Die Handballer des HSV Hamburg (v.l.) Leif Tissier, Dani Baijens, Casper Mortensen und Frederik Bo Andersen

NDR-Sport Lizenzstreit um HSV Hamburg: Bergischer HC kündigt eigene Klage an

Stand: 31.05.2024 10:47 Uhr

Im Lizenzstreit um den HSV Hamburg hat Handball-Bundesligist Bergische HC eine eigene Schiedsklage gegen die HBL angekündigt. Bleiben die Hamburger erstklassig, würde der BHC Stand jetzt in die 2. Bundesliga absteigen.

"Die Entscheidung des Schiedsgerichts ist für den BHC nicht nachvollziehbar", teilte der Tabellen-17. am Freitag mit. Mit der angekündigten Schiedsklage gegen die HBL will der Club eine "statutenkonforme Lizenzierung" herbeiführen. "Diesen Weg werden wir zur Wahrung unserer eigenen Rechte weitergehen."

BHC: "Lizenz hätte längst entzogen werden müssen"

Der BHC argumentiert, dass es beim HSVH zum "entscheidenden Zeitpunkt der Lizenzierungsentscheidung eine Liquiditätsunterdeckung" in Millionenhöhe gegeben habe.

"Der HSV Hamburg nimmt damit nachweislich seit mehr als einer Saison entgegen den für alle Clubs geltenden finanziellen Regeln am Spielbetrieb der HBL teil. Richtigerweise hätte die Lizenz für diese Saison nicht erteilt, jedenfalls aber schon längst entzogen werden müssen", teilte der Verein weiter mit.

Das Urteil von Donnerstag stehe "den Zielen der Lizenzierung, verlässliche und glaubwürdige Management- und Finanzstrukturen auszubauen, diametral entgegen".

HSVH erhält vom Schiedsgericht eine Chance

Ein Schiedsgericht hatte dem HSV Hamburg am Donnerstag die Spielberechtigung für die Saison 2024/25 gewährt. Allerdings müssen die Norddeutschen bis zum 5. Juni eine Sicherheitsleistung in unbekannter Höhe erbringen.

Zuvor war die Lizenz nicht erteilt worden, da der Nachweis über die Schließung einer Finanzlücke zu spät erbracht worden war. Das Schiedsgericht entschied am Donnerstag, dass diese ursprüngliche Bedingung nicht wirksam gesetzt worden und die bedingte Spielberechtigung zu gewähren sei.

BHC droht der Bundesliga-Abstieg

Als Vorletzter steht der Bergische HC vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Allerdings kann der Verein am letzten Spieltag am Sonntag noch den HC Erlangen überholen. Erhält der HSVH keine Lizenz, bliebe der 17. des Klassements erstklassig.

Dieses Thema im Programm:
Hamburg Journal | 30.05.2024 | 19:30 Uhr