Mainz-Trainer Bo Svensson ist nach der 0:3-Niederlage gegen Leverkusen enttäuscht.

Fußball | Bundesliga Mainz weiter sieglos: Svensson vermisst das "Quäntchen Glück"

Stand: 01.10.2023 10:37 Uhr

Ordentlich gespielt und trotzdem verloren. Mainz wartet auch nach dem sechsten Liga-Spiel auf einen Sieg. Die Verantwortlichen sehen Fortschritte und verfallen nicht in Panik.

Bo Svensson gilt als kritischer Geist. Nach dem sechsten sieglosen Spiel in dieser Spielzeit und dem saisonübergreifend elften Anlauf ohne Sieg in der Fußball-Bundesliga wich der Coach des FSV Mainz 05 aber von seiner Linie ab. "Auch wenn es sich nach einem 0:3 komisch anhört: Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", sagte der Däne nach der Niederlage im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen. Der Ertrag blieb jedoch aus - mal wieder.

Mainz 05 will Ruhe bewahren

Vor der Länderspiel-Pause steht am Freitagabend (20.30 Uhr) noch die Begegnung bei Borussia Mönchengladbach an. Nervös werden die Verantwortlichen der Rheinhessen trotz der Ergebniskrise und nur einem Zähler nicht - zumindest bis jetzt nicht. "Wir haben jetzt halt diese Scheißphase, die wir letztes Jahr auch hatten und das Jahr davor auch. Diesmal haben wir das zum Saisonstart", sagte Sportdirektor Martin Schmidt. "Bei uns intern herrscht aber Ruhe, da herrscht Vertrauen und wir werden das als gesamtes Team richten."

YouTube-Video von SWR Sport Fußball : "Keine Panik beim Tabellenletzten Mainz - DEIN FSV #80 | SWR Sport"

Christian Heidel: "Bitte stellen Sie mir die Trainerfrage nicht mehr"

Ähnlich sah es der Vorstand Sport Christian Heidel. "Wir handhaben die Krise wie die Krisen zuvor, die es zuhauf in Mainz gab. Wir behalten die Ruhe, dann sind wir zuversichtlich, dass wir das Tal der Tränen wieder verlassen werden", so Heidel gegenüber SWR Sport. Und weiter: "Bitte stellen Sie mir die Trainerfrage nicht mehr. Die ist komplett überflüssig."

Mainz gegen Leverkusen gut eingestellt

Gegen Leverkusen zeigte sich der FSV gut eingestellt. Der Spitzenreiter hatte große Probleme, so empfand es auch Svensson. "Ich habe in dieser Saison schon viele Spiele von Bayer Leverkusen gesehen und ich habe keine Halbzeit gesehen, in der sie sich so schwergetan haben, Torchancen zu kreieren", sagte der 44 Jahre alte Coach. Und auch Innenverteidiger Stefan Bell fand: "Wir haben gegen die gerade vielleicht beste Offensive der Liga sehr lange sehr gut verteidigt". Natürlich sei das Ergebnis nicht gut gewesen, aber "wir können viel Gutes mitnehmen".

Die Gastgeber brachten sich aber um den verdienten Lohn, weil Sepp van den Berg bei einem missglückten Klärungsversuch ein Eigentor unterlief (18.). "Wir brauchen halt auch mal das Quäntchen Glück", so Svensson. "In einer Phase, in der es gut läuft, geht der Ball daneben. Im Moment ist es dann aber halt so, dass der Ball das nicht macht." Nach der Pause sorgten Alejandro Grimaldo mit einem Traum-Freistoß (59.) und Jonas Hofmann per Direktabnahme (65.) für die Entscheidung.

Hoffen auf Rückkehrer

Es läuft in diesen Tagen kaum etwas in die richtige Richtung aus Sicht der 05er. Immerhin sieht es personell zeitnah wieder etwas besser aus. Silvan Widmer soll nach seiner Verletzung in der kommenden Woche wieder komplett ins Mannschaftstraining einsteigen. Auch der erst kürzlich verpflichtete Josuha Guilavogui steht als weitere Option bald zur Verfügung. Gegen Leverkusen saß der Franzose bereits auf der Bank. Hoffnung macht nach dem 1:2 beim FC Augsburg, das Svensson als "Nackenschlag" bezeichnet hatte, auch der Auftritt gegen Leverkusen. "Es ist sicher so, dass einige Spieler um ihre Form ringen", sagte Schmidt. "Aber so, wie wir eine Stunde lang gespielt haben, war das gut, das war die richtige Richtung."

Mainz vor Borussia Mönchengladbach

Im Duell mit der Borussia, die mit einem 3:1-Erfolg beim VfL Bochum den ersten Saisonsieg einfahren konnte, soll dieser Weg fortgesetzt werden - mit einem anderen Resultat. Svensson setzt auf die Geschlossenheit und möchte selbst vorangehen. "Wir haben eine schwierige Situation, aber wir werden es nur gemeinsam meistern. Ich bin ein Helfer, und als Trainer ist es mein Auftrag, der Mannschaft das zu geben, was sie braucht", sagte Svensson. Schmidt ergänzte: "Wir machen das Spiel in Gladbach nicht wichtiger, als es ist. Es ist das siebte Spiel und wir nehmen den siebten Anlauf, um einen Dreier einzufahren." Die Zeit drängt.