
BR24 Sport Türkgücü München verliert Regionalliga-Lizenz: Abstieg besiegelt
Türkgücü München verliert die Lizenz für die Regionalliga Bayern und steht als Absteiger fest. Der Verein konnte die Bedingungen für die Zulassung nicht erfüllen. Nach einigen Rücktritten geht es nun in eine sehr ungewisse Zukunft.
Türkgücü München wird in der kommenden Saison keine Lizenz für die Regionalliga Bayern erhalten, das gab der Bayerische Fußballverband (BFV) am Montag bekannt. Der Verband habe "Türkgücü München die Zulassung für die Teilnahme an der Regionalliga Bayern in der kommenden Saison 2025/26 entzogen", heißt es in einer Pressemitteilung. Der Verein habe die Zulassung für die Saison nur unter Bedingungen erhalten, die allerdings bis Fristende nicht erfüllt worden seien. Die Konsequenz daraus gibt der BFV auch direkt bekannt: Die Münchner werden "am Saisonende auf den letzten Tabellenplatz gesetzt und stehen als Absteiger fest."
Kayabunar: "Regionalliga macht einfach keinen Sinn"
Mit einer komplizierten Kombination aus sportlichem Erfolg im Saisonendspurt, juristischem Erfolg vor dem Sportgericht, gepaart mit einem möglichen Abstieg der SpVgg Greuther Fürth, der Auswirkungen auf die U23 des Vereins gehabt hätte, hätte Türkgücü München den Abstieg noch verhindern können. Doch daran glaubte auch im Verein wohl niemand mehr. Schon vor der Entscheidung des BFV gab es Auflösungserscheinungen.
Nach dem 0:5 gegen den FC Bayern II sagte Cheftrainer Alper Kayabunar bereits: "Unter diesen Voraussetzungen und Umständen, die mit dem Stadionproblem herrschen, macht die Regionalliga einfach keinen Sinn. Das muss man klar sagen. Du kannst dich mit anderen Vereinen nicht messen." Zu zwei Spielen war der Klub bisher nicht angetreten, weil eine passende Spielstätte fehlte.
Rücktritte von Kayabunar und Maltas
Sportdirektor Enver Maltas war der erste, der Konsequenzen zog, und kurz nach dem 0:5 erklärte, dass er seinen Posten abgeben wird. Wenig später war es Coach Kayabunar, der seit 15 Jahren den Verein geprägt hatte: als Spieler, Jugendtrainer und zuletzt als Chefcoach. "Türkgücü München verliert nicht nur einen verdienten Trainer, sondern eine starke Persönlichkeit mit Vorbildfunktion", wurde Vorstand Serdar Yilmaz in der Klubmitteilung zitiert.
Wackelt das letzte Saisonspiel gegen Aschaffenburg?
Eine Mitteilung, die man so aktuell nicht mehr lesen kann. Der Internetauftritt des Vereins ist derzeit nicht aufrufbar. Wie es für den Verein weitergeht, ist derzeit offen. Selbst darüber, ob Türkgücü zu seinem letzten Saisonspiel gegen Viktoria Aschaffenburg überhaupt antritt, wird spekuliert. Eine Absage des Spiels wäre äußerst brisant, schließlich könnte Aschaffenburg noch auf einen Relegationsplatz abrutschen. Der BFV bestätigte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass die Partie angesetzt ist, in Heimstetten ausgetragen werden soll und es aktuell keinerlei anderweitige Informationen seitens Türkgücü München gäbe.
In der Bayernliga könnte der Verein seine Heimspiele an der heimischen Heinrich-Wieland-Straße in München-Perlach austragen. Das würde Türkgücü zumindest die Möglichkeit geben, sich die teure Miete für unbefriedigende Stadion-Situationen zu sparen. Vom Olympiastadion über Heimstetten, dem Grünwalder- und dem Dantestadion musste der Verein fast jede Spielstätte im Großraum München nutzen, die Regionalliga-Bedingungen erfüllt. Glücklich wurde Türkgücü nirgends. Ein Neuanfang in der Bayernliga wird dieses Problem zumindest kurzfristig lösen.
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Quelle: Blickpunkt Sport 16.05.2025 - 19:00 Uhr