Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht steht mit verschränkten Armen und kritsichem Blick da.

SV Darmstadt 98 vor Spiel gegen Köln Lieberknecht verwandelt sich vor dem Spiel in Köln zum Realisten

Stand: 18.04.2024 18:09 Uhr

Verliert der SV Darmstadt 98 in Köln, ist der Bundesliga-Abstieg endgültig besiegelt. Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht weiß, dass der Klassenerhalt unrealistisch ist. Trotzdem blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft.

22 Spiele ohne Sieg in Folge – das ist Negativrekord für einen Bundesligatrainer. Kombiniert mit der schweren Verletzung seines Kapitäns Fabian Holland geht das nicht mal am sonst so positiven Torsten Lieberknecht spurlos vorbei. "Der Optimismus ist bei mir in Realismus umgeschlagen. Und wir wissen, dass es realistisch sehr, sehr schwer wird.", erklärte der Lilien-Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (Samstag, ab 15.30 Uhr in der Radio-Reportage und im Ticker bei der Sportschau).

Und mit dieser Einschätzung hat Lieberknecht Recht. Es ist mittlerweile fast ausgeschlossen, dass die Darmstädter in der Liga bleiben. Je nachdem, wie der anstehende Spieltag läuft, könnte der Abstieg gar schon dieses Wochenende feststehen.

Lilien-Motto: Nur nicht abschenken!

Trotz der aussichtslosen Lilien-Situation darf sich der ebenfalls abstiegsbedrohte Gegner aus Köln aber nicht auf leicht verdiente Punkte freuen. "Wir stehen in der Bringschuld, auf keinen Fall etwas abzuschenken. Bis zum letzten Spieltag wollen wir die Spiele hochprofessionell angehen", sagte Lieberknecht. So wolle man den tapferen Lilien-Fans zeigen, dass man niemals aufgebe.

Der Coach selbst lebt das vor. Zumindest lässt das seine akribische Vorbereitung auf die Kölner vermuten: Er erwarte eine Mannschaft, "die viel über ihre Sprintstärke kommt, bei Standards auch gefährlich ist". Und die durch ihr Heimpublikum gepusht sei und früh presse.

Blick in die Zukunft macht Lieberknecht optimistisch

Lieberknecht fordert von seiner Mannschaft dagegenzuhalten, sich als geschlossene Mannschaft zu präsentieren. So sollen die Spieler Werbung in eigener Sache machen – nicht nur für "jemand anderen, sondern auch für uns", wie der Trainer betont. Denn Darmstadt 98 steckt mit ihrem neuen Sportdirektor Paul Fernie voll in der Planung für die nächste Saison. Und hat jüngst schon zum ersten Mal Vollzug gemeldet.

Stürmer Fynn Lakenmacher wechselt von Drittligist 1860 München nach Südhessen, wo er einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat. Lieberknecht bescheinigt dem 23-Jährigen eine hohe Entwicklungsfähigkeit. Damit passt er also gut zu seinem neuen Verein, denn auch die Lilien wollen und müssen sich ja weiterentwickeln zur nächsten Saison. Zumindest bei Torsten Lieberknecht weckt der Blick in die Zukunft auf jeden Fall Hoffnung: "Ich blicke sehr, sehr optimistisch auf das, was wir vor uns haben." Vom Optimisten zum Realisten und zurück: Das ging schnell.