Werders Handball-Trainer Patrice Giron gibt seinen Spielerinnen Anweisungen.

buten un binnen "Herzschlagfinale": Werders Handballerinnen kämpfen gegen den Abstieg

Stand: 19.05.2025 17:54 Uhr

Die Anspannung bei Werders Handballerinnen ist enorm. Die Mannschaft von Coach Patrice Giron steht vor dem letzten Spieltag der Saison auf dem vorletzten Platz der 2. Bundesliga.

Von Julian Meiser

Um die Klasse zu halten, muss Werder am Samstagabend beim 1. FSV Mainz zwingend punkten und gleichzeitig auf die Konkurrenz schielen. Der Plan ist es, Platz 13 – den ersten Nichtabstiegsplatz – zu erreichen.

Für die Bremer Handballerinnen wird es dabei von elementarer Bedeutung sein, dass Bad Wildungen, Lintfort und die Kurpfalz Bären nicht gewinnen. "Wir hoffen am Samstag auf Schützenhilfe", sagt Patrice Giron, der die Werder-Frauen Ende Januar als Interimstrainer von Timm Dietrich übernommen hat, bei buten un binnen.

Tabelle 2. Handball-Bundesliga (Frauen)
Platz Verein Spiele Punkte Tordifferenz
12. TuS Lintfort 29 15:43 -86
13. Kurpfalz Bären 29 15:43 -142
14. HSV Bad Wildungen Vipers 29 14:44 -98
15. SV Werder Bremen 29 14:44 -110
16. TSG 1846 Mainz-Bretzenheim 29 7:51 -170

Doch erst einmal geht es darum, die eigenen Hausaufgaben in Mainz zu erledigen. "Wir werden auf uns gucken und Mainz alles abverlangen", versichert Giron.

Der Übergangstrainer erwartet in Rheinland-Pfalz einen echten Kraftakt: "Mainz ist eine Mannschaft, die gesichert und souverän im Mittelfeld steht. Sie wollen sich im letzten Spiel gebührend von ihren Fans verabschieden. Das wird emotional – und ein ganz schönes Brett, das wir bohren müssen."

Es wird ein spannender Spieltag, an dem in den letzten zehn Minuten entschieden wird. Das wird ein Herzschlagfinale.
(Werders Handball-Trainer Patrice Giron über das Saisonfinale)

Giron möchte Tempo-Handball sehen

Auch beim Spiel in Mainz ist Giron wichtig, dass die Spielerinnen intuitiven und kreativen Handball zeigen – mit einer ordentlichen Portion Spielwitz. Von "vorgefestigte Schemen" hält er nicht viel: "Ich versuche, den Spielerinnen mehr Freiraum auf der Platte zu geben."

Ich möchte, dass wir temproreicheren Handball spielen. Das haben wir in den letzten Monaten sehr gut umgesetzt. Vorher wirkte die Mannschaft auf mich statischer.
(Werder-Trainer Patrice Giron)

Abstieg wäre kein Beinbruch

Sollte Werder den Abstieg am letzten Spieltag nicht mehr abwenden können, wäre dies kein Drama, meint Giron. Ein Jahr in der dritten Liga könne auch neue Prozesse anstoßen, die Entwicklung der Spielerinnen fördern. Dennoch müsse das Ziel in diesem Szenario ganz klar der direkte Wiederaufstieg sein.

Während die Frage nach der Ligazugehörigkeit erst am Wochenende final geklärt wird, steht bereits seit Monaten fest, wer Werder in der kommenden Spielzeit coacht: Die 39-jährige Niederländerin Renee Verschuren, die derzeit Werders Handballnachwuchs trainiert, übernimmt die Rolle zur neuen Saison. Giron wird dann die Position des Sportlichen Leiters übernehmen und in dieser Funktion unter anderem für die Kaderplanung zuständig sein.

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Sportblitz, 19. Mai 2025, 18:06 Uhr