Eine Entzündung im Auge. Timo Boll verpasst die Team-WM und eventuell auch Olympia

Auch Olympia in akuter Gefahr Timo Boll muss für Team-WM absagen, jetzt ist Olympia in Gefahr

Stand: 16.02.2024 14:52 Uhr

Nun kommt es richtig heftig für Tischtennis-Idol Timo Boll. Wegen einer Augenentzündung muss der 42-Jährige Odenwälder seinen Einsatz bei der Team-WM absagen. Damit ist auch Olympia im Sommer in Paris in großer Gefahr.

Erst die linke Schulter, jetzt das rechte Auge: Der Traum vom siebten Olympia-Start droht für Timo Boll zu platzen. Das hessische Tischtennis-Idol hat seine Teilnahme an der Team-WM im südkoreanischen Busan absagen müssen. Eine Entzündung der Regenbogenhaut lässt einen Einsatz nicht zu. 

"Ich bin wirklich enttäuscht, dass ich die Weltmeisterschaften in Busan verpassen werde, vor allem weil ich mich körperlich wirklich gut gefühlt habe und die Form auch gestimmt hat", sagte Boll, nachdem er sich am Freitagmorgen wegen der Entzündung untersuchen lassen hatte. "Die Ärzte haben mir geraten, diese entsprechend zu behandeln und auszukurieren, damit der Sehnerv nicht bleibend geschädigt wird." Es wäre Bolls 21. WM-Teilnahme gewesen.

Boll-Einsatz bei Olmypia in aktuter Gefahr

Viel mehr schmerzt den Rekord-Europameister jedoch, dass er sich vor den Sommerspielen in Paris kaum noch auf höchstem Niveau empfehlen kann. Mit starken Leistungen in Südkorea wollte sich Boll, der im Vorjahr bereits sechs Monate wegen einer Schulterverletzung pausieren musste, aufdrängen. Doch daraus wird nichts.

Stattdessen stehen in Busan andere im Rampenlicht. Europameister Dang Qiu, der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov, Doppel-Ass Patrick Franziska (Bensheim) und Benedikt Duda jagen nun als Quartett die Dauersieger aus China und den ersten deutschen WM-Titel der knapp 100-jährigen Turniergeschichte. Der Auftakt gelang mit einem mühelosen 3:0 über die USA.

Nur drei Spieler darf Jörg Roßkopf für die Sommerspiele in Paris nominieren, für die das deutsche Team das WM-Viertelfinale erreichen muss. Der Bundestrainer geht nicht von ungefähr von "der schwersten Entscheidung, die ich je treffen musste" aus. Gut möglich, dass Boll ohne WM-Empfehlungsschreiben aus dem Odenwald zuschauen muss.

Wahrscheinlich nie mehr WM für Boll

Auch wenn Boll wegen der WM-Absage am Boden zerstört ist, drückt der Odenwälder seinen Teamkollegen "alle Daumen - sie sind auch ohne mich eine richtig starke Truppe und werden eine tolle WM spielen". Ob Boll überhaupt nochmal bei einer WM an der Platte stehen wird, ist unwahrscheinlich.

"Es kann sein, dass Busan meine letzte WM ist", hatte der 42-Jährige zuletzt gesagt, "ich habe das noch nicht endgültig entschieden, aber das kann wirklich gut sein." Nun geht es für ihn ohnehin erstmal um Olympia. Doch auch hier stehen die Chancen jetzt denkbar schlecht.