Karsten Tadda (l.)

BR24 Sport Tadda zurück am Erfolgsort Bamberg - wo die Karriere enden soll

Stand: 26.09.2023 16:36 Uhr

Der verlorene Sohn ist zurück bei den Bamberg Baskets: Karsten Tadda spielt wieder in Oberfranken, was die Fans in der "Freak City" honorieren. In der Heimat fühlt er sich so wohl, dass er nach seiner Deutschland-Tour keine weitere Station anpeilt.

Von Ulrich Knapp

Neuer Eigentümer, neue Rolle in der Liga, neues Selbstverständnis, viele neue Spieler. Die Bamberger Baskets blicken vor der neuen Saison in der Basketball Bundesliga auf eine ungewisse Zukunft. In solchen Zeiten ist es gut, wenn man sich auf eine Sache einigen kann. Und hört man sich bei den Basketballfans in Bamberg um, ist der gemeinsame Nenner sehr schnell gefunden: Karsten Tadda.

"Der gehört hier her. Er gehört zu Bamberg", sagt ein Fan im Interview mit BR24Sport und bekommt umgehend von einem anderen Recht: "Der war früher schon das Vorbild, als ich selbst noch gespielt habe. Dann ist er weggegangen und jetzt ist die Freude umso größer, dass er wieder da ist." Mit Tadda kehrt der verlorene Sohn zurück nach Freak City.

Tadda steht wie kein anderer für den Bamberger Basketball

Und auch Tadda freut sich wieder zurück zu sein, in seiner Geburtsstadt. Dort, wo er seine größten Erfolge gefeiert hat. "Mega, wieder hier zu sein, das Trikot von Bamberg wieder überziehen zu dürfen, wieder in der Brose Arena spielen zu dürfen. Da freue ich mich am meisten drauf, und macht mich wieder stolz, die Farben des Vereins tragen zu dürfen."

Tadda steht wie kein anderer für den Bamberger Basketball. Der 34-Jährige hat das Jugendprogramm der Bamberger in Breitengüßbach durchlaufen und später mit den Profis Titel in Serie gewonnen: dreimal den Pokal und fünf deutsche Meisterschaften. Das war zu den Hochzeiten des Bamberger Basketballs, die schon länger vorbei sind. Weil Namensgeber Brose nach und nach den Etat gekürzt hatte und sich schließlich als Hauptsponsor ganz zurückzog. Den sportlichen Tiefpunkt erreichten die Oberfranken vor ein paar Monaten: Nach Ewigkeiten verpassten sie die Playoffs. Eine Schmach.

Mit Gewinnermentalität junge Spieler infizieren

Mit Tadda kehrt nun ein Hauch der erfolgreichen Vergangenheit zurück. Kein Wunder also, dass man seinem Gesicht nun überall begegnet, sobald man sich der Spielstätte der Bamberger Basketballer nähert. Spätestens im Fanshop gibt es kein Vorbeikommen mehr am Mann, der die Nummer neun trägt. Bilder des bulligen Flügelspielers hängen an jeder Wand, mehrfach. Und auch in einem Video hinter dem Tresen ist Taddas Portrait in Endlosschleife zu bewundern. "Es sind natürlich einige Bilder von mir hier gelandet, was mich natürlich auch wiederum stolz macht, so ein bisschen das Gesicht von hier zu sein", sagt Tadda.

Doch wie erfolgreich kann ein Spieler eine Mannschaft machen? "Ich will einfach dem Verein helfen, diese Euphorie wieder in die Stadt zurückzubringen, damit sich die Mannschaft wieder mit den Fans und der Stadt verbinden kann", erklärt er selbst. Das klappt bisweilen ganz gut. Zudem soll er eine neue Kultur in die Mannschaft bringen. Mit seiner Gewinnermentalität auch junge Spieler infizieren und ihnen ein Vorbild sein. Und natürlich soll er verteidigen.

Taddas Spitzname: "Verteidigungsminister"

Denn Erfolg führt im Basketball nun mal über das Ackern in der Abwehr. Damit beginnt alles. Und Tadda gilt als einer der fleißigsten und unangenehmsten Verteidiger der Liga, weil er förmlich an seinem Gegner klebt. So hat er auch seinen Spitznamen bekommen, "Verteidigungsminister". Ein Spitzname, über den er sich nicht beschwert: "Ich nehme es natürlich dankend an. Aber ich kann auch mehr als nur Verteidigen. Das habe ich die letzten Jahren gezeigt, dass mehr in mir steckt. Aber natürlich gehört die Verteidigung zu meinen Steckenpferden."

Wie viel in ihm steckt, kann Tadda jetzt erneut beweisen. Er hat für zwei Jahre unterschrieben. Erfüllt er seinen Vertrag, ist er 36 Jahre alt. Folgt dann das Karriere-Ende in der Heimat? "Ja, am Ende des Tages wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen. Ich werde mir nicht vorstellen können, nochmal woanders spielen zu können", sagt Tadda.

Und es könnte wohl keinen besseren Ort fürs Karriereende für ihn geben. Er war jetzt acht Jahre lang woanders, auf Deutschland-Reise, heuerte in Gießen und Ulm an, in Oldenburg und zuletzt in Bonn. Jetzt ist er wieder daheim in Bamberg. Und dort, da sind sich ja schließlich alle einig, gehört er nun mal hin.

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Quelle: BR24Sport im Radio 26.09.2023 - 15:54 Uhr