
Fußball | Regionalliga Lok Leipzig krönt sich bei Rot-Weiß Erfurt zum Meister der Regionalliga Nordost
Während der Hallesche FC in Greifswald frühzeitig abreißen lässt, liefert der 1. FC Lok Leipzig sein Meisterstück und gewinnt auch das Saisonfinale bei Rot-Weiß Erfurt. Nun warten das Pokalfinale gegen Aue und die Aufstiegsspiele gegen Havelse auf die Blau-Gelben.
Der 1. FC Lok Leipzig hat sich zum zweiten Mal nach 2020 die Meisterschaft der Regionalliga Nordost gesichert und darf weiter vom Aufstieg in die 3. Liga träumen. Vor 11.634 Zuschauern im Steigerwaldstadion gewann das Team von Cheftrainer Jochen Seitz mit 4:2 (2:1) beim FC Rot-Weiß Erfurt. Der verbliebene Titelkonkurrent Hallescher FC verlor derweil beim Greifswalder FC mit 0:4. Da Zwickau zur gleichen Zeit beim BFC Dynamo nicht über ein 2:2 hinauskam, beendete Erfurt die Saison auf Bronzerang drei.
"Es ist ein unfassbarer Moment. Dass wir dieses Jahr Meister werden, hätte vorher niemand gedacht. Deshalb Riesenkompliment an die Mannschaft, an das Trainerteam, an alle Fans und Unterstützer, eine Wahnsinnsrunde bis jetzt. Ich bin da mal kurz sprachlos", sagte Lok-Sportdirektor Toni Wachsmuth unmittelbar nach Abpfiff.
Cevis trifft früh – Maderer antwortet Ugondu
Lok, das seit dem 8. Spieltag ununterbrochen an der Tabellenspitze stand, insgesamt 76 Punkte gesammelt hat und sechs Zähler vor dem HFC die Ziellinie erreichte, ging in Erfurt durch Dorian Cevis früh in Führung (12.). Cevis, der für den angeschlagenen Mingi Kang in die Startelf rutschte, schob den Ball aus 16 Metern ins verwaiste Tor – er profitierte davon, dass ihm RWE-Schlussmann Lorenz Otto eine Flanke von Tobias Dombrowa vor die Füße faustete und dabei Mitspieler Maxime Awoudja zu Boden brachte.
Die Gäste agierten souverän und ließen RWE kaum eine Lücke – bis Obed Ugondu im Dribbling nicht gestört wurde und aus 14 Metern punktgenau ins lange Eck traf (36.). Doch die Blau-Gelben schlugen noch vor dem Pausenpfiff zurück. Angreifer Stefan Maderer, nur Wimpernschläge nach einer Behandlungspause von Noel Eichinger in die Tiefe geschickt, schüttelte Robin Fabinski ab, blieb auch vor Otto eiskalt und erzielte sein 16. Saisontor (42.).

Angreifer Stefan Maderer schüttelt Robin Fabinski ab und trifft zum 2:1 für Lok.
Trübenach lässt RWE hoffen, Ziane macht alles klar
Nach dem Seitenwechsel dieser munteren Partie mit offenem Visier auf beiden Seiten nutzte Pasqual Verkamp (58.) das feine Zuspiel durch die Gasse von Maderer zum 3:1. Lok hatte längst vom deutlichen HFC-Rückstand Wind bekommen, wodurch Seitz im Verlauf des zweiten Durchgangs frühzeitig Leistungsträger wie Maderer, Eichinger oder Siebeck vom Feld nehmen konnte. Acht Minuten nach Verkamps Tor schöpfte Erfurt wieder Hoffnung, weil Joker Andy Trübenbach seinen zunächst von Lok-Keeper Andreas Naumann parierten Strafstoß – Abou Ballo hatte Tino Kaufmann gefoult – erfolgreich abstaubte (66.).
Der eingewechselte Leipziger Kapitän Djamal Ziane machte in der Schlusssequenz vom Elfmeterpunkt – Theo Ogbidi hatte den Strafstoß herausgeholt – jedoch alles klar (87.). Der Rest ging im Jubel unter. Ziane durfte im Anschluss den NOFV-Meisterpokal vor den weit mehr als 2.000 mitgereisten Lok-Anhängern in die Höhe stemmen.
Drei Highlightspiele: Erst Aue, dann Havelse
Nun warten noch drei Highlightspiele auf die Blau-Gelben: Vor den beiden Aufstiegsduellen mit Nord-Meister TSV Havelse am 28. Mai (Mittwoch) daheim und der Entscheidung auswärts am 1. Juni (Sonntag) steht zunächst am kommenden Samstag (24. Mai, 16:30 Uhr im Livestream bei SPORT IM OSTEN) noch das Sachsenpokalfinale im Bruno-Plache-Stadion gegen Drittligist FC Erzgebirge Aue an. Der Sieger löst das Ticket für den lukrativen DFB-Pokal. "Wir freuen uns natürlich auf diese Mega-Woche, die dann jetzt noch kommt, aber heute sind wir erstmal Meister und das wird auch gefeiert", unterstrich Toni Wachsmuth.
mhe