eins zurückzukehren. Auch Finanzprimus Kassel Huskies scheiterte immer wieder in den Playoffs. Was also gibt Niederberger vor? "Unser Ziel ist es, die DEG zukunftfähig zu machen - völlig unabhängig von der Liga."

Unsere Quellen:

  • Webseite der DEL2
  • Social Media der Düsseldorfer EG
  • Deutsche Presse-Agentur