Bonns Deane Williams im Spiel gegen Malaga

Sieg gegen Malaga Baskets Bonn erreichen Champions-League-Finale

Stand: 12.05.2023 22:51 Uhr

Die Telekom Baskets Bonn sind dem größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte einen weiteren Schritt näher gekommen und ins Finale um die Basketball-Champions-League eingezogen.

Beim Final Four in Malaga setzten sich die Rheinländer am Freitagabend in einem dramatischen Spiel mit 69:67 (41:31) gegen die favorisierten Gastgeber Unicaja Malaga durch und zogen sensationell ins Endspiel ein. Dort trifft Bonn am Sonntag (20 Uhr) auf Hapoel Bank Yahav Jerusalem, das sich zuvor überraschend mit 69:68 gegen Titelverteidiger Lenovo Teneriffa durchgesetzt hatte.

Bonn ohne Karsten Tadda, aber mit Halbzeitführung

Die Partie begann sehr intensiv und mit hohem Tempo. Beim Stand von 4:2 für die Gastgeber musste die Partie kurz unterbrochen werden, weil über einem der Körbe die Shotclock ausgefallen war. Nachdem die Technik wieder funktionierte, setzte sich Malaga erstmals mit 8:4 ab.

Nachdem die Bonner kurz darauf zum 8:8 ausgeglichen hatten, zogen die Spanier dank einiger erfolgreicher Dreier auf 20:11 davon. Aber die Baskets kämpften sich mit einem eigenen 9:0-Lauf zurück und gingen mit einem ermutigenden 22:22 in die erste Viertelpause. Bonns Karsten Tadda musste früh angeschlagen raus und konnte nicht mehr eingesetzt werden.

Die Bonner nahmen das Momentum mit ins zweite Viertel und setzten ihren Lauf dort bis zum 26:22 fort. Ein Dreier von Tyson Ward zum 31:24 zwang Malaga zu einer Auszeit. Das Spiel wurde nun zunehmend körperlicher, gespickt mit zahlreichen Fouls und Freiwürfen. Mit dieser Intensität kamen die Bonner bestens zurecht und spielten sich in einen Rausch.

Ein Dreier von TJ Shorts brachte den Baskets die erste zweistellige Führung der Partie (41:31) ein, auf der anderen Seite ließ Leon Kratzer einen Monster-Block folgen. Mit einer starken Zehn-Punkte-Vorsprung des Bundesligisten ging es in die Halbzeitpause.

Malagas Aufholjagd endet bei Collin Malcolm

Nach dem Seitenwechsel verkürzte Malaga den Rückstand mit viel Einsatz Punkt für Punkt, bis Javontae Hawkins eine kleinere Bonner Durststrecke mit einem Sprungwurf zum 50:42 beendete. Nach zwei umstrittenen Foul-Pfiffen gegen Bonner Spieler handelte sich Baskets-Coach Tuomas Iisalo ein Technisches Foul wegen Meckerns ein.

Ein Dreier von Dylan Osetkowski brachte Malaga bis auf vier Punkte heran, doch Collin Malcolm antwortete umgehend mit einem eigenen Treffer aus der Distanz zum 57:50-Endstand nach dem dritten Viertel.

Auch im letzten Viertel war es kein schönes, aber extrem intensives Spiel. Mit einem Dunk verkürzte David Kravish nach einem seltenen Bonner Defensiv-Aussetzer für Malaga auf 52:58, was eine schnelle Auszeit der Baskets zur Folge hatte.

Die konnte die Aufholjagd der Spanier jedoch nicht stoppen, denn wenig später war die Bonner Führung bis auf einen Punkt geschrumpft (58:57). Dann schlug die große Stunde des Collin Malcolm, der vier Punkte in Folge erzielte und zudem in der Defensive mit einem starken Block zur Stelle war (64:58).

Dramatische Schlussphase

Drei Minuten vor dem Ende bekam auch Malagas Coach Ibon Navarro sein erstes Technisches Foul. Von der Freiwurflinie aus konnten die Bonner ihre Führung wieder halten. In einer wilden letzten Minute verwarfen zunächst beide Teams freie Würfe, bis Kendrick Perry 30 Sekunden vor dem Ende mit einem Dreier auf 63:67 verkürzte. Die Spanier foulten beim folgenden Bonner Ballbesitz umgehend und schickten Shorts an die Linie, der beide Würfe sicher versenkte.

Dario Brizuela brachte Malaga 20 Sekunden vor dem Ende noch einmal bis auf vier Punkte heran. Ein Ballverlust von Shorts führte zu schnellen Punkten von Melvin Ejim zum 67:69 aus Sicht der Spanier. Mit nur noch zehn Sekunden auf der Uhr wurde Shorts erneut an die Freiwurflinie geschickt und verwarf beide Versuche. Perry hätte die Partie in der Schlusssekunde mit einem Dreier noch für Malaga gewinnen können, traf aber nicht.

Topscorer der Partie war Shorts mit 21 Punkten, gefolgt von seinen Teamkollegen Finn Delaney und Hawkins mit je 13 Zählern.