Köln im Abstiegskampf FC-Trainer Baumgart greift gegen die Bayern nach dem Strohhalm
Der 1.FC Köln empfängt zum Auftakt des 12. Spieltags in der Fußball-Bundesliga den FC Bayern München. Trainer Steffen Baumgart macht seinen Spielern Mut.
Es ist geradezu erstaunlich, wie unbeeindruckt sich Steffen Baumgart in diesen Tagen gibt. Seine Mannschaft belegt den 17. Tabellenplatz, liegt weit hinter den (eigenen) Erwartungen zurück. Die Krise ist nach elf Spieltagen für den 1.FC Köln greifbar und nicht mehr zu leugnen. Der Trainer der Geißböcke bleibt allerdings beharrlich.
"Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie mutig ist. Unabhängig davon, welcher Name auf uns zukommt", sagte Baumgart am Mittwoch (22.11.2023) und damit zwei Tage vor dem Bundesligaspiel gegen den FC Bayern München. Am Freitagabend (ab 20.45 Uhr in der Radio-Reportage und im Live-Ticker bei der Sportschau) ist der deutsche Rekordmeister zu Gast am Rhein.
Baumgart bleibt bei seinem Stil
Über die Favoritenrolle gibt es objektiv betrachtet keine zwei Meinungen, das würde wohl auch der FC-Trainer nicht bestreiten. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel ist schließlich Tabellenzweiter und will mit einem Sieg den derzeitigen Ligaprimus Bayer 04 Leverkusen unter Druck setzen. Dennoch: "Wir wollen unsere Stärken auf den Platz bringen. Gegen den FC Bayern bin ich immer zuversichtlich, Punkte zu holen", so der Kölner Fußballlehrer. Diesen Optimismus werde er auch nicht verlieren.
Baumgart weicht nicht ab von seiner Herangehensweise, ist nach wie vor davon überzeugt, mit seiner Spielweise auch einen scheinbar übermächtigen Gegner wie die Münchner (9 Siege, 2 Remis) in die Knie zwingen zu können. "Es geht über Mentalität und Laufbereitschaft, um überhaupt gegen so eine Mannschaft was mitnehmen zu können", so Baumgart.
Die Bayern zu Fehlern zwingen
Der 51-Jährige versucht in dieser schwierigen Situation allen Beteiligten Überzeugung zu verleihen - der Öffentlichkeit genauso wie seinen Spielern. Seine Botschaft ist eindeutig: Wer es nicht voller Selbstbewusstsein und Glauben an das Unmögliche versucht, der kann es gleich lassen. "Man muss auch nicht immer von Schwächen reden", sagte er. "Am Ende wollen wir die Bayern zu Fehlern zwingen und hoffen, dass sie welche machen. Und wir auf unserer Seite wollen verhindern, Fehler wie beispielsweise gegen Leipzig zu machen."
Es ist Baumgarts Griff nach dem Strohhalm. Aber wer, wenn nicht er, muss Optimismus versprühen in diesen schwierigen Kölner Fußball-Zeiten? Natürlich weiß auch der Coach, was auf ihn und sein Team zukommt. Bayern-Topstürmer Harry Kane etwa. "Er ist überragend. Ich weiß nicht, ob jemals einer in der Bundesliga schon mal so eine Tor-Quote hatte. Wenn er am Ball ist, kann es weh tun", so Baumgart.
Auch Ljubicic ist wieder fit
Immerhin: Der Coach kann personell aus dem Vollen schöpfen. Auch Dejan Ljubicic ist nach seiner Erkältung wieder einsatzfähig. Ob er auch sein jüngstes Leistungstief überwunden hat, ist allerdings fraglich. "Er muss sehen, dass er bei sich bleibt. Da gehören Leistungsdellen dazu, aber er wird weiterhin für uns wichtig sein. Nicht nur, weil er das Ziel hat, bei der EM dabei zu sein. Da zieht er sich wieder raus", sagte Baumgart und ergänzte: "Und am besten wir ziehen uns alle wieder raus."
