Eric Voufack in Aktion

Landespokal Niederrhein Duisburg und Essen rüsten sich zum Fußballfest

Stand: 21.05.2025 13:34 Uhr

Nur der Sieger schafft's in den lukrativen DFB-Pokal: Im Pokalendspiel auf Landesebene geht es für den MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen um die Ehre. Und um viel Geld.

Als traditionsreiche Großklubs mit Tausenden von treuen Anhängern sähen sich sowohl der MSV Duisburg wie auch Rot-Weiss Essen lieber heute als morgen als Klubs im gestandenen Profifußball der 1. oder 2. Liga.

Die Realität sieht aber anders aus: Beide treffen am Samstag (24.05.2025) beim "Finaltag der Amateure" in einem eminent wichtigen Match aufeinander: Es geht im Pokalendspiel auf Niederrhein-Ebene um den regionalen Titel und den damit verbundenen Einzug in den DFB-Pokal der kommenden Saison. Es ist ein großes und wichtiges Spiel für beide - auch, wenn es eben nur auf Amateur-Ebene stattfindet.

"Heimspiel" für den MSV

Gespielt wird in Duisburg-Wedau: Der MSV, der gerade die Meisterschaft in der Regionalliga gefeiert hat und die Rückkehr in die 3. Liga feierte, genießt also praktisch Heimrecht, auch wenn das Stadion schon vor langer Zeit als "neutraler Spielort" des Endspiels festgelegt wurde. Einen Favoriten auszumachen, ist sicherlich nicht so einfach, auch wenn RWE als klassenhöherer Klub (3. Liga) etwas höher einzuschätzen ist.

Auch, weil RWE eine erstklassige Rückrunde spielte, in welcher der Klassenerhalt am Ende sicher geschafft wurde. Als "Vater des Erfolges" wird in Essen Uwe Koschinat gefeiert. Der Koblenzer übernahm das Team von Christoph Dabrowski, als RWE tief im Tabellenkeller hing. Schon Wochen vor dem letzten Spieltag war der Klassenerhalt in trockenen Tüchern, nur Meister Arminia Bielefeld spielte eine bessere Rückrunde als RWE.

RWE: Harte Arbeit und etwas Spielglück

"Unser Erfolg war sicher der Lohn harter Arbeit, aber man muss auch sagen, dass wir häufig etwas Spielglück hatten. Ausgeglichene Spiele sind fast alle am Ende in unsere Richtung gefallen", hat Koschinat analysiert. Neben Spielglück hat er aber auch eine besondere Disziplin bei seinen Jungs ausgemacht, wie er im Gespräch mit wdr.de sagt: "Wir haben defensiv viel besser gearbeitet als in der Vorrunde und wir hatten in der Rückrunde nur eine Gelb-Rote Karte. Das hat uns Stabilität gegeben."

Zudem sieht der Coach sehr gelungene Wintertransfers: "Wir haben uns von drei Spielern getrennt, die einfach nicht zum Abstiegskampf passten. Auf der anderen Seite haben wir einen körperlich starken zentralen Mann wie Klaus Gjasula dazu bekommen. Das hat gut getan."

MSV: Pflichtaufgabe souverän erledigt

Für den MSV wäre ein Sieg im Pokalfinale sozusagen die Krönung einer Übergangs-Saison. Denn nach dem Abstieg aus der 3. Liga 2024 hatten die "Zebras" mit dem direkten Wiederaufstieg eine Pflichtaufgabe in der Regionalliga-West zu erledigen. Die allerdings gelang mit Bravour. Zehntausende Fans feierten nach dem geschafften Saisonziel mit der Mannschaft. Und dem Trainer. Denn Trainer Dietmar Hirsch schaffte es, auch in kritischen Phase die Ruhe zu bewahren und auch das nervöse Umfeld zu befrieden.

Hirsch: "Außenseiter, aber nicht chancenlos"

"Ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben viele Wettkampftypen in der Mannschaft, die jedes Spiel gewinnen wollen. Auch zuletzt, als wir in der Liga schon durch waren, haben wir uns professionell und sehr gut präsentiert", findet Hirsch.

Die Fans des MSV Duisburg feiern

Die Fans des MSV Duisburg feiern

Der Coach der Meidericher sieht sein Team erstmals in der Saison nicht als Favorit vor einem Spiel: "Wir sind sicher nicht favorisiert, aber wir sind auch nicht chancenlos", sagt Hirsch. Besonderes Augenmerk will er auf die seiner Meinung nach starke Offensive des Gegners legen: "Essen hat viel Power im Spiel nach vorn. Wir werden kompakt mit zwei Sechsern stehen müssen", erwartet er.

MSV setzt auf Fan-Unterstützung

Einen Vorteil sieht Hirsch im Spielort: "Wir spielen in Duisburg, haben daher den Heimvorteil. Wir werden viel mehr Fans als der Gegner im Rücken haben und da setze ich auch schon auf die Wucht der Zuschauer." Eine Rolle, die den Fans des MSV gerade recht kommt. Die aktive Fanszene hat jedenfalls schon zu einem Fanmarsch vor dem Spiel aufgerufen.

Sollte sich der MSV durchsetzen, wäre der erste Niederrheinpokal-Sieg seit 2017 perfekt. Auch damals hieß der Gegner im Finale Rot-Weiss Essen, die Duisburger gewannen mit 2:0. Für Uwe Koschinat gibt's keinen Favoriten: "Die Chancen sehe ich bei 50:50. Der Heimvorteil des MSV gleicht unsere Drittligaerfahrung rein formal aus."