Die Nada ermittelt gegen den Ulmer Basketballer Karim Jallow wegen möglicher Doping-Verstöße.

Dopingverfahren im Basketball Ulm-Profi Jallow meldet sich aus Test-Pool ab

Stand: 22.09.2023 11:07 Uhr

Gegen den Ulmer Basketballer Karim Jallow wird wegen mutmaßlich verpasster Dopingtests ermittelt. Er zieht jetzt Konsequenzen, die weitreichende Folgen haben können.

Basketball-Profi Karim Jallow vom deutschen Meister ratiopharm Ulm hat wegen des laufenden Dopingverfahrens eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. "Ich habe mich vom Test-Pool abgemeldet", sagt Jallow der "Bild". Bleibt es so, hätte er keine Chance auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris im nächsten Sommer. Schon beim WM-Titelgewinn gehörte er nicht mehr zum Kader.

Nur Spieler, die in der sogenannten Adams-App (Anti-Doping Administration and Management System) gelistet sind, können auch für die Auswahl spielen. Der 26 Jahre alte Nationalspieler gehört zu einem Pool von Athleten und Athletinnen, die quartalsweise im Voraus unter anderem angeben müssen, wo sie pro Tag eine Stunde für einen Test anzutreffen sind.

Nada leitete Verfahren gegen Jallow ein

Die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) leitete gegen Jallow ein Verfahren aufgrund von drei Meldepflicht- und Kontrollversäumnissen ein. Sie prüft, ob Jallow in der Saison 2021/22 gegen die Standards für Meldepflichten verstoßen hat. Sollten Jallow Verstöße nachgewiesen werden, droht dem Flügelspieler eine zweijährige Sperre, die je nach Grad des Verschuldens bis auf ein Jahr reduziert werden kann. 

Aktuell bereitet sich Jallow mit den Ulmern auf den Bundesliga-Start kommenden Mittwoch vor. "Ich bin ganz normal Spieler und werde ganz normal spielen, solange nichts entschieden ist", sagte Jallow noch am Dienstag gegenüber SWR Sport. "Es ist ein laufendes Verfahren. Das zieht sich jetzt leider ein bisschen. Aber so ist es halt und so lange da keine Entscheidung ist, bin ich ganz normal Spieler und bin guter Dinge, dass es gut ausgeht", so der 26-Jährige weiter.

Jallow: "Ich lehne Doping ab"

Zuvor hatte er sich in einem Instagram-Beitrag verwundert über den Vorgang gezeigt und positionierte sich klar gegen Doping. "Ich lehne Doping ab und habe noch nie leistungsfördernde oder andere illegale Substanzen zu mir genommen. Meine Doping-Tests waren immer negativ", schrieb er: "Außerdem habe ich zu keiner Zeit bewusst versucht, die Nada zu täuschen oder Kontrollen zu entgehen. Ich bin guten Mutes, dass der Sachverhalt geklärt wird und ich ein faires Verfahren erhalte."

Wie Jallows Berater auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte, habe Jallow dem Verein bestätigt, dass er in der abgelaufenen Meistersaison mehrfach vorschriftsmäßig für Dopingtests angetroffen worden sei und diese allesamt negativ gewesen seien.