Dimitrios Grammozis wird als neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern vorgestellt

Fußball | 2. Bundesliga "Ein Neuanfang für alle" - FCK-Trainer Dimitrios Grammozis im Gespräch

Stand: 04.12.2023 14:25 Uhr

Dimitrios Grammozis ist zurück beim 1. FC Kaiserslautern. Im Gespräch mit SWR Sport erklärt der neue Trainer, welche eigenen Charaktereigenschaften er an die Mannschaft weitergeben und damit die Fans elektrisieren will.

SWR Sport: Herzlichen Glückwunsch, wieder hier zu sein. Wie ist es, wenn man wieder auf den Betzenberg, hier in diese Lauterer Kathedrale reinkommt?

Dimitrios Grammozis: Als ich das erste Mal hier reingekommen bin, habe ich mich so ein bisschen zurückversetzt in die Zeit, in der ich schon einmal hier war. Ich hatte hier eine sehr, sehr schöne Zeit. Mit sehr schönen und intensiven Momenten. Und ich freue mich einfach auf die Aufgabe. Es kribbelt vor dem Spiel morgen im DFB-Pokal gegen Nürnberg.

Sie haben am Freitag mit Thomas Hengen und Co. gesprochen. Warum war Ihnen relativ schnell klar: "Die Nummer mache ich?"

Weil das, was die Verantwortlichen mir aufgezeigt haben, mich überzeugt hat. Wie der Verein tickt, den ich natürlich auch kannte. Wo sie hinwollen, was sie mit der Mannschaft wollen. Zudem passen ihre Vorstellungen auch sehr gut zu mir und auch zu der Art und Weise, wie ich mir Fußball vorstelle. Deshalb war ich relativ schnell überzeugt.

Sie waren ein Spieler, der kämpfte, der kratzte, der biss, der sich sehr viele Rote Karten abgeholt hat. Was von Ihrer Mentalität können Sie weitergeben an die Spieler?


Man kann vielleicht mal einen schlechten Tag haben, was die Technik angeht, was den Pass angeht. Aber dieser Einsatz, auch zu zeigen "wir lassen keinen Gegner hier vom Betzenberg einfach so die Punkte mitnehmen", darum geht es. Als ich damals hierhin gewechselt bin, habe ich das irgendwie gespürt. Obwohl es keiner ausgesprochen hat, wusste ich, dass die Heimspiele immer was Besonderes sind und dass es für den Gegner so schwer wie möglich gemacht werden soll. Das wollen wir nun verkörpern. Vor allen Dingen hier zu Hause mit unseren super Fans.

Trotzdem ist die Mannschaft sehr verunsichert. Zuletzt gab es ein 1:4 in Magdeburg. Wie wollen Sie es schaffen, dass die Spieler gegen Nürnberg alles raushauen?


Wir haben versucht, den Spielern zu sagen, dass es jetzt einen Cut gibt, dass es ein Neuanfang für alle sein soll. Dass wir nach vorne schauen und das Spiel morgen auch dafür nehmen wollen, auf eine neue Art und Weise Selbstvertrauen zu tanken.

Sind Sie ein bisschen unglücklich, dass Sie so wenig Zeit haben, um in die Köpfe der Spieler reinzukommen?
Ich denke nicht darüber nach. Die Zeit ist so, wie sie ist. Ich habe mich bewusst für diese Aufgabe entschieden, die Situation war mir bekannt. Ich freue mich einfach hier zu sein. Ich nehme die Herausforderung an. Wir wissen, dass es intensiv sein wird, dass es auch nicht einfach sein wird. Aber die Spieler geben uns das Gefühl, dass wir das schaffen können.

Wie haben Sie sich auf die 2. Liga vorbereitet? Wie haben Sie die letzten Monate verbracht?
Ich war vielleicht aus dem Tagesgeschäft an der Linie raus, aber ich war nicht raus, was das Generelle angeht. Also wir (Anm. d. Redaktion: Grammozis und sein Trainerteam) haben Spiele geschaut, wir waren jedes Wochenende unterwegs in verschiedenen Stadien, haben Videoanalysen gemacht, über Spieler und Mannschaften. Von daher wusste ich, als die Anfrage vom FCK kam, mit wem ich es zu tun habe.

Die Fans hier in Kaiserslautern sind ja angezündet. 43.000 Zuschauer im Schnitt, morgen 50.000 gegen Nürnberg. Eine bessere Bühne für den Einstieg kann man gar nicht haben, oder?


Ja, das ist gigantisch. Und ich freue mich auch wirklich, wenn ich morgen mit den Jungs zusammen einlaufen und wirklich Vollgas geben darf. Wir können uns auf unsere Fans verlassen. Ich glaube, das hat der FCK immer gezeigt, dass die Fans hinter der Mannschaft stehen, egal was passiert. Wichtig ist, was wir auf dem Platz machen. Denn die Fans werden nur elektrisiert, wenn wir auch elektrisiert auf dem Spielfeld sind. Und wir wollen dieses Zusammenspiel noch mehr forcieren. Wir wollen mit unserer Art und Weise die Fans zurückgewinnen nach den letzten Ergebnissen, die vielleicht nicht so gut waren. Und dafür arbeiten wir jeden Tag.

Sendung am Mo., 4.12.2023 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg