Der brasilianische Reiter Yuri Mansur auf dem Pferd "Miss Blue-Saint Blue Farm" springt über ein Hindernis.

Brasilianer Mansur gewinnt CHIO - Wieder kein deutscher Sieg beim Preis von Europa

Stand: 28.06.2023 23:22 Uhr

Der Brasilianer Yuri Mansur hat beim ersten Highlight der Springreiter beim CHIO in Aachen einen kühlen Kopf bewahrt und den Großen Preis von Europa für sich entschieden. Er setzte sich am Mittwochabend (28.06.2023) im Stechen auch gegen drei Deutsche durch.

Mansur sprang im einzelnen Durchlauf sowie im Stechen fehlerlos und legte auf Miss Blue-Saint die schnellste Zeit in seinem makellosen Entscheidungsdurchgang hin." Das bedeutet mir sehr viel", sagte Mansur, der von seinen Kindern ausgiebig gefeiert wurde.

Der brasilianische Reiter Yuri Mansur auf dem Pferd "Miss Blue-Saint Blue Farm" springt über ein Hindernis.

Der brasilianische Reiter Yuri Mansur auf dem Pferd "Miss Blue-Saint Blue Farm" springt über ein Hindernis.

Als bester Deutscher schaffte es Gerrit Nieberg mit Blues d'Aveline auf Platz vier, er leistete sich einen folgenschweren Patzer in der Entscheidungsrunde. Neben ihm erreichten Richard Vogel (Mannheim) und Philipp Weishaupt (Riesenbeck) das Stechen durch eine fehlerfreie Runde. Vogel wurde hinter Nieberg Fünfter, Weishaupt leistete sich zwei Abwürfe, landete aber noch auf Rang sechs.

Der Preis von Europa ist mit 200.000 Euro dotiert, der Höhepunkt der Einzelkonkurrenz folgt am Sonntag: Ab 14.00 Uhr springen dann die Reiterpaare den prestigeträchtigen Großen Preis von Aachen aus. Zuvor wird die deutsche Mannschaft versuchen, am Donnerstag (29.06.2023) unter Flutlicht den Titel im Nationenpreis (live im WDR-Fernsehen und im Stream) zu verteidigen.

Wandres sorgt für ersten deutschen Sieg

Bereits am Mittag hatte Frederic Wandres in der Dressur erste Erfolge gefeiert. Der 36-Jährige war damit erneut bester deutscher Reiter in dieser Disziplin in Aachen. Im Prix St. Georges musste sich der deutsche Vizemeister nach Platz eins im vergangenen Jahr zunächst mit Quizmaster nur dem dreimaligen Olympiasiegerin Charlotte Dujardin (Großbritannien) geschlagen geben. Reitikone Isabell Werth wurde mit Zeffirelli Sechste.

Anschließend sicherte sich Wandres den ersten deutschen Sieg der Woche. Im Vier-Sterne-Grand-Prix gewann er mit seinem Hengst Duke of Britain vor Weltmeisterin Charlotte Fry aus Großbritannien. Am Donnerstag (29.06.2023) wird der 36-Jährige gemeinsam mit Werth, Jessica von Bredow-Werndl und Sönke Rothenberger in der Equipe um den Nationenpreis reiten.

Der Prix St. Georges ist die Dressurprüfung mit dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad beim CHIO, viele Top-Reiter treten dort vor allem mit ihren Nachwuchspferden an. Auch in der Prüfung auf Vier-Sterne-Niveau präsentieren viele Reiter nicht ihre Spitzenpferde.

Dilasser perfekt und schnell

Zuvor hatte Dilasser mit seinem Pferd Abricot in einer Prüfung ohne Stechen dank des schnellsten Null-Fehler-Rittes gewonnen. Auf Platz zwei kam vor dem Preis von Europa am Abend die US-Amerikanerin Laura Kraut mit Haley. Für die beste deutsche Platzierung sorgte Maurice Tebbel aus Emsbüren, der mit Quasi Top auf Rang drei ritt.

Marc Dilasser auf Arioto du Gevres

Marc Dilasser auf Arioto du Gevres

"Wie man sieht ist er ein bisschen wild. Er ist ein kleiner Löwe und ich liebe ihn so sehr. Er hat schon viele Prüfungen auf großen Turnieren gewonnen. Er ist ein Kämpfer und so clever", lobte Dilasser, der bei seiner zweiten CHIO-Teilnahme den ersten Sieg feierte, sein Pferd. "Hier zu reiten, ist einfach ein Traum. Ich meinte zu meinem Pfleger, dass ich jetzt meinen kleinen Söhnen sagen kann, dass ich in Aachen gewonnen habe."