Fußball war bei dem Benefizspiel, zu dem Borussia Mönchengladbach die Nationalmannschaft der Ukraine eingeladen hatte, nur Nebensache.

Training beim SV Wehen Wiesbaden Taunusstein will der Ukraine bei der EM 2024 ein guter Gastgeber sein

Stand: 26.04.2024 10:59 Uhr

24 Fußball-Nationalteams schlagen bei der Fußball-EM im Sommer ihre Zelte in ganz Deutschland auf. Nicht nur das DFB-Team weiß, wie wichtig die Wahl des Quartiers sein kann. Umso mehr freut sich Taunusstein auf besondere Gäste.

Titelverteidiger Italien in Iserlohn, Spanien in Donaueschingen oder die englischen "Three Lions" im thüringischen Blankenhain – einige Städte und Gemeinden dürfen sich im Rahmen der Fußball-EM in Deutschland (14. Juni bis 14. Juli) auf prominente Besucher freuen. Nur eines der 24 Teilnehmer-Länder wird in Hessen unterkommen – dafür mit der Ukraine aber ein ganz besonderes.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs haben mehr als anderthalb Millionen Menschen aus der Ukraine in Deutschland Zuflucht gefunden. Diese besondere Verbundenheit sollen auch die Fußballer spüren, wenn sie in Taunusstein ihr Quartier beziehen.

Buntes Eröffnungsfest für ukrainisches Team

"Wir planen mit der Stadt Taunusstein und allen beteiligten Bürgern ein Eröffnungsfest. Bei der Busankunft mit Fahnen und Musik, um die Mannschaft ordentlich anzufeuern", sagte Torsten Dörffeldt, Gründungsmitglied des deutsch-ukrainischen Vereins Taunusstein-Idstein-Untertaunus. Dann werden die Profis das Hotel Légère in Taunusstein beziehen.

Zum Training geht es dann rauf auf den Halberg, dem Trainingsgelände des SV Wehen Wiesbaden. Geschäftsführer Paul Specht betonte: "Wir freuen uns, die ukrainische Nationalmannschaft auf dem Halberg begrüßen zu dürfen und somit auch ein Teil der Euro 2024 zu sein."

Autogrammstunde mit Stars aus der Premier League

Dabei sollen die Fans Stars wie Oleksandr Zinchenko vom FC Arsenal oder Mykhaylo Mudryk vom FC Chelsea ganz nah kommen. "Wir wollen Autogrammstunden machen und die ganze Jugend einladen, um die Mannschaft dort kennenzulernen", so Dörffeldt.

Taunussteins Bürgermeister Joachim Reimann wird ganz sicher mit dabei sein. "Wir freuen uns riesig über diese Nachricht und auf unsere ukrainischen Gäste. Das macht die Heim-EM für uns in Taunusstein noch ein bisschen mehr zu etwas Besonderem, als sie es ohnehin schon ist", sagte der CDU-Politiker.

Ukraine trifft auf Rumänien, Slowakei und Belgien

Am meisten bedeutet der hohe Besuch aber wohl den rund 650 Ukrainerinnen und Ukrainern, die in Taunusstein und Umgebung leben. Dörffeldt hofft deshalb auf einen bunten Empfang: "Wir werden die Straße zu dem Quartier voll schmücken, um der Mannschaft zu zeigen, dass sie hier mehr als willkommen ist und wir sie alle voll anfeuern."

Die Ukraine, die sich erst über die Play-offs mit einem Sieg im Finale gegen Island für die Endrunde qualifizierte, startet am 17. Juni gegen Rumänien in München in das Turnier. Es folgt das Duell mit der Slowakei in Düsseldorf (21. Juni) sowie das Gruppenfinale gegen Belgien, das am 26. Juni in Stuttgart stattfindet. Wohl nicht nur in Taunusstein würden sich viele freuen, wenn die Ukrainer ihren Aufenthalt in Hessen danach noch ein wenig verlängern dürften.