Enttäuschung beim VfB Stuttgart

Fußball | Hintergrund Wieder Zittern bis zum Schluss: Das schwierige Jahr des VfB Stuttgart

Stand: 31.05.2023 08:52 Uhr

Vier Trainer, sportliche Probleme und der dritte Abstieg in sieben Jahren droht: Der VfB Stuttgart ist in der abgelaufenen Saison durch einige Täler gegangen - eine Bilanz.

Am Ende einer komplizierten Saison zittert der VfB Stuttgart auch nach dem letzten Spieltag um den Klassenverbleib in der Bundesliga. Die Schwaben müssen in der Relegation am Donnerstag und Montag den dritten Absturz in die Zweitklassigkeit vermeiden.

YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "Relegation! VfB Stuttgart trifft auf den Endgegner HSV - DEIN VfB #73 | SWR Sport"

Es wartet nach turbulenten Monaten ein spannender Abschluss gegen den Hamburger SV - das Duell zweiter absoluter Tradtitionsklubs.

Ein Rückblick auf die reguläre Saison

29. Juli: Der VfB startet mit einem knappen 1:0 im DFB-Pokal bei Drittligist Dynamo Dresden und einem Platzverweis für Abwehrchef Waldemar Anton in die Saison. 

10. Oktober: Einen Tag nach dem 0:1 gegen Union Berlin, dem neunten sieglosen Bundesliga-Spiel in Serie, beurlaubt der VfB Trainer Pellegrino Matarazzo. Der Italo-Amerikaner war im Januar 2020 an den Neckar gekommen. Co-Trainer Michael Wimmer übernimmt vorerst als Interimscoach. 

15. OktoberWimmer gibt mit einem 4:1 gegen den VfL Bochum einen erfolgreichen Pflichtspiel-Einstand, vier Tage später gewinnt seine Elf im DFB-Pokal mit 6:0 gegen Zweitligist Arminia Bielefeld.

12. November: Seine ordentliche Bilanz mit vier Siegen in sieben Pflichtspielen hilft Wimmer nicht: Das 0:2 gegen Bayer Leverkusen vor der WM-Pause ist sein letztes Pflichtspiel auf der VfB-Bank. 

30. November: Auch Sven Mislintat ist beim VfB Geschichte: Der Sportdirektor und der Verein können sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen, damit verlässt der 50-Jährige die Schwaben nach rund dreieinhalb Jahren.

3. DezemberFabian Wohlgemuth kommt als neuer Sportdirektor. Er war zuvor Geschäftsführer beim Zweitligisten SC Paderborn gewesen.

5. DezemberDer VfB gibt die Rückkehr von Bruno Labbadia bekannt, der bereits zwischen 2010 und 2013 Cheftrainer der Roten war. Dessen Verpflichtung bedeutet gleichzeitig das Aus für Wimmer.

Auc unter Labbadia kein Erfolg

21. Januar: Nach einer langen Vorbereitung startet Labbadia mit seiner neuen Mannschaft in der Bundesliga mit einem schmucklosen 1:1 gegen Mainz 05.

31. Januar: Die großen finanziellen Probleme des VfB werden immer deutlicher: Für eine Ablösesumme von rund zwölf Millionen Euro wechselt Naouirou Ahamada zu Crystal Palace in die englische Premier League. Der 20-Jährige war einer der talentiertesten Mittelfeldspieler im Kader. 

3. April: Der nächste Trainer-Wechsel. Nur zwei Siege und drei Unentschieden in zwölf Pflichtspielen sind zu wenig: Der VfB trennt sich von Labbadia. Dessen Nachfolger wird Sebastian Hoeneß, Neffe von Bayern-Patron Uli Hoeneß. Er ist der vierte Trainer in der laufenden Saison. Der VfB ist Tabellenletzter.

5. April: Beim Debüt von Hoeneß gewinnt sein Team im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 1:0 beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Damit gelingt dem VfB der Einzug ins Halbfinale, ohne in den vier Runden davor auf nur einen Erstligisten getroffen zu sein.

15. April: Sechs Tage nach dem 3:2 beim VfL Bochum folgt der erste emotionale Höhepunkt der noch jungen Hoeneß-Ära: Gegen Borussia Dortmund gleicht der VfB nach einem 0:2-Rückstand in Unterzahl aus, kassiert in der zweiten Minute der Nachspielzeit das 2:3 - ehe Silas in der 97. Minute zum 3:3-Endstand trifft.

3. Mai: Die Mannschaft von Hoeneß verliert im DFB-Pokal trotz großen Kampfs mit 2:3 gegen Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt und scheidet im Halbfinale aus. 

14. Mai: Nach dem 1:1 gegen Bayer Leverkusen rutscht die Mannschaft auf Rang 17 und damit einen direkten Abstiegsplatz ab.

20. Mai: Dank des 4:1 beim FSV Mainz 05 rückt die Hoeneß-Elf am vorletzten Spieltag auf Rang 15 vor und hat den Klassenverbleib wieder selbst in der Hand.

27. Mai: Ein 1:1 gegen die TSG Hoffenheim mit dem Stuttgarter Ex-Coach Pellegrino Matarazzo ist zu wenig für den angestrebten direkten Klassenerhalt. Die Schwaben rutschen am letzten Spieltag auf den Relegationsrang ab.