
Unentschieden bei Mainz 05 Eintracht Frankfurt vergibt bei Mainz 05 ersten Champions-League-Matchball
Entscheidung vertagt: Die Eintracht kommt in Mainz nicht über ein Remis hinaus und kann die Teilnahme an der Champions League noch nicht perfekt machen. Die nächste Chance bietet sich in einer Woche im Waldstadion.
Der erste von drei Matchbällen ist futsch! Die Bundesliga-Fußballer von Eintracht Frankfurt kamen am Sonntagabend beim FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und konnten damit den Einzug in die Champions League noch nicht perfekt machen. Als Tabellendritter haben die Hessen zwei Spieltage vor Saisonende nun fünf Punkte Vorsprung auf den Fünften aus Dortmund. Kommenden Sonntag (17.30 Uhr) besteht für die Frankfurter im Heimspiel gegen den FC St. Pauli die nächste Chance auf den großen Coup.
Die Gästeführung von Rasmus Kristensen (16. Spielminute) hatte der von Eintracht umworbene Mainzer Angreifer Jonathan Burkardt ausgeglichen (57.). Immerhin: Mit sechs Punkten Vorsprung sowie der um 14 Treffer besseren Tordifferenz im Vergleich zum Ligasechsten aus Leipzig ist den Frankfurtern die Teilnahme an der Conference League kaum mehr zu nehmen. Nun ja.
Kristensen mit Tor des Willens
In Mainz vertraute Eintracht-Trainer Dino Toppmöller auf eine Erfolgszehn des vergangenen Triumphs gegen Leipzig. Einzig Kristensen, wieder fit nach einer Oberschenkelblessur, begann anstelle von Nnamdi Collins. Eine weise Wahl, wie sich bald herausstellen sollte. Der Däne war es nämlich, der in der 16. Minute für die Frankfurter Führung sorgte. In der eigenen Hälfte eroberte Kristensen den Ball, in der gegnerischen wahrte er ihn mit einem gewonnenen Pressschlag in den Frankfurter Reihen und war anschließend bis ganz nach vorne durchgeprescht, um die Vorlage von Hugo Ekitiké ins Tor zu schieben. Ein Treffer des Willens, einer zur Frankfurter Nerven-Beruhigung ebenfalls.
Denn tatsächlich war den Gästen eine gewisse Anspannung anzumerken. Spielerisch lief nicht viel zusammen, oft ging es hintenherum oder in weiten Schlägen nach vorne. Die Mainzer ihrerseits brillierten zwar nicht, zogen das Spiel trotz der beiden verletzungsbedingten Auswechslungen der Ex-Frankfurter Dominik Kohr und Danny da Costa aber auf ihre Seite. Sie hatten in der ersten Hälfte satte 67 Prozent Ballbesitz, in Sachen Großchancen freilich stand eine Null.
Zweikämpfe, Nickligkeiten und Papierknäuel
Stattdessen: Viele Zweikämpfe, einige Nickeligkeiten, dazu etliche Papierknäuel (und einzelne Feuerzeuge), die unsinnigerweise aus dem Frankfurter Fanblock auf den Mainzer Eckenschützen Nadiem Amiri sowie Linienrichter Robert Wessel flogen und Letzteren gar trafen. Schon die erste Hälfte bekam eine Nachspielzeit von fast zehn Minuten verpasst.
In dieser Extrazeit hatte die Eintracht durchaus Glück, dass der Mainzer Jae-sung Lee seine schmale Brust hauchzart über die Abseitslinie drückte, ehe er zum vermeintlichen Ausgleich einköpfte (45.+4). Durchatmen aus hessischer Sicht.
Burkardt knipst mit dem Oberschenkel
Nach der Pause benötigte die Partie einige Minuten Anlauf – und geriet für die Eintracht dann äußerst ungünstig. Nach einem langen Einwurf passte Kristensen in seinem Rücken nicht auf, Burkardt spritzte dazwischen und traf mit dem Oberschenkel zum 1:1 (57.). Erst danach intensivierten auch die Gäste ihre Offensivbemühungen wieder.
Der bis dahin gut bewachte Ekitiké lupfte den Ball übers Tor (69.). Alles in allem ging den Gästen aber die Offensivwucht der vergangenen Woche ab. So mussten die Mainzer schon nachhelfen, damit die Eintracht gefährlich wurde. Einen Aussetzer von FSV-Verteidiger Stefan Bell aber konnte Ekitiké erneut nicht zum Treffer nutzen, er chipte den Ball ans Außennetz (88.). Auf der anderen Seite zielte Burkardt daneben (89.). Einen Sieger aber sollte es an diesem Abend nicht mehr geben.
Frankfurt: Trapp - Tuta, Koch, Theate - Kristensen, Skhiri, Larsson, Brown (85. Nkounkou) - Knauff (74. Uzun), Bahoya (74. Chaibi) - Ekitiké (90. Batshuayi)
Tore: 0:1 Kristensen (16.), 1:1 Burkardt (57.)
Gelbe Karten: Amiri / -
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 33.000