Der zweite Torhüter der U17-Fußball-Nationalelf Konstantin Heide im gelben Trikot vor dem Tor.

BR24 Sport Zwei Torhüter, ein Tor - wer spielt im Finale der U17-WM?

Stand: 01.12.2023 16:58 Uhr

Die deutsche U17-Fußball-Nationalmannschaft kann im WM-Finale gegen Frankreich ein Wintermärchen schreiben. Eine wichtige Frage lässt Trainer Christian Wück noch offen: Wer im Tor stehen wird. Zur Auswahl stehen zwei Bayern.

Von Mona Marko

Zum ersten Mal seit 1985 steht Deutschland wieder im Finale einer U17-Fußball-WM. Torhüter Konstantin Heide von der Spielvereinigung Unterhaching ist mittendrin und mitverantwortlich für den historischen Einzug ins Endspiel.

Beim Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Argentinien (4:2) parierte er gleich zweimal – als Ersatztorwart. Eigentlich ist Heide nur die Nummer zwei hinter Max Schmitt vom FC Bayern, der krankheitsbedingt ausfiel. Dass er gegen Argentinien im Tor stehen würde, erfuhr Heide erst kurzfristig, am Morgen des Halbfinals.

Wer von den beiden Torhütern beim WM-Finale im Tor stehen wird, ist noch offen. “Wir haben noch nichts entschieden", sagte U17-Nationaltrainer Christian Wück am Freitag: "Wir absolvieren das Abschlusstraining und werden schauen, wie weit Max Schmitt ist."

Neuauflage des EM-Finals - Wiedersehen mit Frankreich

Ob der bisher starke, aber gesundheitlich angeschlagene Max Schmitt oder der unverhoffte Halbfinal-Held Konstantin Heide gegen Frankreich spielen wird - die Entscheidung soll erst am Morgen vor dem Spiel am Samstag (02.12.) fallen. Das Finale findet in Surakarta/Indonesien statt, Anstoß ist um 13 Uhr deutscher Zeit.

Der Gegner: Frankreich. Die "Équipe Tricolore" setzte sich im zweiten Halbfinale mit 2:1 gegen Mali durch. Das Spiel am Samstag wird dadurch eine Neuauflage des U17-EM-Finals. Im Juni war Deutschland nach dem Elfmeterschießen als Sieger vom Platz gegangen. Frankreich will nun die EM-Revanche.

Deutsche Tugenden gegen die beste Defensive

Die starke Defensive der "Grande Nation" rund um das Innenverteidiger-Duo Joachim Kayi Sanda und Bastien Meupiyou kassierte im Halbfinale gegen Mali ihr bisher einziges Gegentor im Turnier. Mit einem solchen Abwehrbollwerk kann die deutsche Verteidigung nicht mithalten. Sie kassierte schon sieben Gegentore in sechs WM-Spielen. Blitzblank sauber sieht anders aus.

Trotz der Wackelabwehr steht Deutschland aber verdient im Finale. Denn das Team hat sich die Siege hart erarbeitet - wie beim 1:0 im Viertelfinale gegen Spanien. Stichwort "deutsche Tugenden" - bei der Männer-Nationalmannschaft vernachlässigt und von den Fans vermisst, in der nächsten Generation wiederentdeckt.

"Laufbereitschaft, Einsatzbereitschaft und Widerstandskraft", hat Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann ausgemacht, "jeder, der dieser Mannschaft zuschaut, ist gefesselt von ihr." Die U17 begeistert.

Finn Jeltsch vom 1. FCN hat großen Anteil am Erfolg

Zur Begeisterung trägt auch ein Franke maßgeblich bei: Finn Jeltsch vom 1. FC Nürnberg. Beim Sieg gegen Spanien war Jeltsch "Man of the match" - stark in Zweikämpfen, stark in der Antizipation, stark beim Kopfballspiel. Jeltsch brillierte im Turnier. Einzig, dass er beim Elfmeterschießen im Halbfinale verschoss, trübte seine Gesamtleistung.

Das Talent blieb auch bei seinem Verein, dem 1. FCN, nicht unentdeckt. Der gebürtige Neuendettelsauer unterschrieb jüngst einen Profivertrag. Dort geht es für ihn vermutlich direkt zur ersten Mannschaft. Darauf deuten zumindest die letzten Nominierungen von FCN-Trainer Cristian Fiél hin.

Quelle: Heute im Stadion 02.12.2023 - 15:05 Uhr