Die Sieger Peter Kretschmer (r) und Tim Hecker jubeln im Ziel.

Kanu-WM in Duisburg Canadier-Duo Hecker/Kretschmer holt Gold

Stand: 27.08.2023 13:41 Uhr

Stadionatmosphäre, Party und WM-Gold am letzten Wettkampftag: Die deutschen Rennsportkanuten Tim Hecker und Peter Kretschmer haben am Sonntag, lautstark angefeuert von einem eigenen Fanklub, bei der Heim-WM in Duisburg triumphiert.

Über die olympischen 500 m im Canadier-Zweier hatte das Duo nach 1:36,972 Minuten mehr als eine Sekunde Vorsprung auf die Verfolger-Boote. "Unbeschreiblich. Das ist unglaublich krass mit diesem Fanblock da drüben", sagte Hecker zu Tränen gerührt am ZDF-Mikrofon.

Bronze für Kajak-Duo Paszek/Hake

Kretschmer meinte: "In dem Moment, als wir über die Ziellinie gefahren sind und das gesehen haben: Einfach geil."  Während sich die beiden vor der Fans auf der Tribüne feiern ließen, stürmte das Kajak-Duo Paulina Paszek und Jule Hake über 500 m zu Bronze und sicherte damit ebenfalls locker den Quotenplatz.

"Natürlich wollten wir eine andere Medaille, aber wir hatten im Vorfeld ein paar Schwierigkeiten und freuen uns jetzt unglaublich", sagte Hake. Das Männer-Duo über diese Distanz, Felix Frank und Martin Hiller, kam in einem engen Finale nur auf Rang sechs, sicherte damit aber so gerade das Olympia-Ticket.

DKV holt 16 der 18 möglichen Quotenplätze

Insgesamt holte der Deutsche Kanu-Verband (DKV) damit bei der WM starke 16 der 18 möglichen Quotenplätze.

Auch über die nicht olympischen Distanzen gab es am Sonntag weitere Medaillen: Lena Röhlings und Jacob Schopf holten Gold im gemischten Kajak über 500 m, der Canadier-Vierer mit Lisa Jahn, Hedi Kliemke, Annika Loske und Ophelia Preller stürmte überraschend zu Silber. 

Einen Tag nach seinem Bronze-Coup im Einer kam Sebastian Brendel im Canadier-Mixed mit Sophie Koch über 500 m nur auf Rang fünf. "Auf der Strecke haben wir leider ein bisschen zu viel verloren", sagte Brendel.

Sebastian Brendel

Sebastian Brendel

Brendel holt schon am Samstag Bronze

Bereits am Samstag hatte Brendel auf seiner Paradestrecke eine Medaille gewonnen. Der dreimalige Olympiasieger überquerte im Finale über 1.000 m im Canadier-Einer die Ziellinie auf Rang drei und rechtfertigte nach einer zuvor durchwachsenen Saison mit Bronze seine erst kurzfristige Nominierung für die olympische Distanz.

Den Sieg im gut gefüllten Sportpark Wedau holte der Tscheche Martin Fuksa vor dem Rumänen Catalin Chirila, Brendel behielt im Fotofinish gegenüber Wiktor Glazunow aus Polen die Oberhand.

Es war bereits die 60. internationale Medaille für den 35-Jährigen, der damit dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) auch einen weiteren Quotenplatz für die Sommerspiele in Paris im nächsten Jahr sicherte. Brendel fährt am Sonntag (14.35 Uhr) noch im C1 über die 5000 m um eine weitere Medaille.

Winkelmann/Busch auch auf dem Podest

Für die erste deutsche Podestplatzierung am Samstag hatten zuvor Anton Winkelmann und Leonard Busch über die nicht olympischen 1000 m im Kajak-Zweier mit Bronze gesorgt. Das Pendant im Canadier mit Moritz Adam und Nico Pickert holte wenige Minuten später sogar die Silbermedaille. Für Ophelia Preller reichte es im Canadier-Einer nur zu Rang fünf.

Bereits am Freitag hatte der Kajak-Vierer um die Tokio-Olympiasieger Max Rendschmidt, Max Lemke und Tom Liebscher-Lucz zusammen mit Jacob Schopf über die olympischen 500 m Gold geholt und damit für den ersten Höhepunkt gesorgt. Zudem gab es drei weitere Medaillen über nicht olympische Strecken.

Die bis Sonntag laufende WM war zum insgesamt sechsten Mal zu Gast in Duisburg. Im Vorjahr hatte die deutsche Mannschaft in Kanada 14 Medaillen gewonnen (2 Gold, 7 Silber, 5 Bronze).