Noah Kirkwood von den Baskets Bonn am Ball im Champions-League-Spiel gegen Hapoel Holon.

Basketball Champions League: Baskets Bonn unterliegen Holon vor leeren Rängen

Stand: 01.11.2023 22:05 Uhr

Die Telekom Baskets Bonn haben in der Champions League eine knappe Niederlage gegen Hapoel Holon kassiert. Die Partie gegen den israelischen Klub fand ohne Zuschauer und unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt.

Nach zuletzt fünf Pflichtspiel-Siegen in Folge unterlag der Titelverteidiger am Mittwochabend 74:75 (28:38). Bester Werfer für Bonn war Harald Frey mit 26 Punkten, bei Holon kam C.J. Harris auf 17.

Für die Bonner war es nach dem Auftakterfolg gegen Bursaspor (Türkei) die erste Niederlage im zweiten Spiel der Gruppe F. Der Sieger der Vierer-Gruppe zieht direkt ins Achtelfinale der Gruppe J ein, die Zweit- und Drittplatzierten müssen in eine "Play-In"-Serie.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen rund um die Halle

Das Spiel fand vor leeren Rängen unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und mit einem erhöhten Polizeiaufkommen statt. Rund um den Telekom Dome war bereits am Dienstag alles abgesperrt worden.

Die Partie war ursprünglich für den 18. Oktober angesetzt worden, wegen der Terroranschläge in Israel aber vom Verband verlegt worden. Noch am Dienstag war unklar, in welcher Teamstärke Holon antreten würde. Seine BCL-"Heimspiele" trägt der Klub vorerst in Athen aus. Für Holon war es das erste Spiel seit über einem Monat.

Sicherheitsmaßnahmen beim Basketballspiel in Bonn

Bonn verliert schnell seinen Rythmus

Dementsprechend kamen die Bonner besser in die Partie und führten schnell mit 10:0. Holon nahm erst einmal eine Auszeit und steigerte sich danach: Die Israelis nahmen den Bonnern mit ihrer Zonenverteidigung den Schwung, Justin Smith verkürzte per Korbleger auf 12:14. Beide Mannschaften leisteten sich viele Fehlwürfe, die Partie war körperbetont. Nach dem ersten Viertel stand es 14:14.

Im zweiten Viertel gingen die Gäste durch einen Korbleger von Drew Crawford erstmals in Führung (15:16). Bonn fehlte weiter der Rythmus, die Field-Goal-Quote der Baskets sank unter 30 Prozent und Hapoel holte sich mehr Rebounds.

Bezeichnend für den zerfahrenen Bonner Auftritt war eine Szene kurz vor der Halbzeitpause: Die Baskets vergaben ihren letzten Wurf vor der Sirene, ermöglichten Holon durch eine offene Defense einen erfolgreichen Konter und foulten dabei noch den Schützen Amine Noua, der per Freiwurf ein Drei-Punkte-Spiel daraus machte. Folgerichtig lagen die Baskets zur Pause 28:38 zurück.

Bonn steigert sich - und lässt wieder nach

Die Baskets kamen stark verbessert aus der Kabine, legten einen 13:2-Start in die zweite Hälfte hin und übernahmen nach einem Freiwurf von Ike Udanoh wieder die Führung (41:40). Doch Bonn ließ wieder nach, verteidigte nicht gut und ging nach einem Dreier von Hapoels C.J. Harris wieder mit einem 50:56-Rückstand ins letzte Viertel.

Auch in diesem mangelte es dem Titelverteidiger an Pass- und Wurfgenauigkeit. Holon kam wegen Bonns schlechter Absicherung zudem immer wieder zu leichten Punkten nach Ballgewinn und holte Rebound um Rebound. "Wir brauchen mehr Geschwindigkeit im Angriff und müssen die freien Bälle sichern", forderte Baskets-Coach Roel Moors während einer Auszeit beim Stand von 61:67 gut drei Minuten vor Ende.

Der beste Bonner, der Norweger Frey, verkürzte mit seinem fünften verwandelten Dreier auf 64:67, ehe Bryan Fobbs die Gastgeber wieder auf einen Zähler heranbrachte (66:67). Doch Holon behielt die Nase vorn - auch, weil Bonn sich selbst weiter das Leben schwer machte. Fobbs stellte 29 Sekunden vor Schluss per Dreier auf 74:75. Bonn konnte auch noch einmal den Ball erobern, doch den entscheidenden letzten Wurf vergab Noah Kirkwood.

Bonn nun gegen Meister Ulm

Für Bonn steht am Sonntag (18.30 Uhr) in der Bundesliga die nächste Partie gegen den deutschen Meister Ulm an, gegen den die Baskets die Finalserie der letzten Spielzeit verloren hatte.