
Fußball | Regionalliga FC Eilenburg zittert sich in Plauen zum Klassenerhalt
Klassenerhalt auf den letzten Drücker! Die Feierabend-Fußballer vom FC Eilenburg spielen auch in der kommenden Saison in der Regionalliga Nordost. Dank des 1:1 am letzten Spieltag beim feststehenden Absteiger VFC Plauen wurde das dritte Regionalliga-Jahr in Folge "gebucht".
Die Erleichterung war nach dem Abpfiff spürbar. Durch das 1:1 von Viktoria Berlin am Samstag beim Chemnitzer FC war der Druck noch einmal gehörig gewachsen. Die Nordsachsen brauchten mindestens einen Punkt für den Klassenerhalt. Lennert Möbius schoss den FCE in Führung. Als Plauens Eric Träger zum Ausgleich traf, mussten die Eilenburger gehörig zittern.
"Wir sind die Glücklichen, die über die Ziellinie gehen dürfen", atmete FCE-Trainer Sascha Prüfer nach dem Abpfiff tief durch. "Wir sind überglücklich", sagte der 38-Jährige, der überzeugt ist, dass "harte Arbeit belohnt wird".
Beide Teams mit einem Wechsel
FCE-Trainer Sascha Prüfer setzte im Finale furioso nahezu auf die Elf, die 2:2 gegen den Chemnitzer FC gespielt hatte. Lediglich Marcus Niemitz rückte für Niklas Borck in die Startelf. Beim VFC fehlte Top-Torschütze Johann Martynets (7) gesperrt, Jasin Jusic durfte dafür starten.
Ur-Eilenburger Möbius erlöst den FCE
Seit Oktober hat der VFC nicht mehr gewonnen, vor allem offensiv lahmt es gewaltig. Auch gegen den FCE herrschte im Angriff Flaute. Eine 100-prozentige Torchance verbuchten die Gastgeber in der ersten Hälfte nicht. Die Eilenburger - zuletzt mit acht Toren in drei Spielen - drängten auf die schnelle Führung, beim Abschluss fehlten aber entweder Zielwasser (Jonas Marx), Dampf (Lennert Möbius) oder Keeper Jakob Pieles stand im Weg. Zudem wählte Jonas Marx nach zwei starken Ballgewinnen zweimal die falsche Abspieloption.

Torhüter Jakob Pieles (VFC Plauen, 12)
Erst Sekunden vor der Pause landete der Ball zur verdienten Führung im Tor. Nach einer flachen Eingabe von Linksfuß Marcus Niemitz preschte Möbius heran und spitzelte den Ball aus Nahdistanz in die Maschen. Ausgerechnet der Ur-Eilenburger, der mit fünf beim FCE begann, erlöste die Mannschaft und die gut 100 mitgereisten Fans.
Träger lässt Eilenburg zittern
Nach der Pause drückte Eilenburg kurz auf das 2:0, baute dann aber ganz stark ab. Marx, Noah Baumann und Möbius verloren die Bälle ganz schnell und in der Zentrale bekam vor allem Zweikampf-Monster Moritz Kretzer, der nach einem Zweikampf angeschlagen war, kaum einen Ball. Plauen bestrafte die Nachlässigkeiten mit dem 1:1. Eric Träger stand nach einer Eingabe sträflich frei und ließ Eilenburg noch mal zittern. Die Gäste retteten das Remis über die Zeit und sicherten sich als Drittletzter den Klassenerhalt.
Plauen will weg vom Feierabend-Fußball
Wir haben aus dieser Saison gelernt, dass wir raus aus dem Feierabend-Fußball und rein in das Profitum - nicht vollständig, aber was die Trainingsmethodik betrifft - müssen. VFC-Präsident Thomas Fritzlar |
Beim VFC Plauen steht in der Sommerpause ein großer Umbruch an. Neben dem Griechen Kyriakos Andreopoulos (Karrierenende) wurden neun weitere Spieler vor dem (vorerst) letzten Regionalligaspiel verabschiedet. Trainer Sedat Gören bleibt und übt künftig die Doppelfunktion Trainer und Sportdirektor aus. Er soll eine Mannschaft zusammenstellen, die den Fahrstuhl direkt zurück in die Regionalliga nimmt.

Kyriakos Andreopoulos VFC Plauen, 15 verlässt das Spielfeld.
"Wir planen den Wiederaufstieg und haben aus dieser Saison gelernt, dass wir raus aus dem Feierabend-Fußball und rein in das Profitum - nicht vollständig, aber was die Trainingsmethodik betrifft - müssen." Ein bisschen wird auch noch im Vogtland auf den Klassenerhalt durch die Hintertür gehofft. Sollte es doch einen Zwangsabsteiger geben - Viktoria Berlin ist finanziell angeschlagen - wäre Plauen bereit und würde die Regionalliga nicht ablehnen, sollte NOFV-Meister Lok Leipzig aufsteigen.
Eilenburger feiern auf Mallorca
Die Eilenburger freuen sich indes auf ihr drittes Regionalliga-Jahr in Folge und feiern den Klassenerhalt auf der Partyinsel Mallorca. Nach einer langen Nacht hebt der Flieger schon am Montag (19. Mai) im Morgengrauen zum Ballermann ab.

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Möbius und Marx verlassen Eilenburg
Kurz nach dem Abpfiff gaben Marx und Möbius im Spielerkreis ihren Abschied bekannt. Vor allem Möbius fiel der Abschied schwer. "Es waren 17 geile Jahre im Verein. Ich bin dem Verein unfassbar dankbar", sagte der 22-Jährige, der zum FSV Zwickau wechseln wird. Marx zieht es zum Chemnitzer FC. "Das ist für uns eine Hypothek", so Prüfer, der aber überzeugt ist, dass es keinen ganz großen Umbruch geben wird.
Sanny Stephan