Jubel 1. FC Heidenheim

Fußball | Bundesliga Sanwald sieht Heidenheim vor schwierigem zweiten Jahr

Stand: 17.05.2024 13:49 Uhr

Der Chef des 1. FC Heidenheim kann nicht garantieren, dass die Leistungsträger des Bundesliga-Neulings gehalten werden können. Im letzten Saisonspiel gegen Köln hat der Club noch ein großes Ziel.

Nach dem ersten Bundesliga-Jahr in der Vereinsgeschichte sieht der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald den 1. FC Heidenheim vor großen Herausforderungen. "Riesengroß", antwortete Sanwald am Freitag auf die Frage, wie groß die Sorge sei, dass die zweite Saison im Fußball-Oberhaus schwerer werden könnte als die erste. Am letzten Spieltag empfängt der Neuling am Samstag (15.30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) den Tabellen-17. 1. FC Köln und hofft noch auf eine Europapokal-Teilnahme.

Holger Sanwald zur Zukunft des 1. FC Heidenheim

Heidenheim und ein "perfektes Jahr"

Der Vereinschef konnte nicht garantieren, dass der Tabellenneunte die meisten Leistungsträger halten kann. Daher sei es ungewiss, ob die Kaderplanung wieder so gut gelingen könne wie nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr. "Da lief schon nahezu alles perfekt", erklärte Sanwald. "Die Spieler haben sich alle noch mal gesteigert, die Neuzugänge haben alle eingeschlagen." Zudem werde Heidenheim in der kommenden Saison weiter zu den Clubs mit den geringsten wirtschaftlichen Möglichkeiten gehören.

"Macht das bitte nicht": Heidenheim fürchtet Ansturm von Kölner Fans

Aus Sorge vor Unruhen hat der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Heidenheim die Fans des stark abstiegsbedrohten 1. FC Köln dazu aufgerufen, nicht ohne Eintrittskarte zum letzten Bundesliga-Saisonspiel anzureisen. "Macht das bitte nicht", appellierte Holger Sanwald am Freitag an die FC-Anhänger. "Es ist sinnlos und bringt nichts, ohne Karte nach Heidenheim zu kommen." Im Kölner Fan-Portal "Südkurve" hatte es den Aufruf "Alle in Rot nach Heidenheim - auch ohne Karte" gegeben. Allerdings finden in der 15.000 Zuschauer fassenden Voith-Arena nur 2.000 Gäste-Fans Platz. Daher wird in Heidenheim befürchtet, dass sich zusätzlich viele FC-Anhänger ohne Ticket im direkten Umfeld des Stadions aufhalten wollen. 

Interessenten für Beste und Maloney

Interesse bei größeren Vereinen sollen vor allem die Mittelfeldspieler Jan-Niklas Beste und Lennard Maloney wecken (beide Vertrag bis 2025). Auch ein Verkauf von Torjäger Tim Kleindienst ist trotz eines Kontakts bis 2027 nicht ausgeschlossen. Der von Werder Bremen ausgeliehene Eren Dinkci wechselt zum SC Freiburg.

Gegen Köln will der FCH seine nur kleine Chance nutzen, mit einem Sieg noch an den Freiburgern auf Rang acht vorbeizuziehen und sich für die Playoffs der Conference League zu qualifizieren. Dazu müsste auch Bayer Leverkusen eine Woche später das DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gewinnen. Zudem würde bei gleichzeitigen Siegen von Augsburg und Bremen das Torverhältnis über die Platzierung entscheiden.

Heidenheim kann gegen Köln "sehr viel gewinnen"

"Wenn auf den anderen Plätzen etwas läuft, das uns zugutekommt, dann nehmen wir das gerne mit", sagte Heidenheims Co-Trainer Bernhard Raab. Er vertritt gegen Köln den unter der Woche am Knöchel operierten Chefcoach Frank Schmidt. Der Eingriff sei sehr gut verlaufen, erklärte Sanwald und meinte, gegen Köln gebe es "noch sehr viel zu gewinnen".

Raab erwartet "ein hochintensives Spiel mit einem entschlossenen Gegner, der alles reinwerfen wird". Für die Rheinländer sei es "ein Alles-oder-Nichts-Spiel". Selbst bei einem Sieg kann der Vorletzte nur dann noch den Relegationsplatz erreichen, wenn der Tabellen-16. Union Berlin gegen Freiburg verliert.

Sendung am Sa., 18.5.2024 14:00 Uhr, Stadion, SWR1