Nach Sieg in Mainz Personalsorgen wachsen beim FC Bayern

Stand: 22.10.2023 14:39 Uhr

Das 3:1 des FC Bayern in Mainz offenbart mal wieder die dünne Personaldecke. Die könnte weiter strapaziert werden, denn Leon Goretzka verletzte sich an der Hand. Trainer Tuchel möchte sich - anders als zuletzt - aber nicht beschweren.

Von Victor List

3:1 gewann der FC Bayern in Mainz - endlich mal wieder nach zuletzt drei Niederlagen bei den Rheinhessen. Doch in die Freude über den Sieg, der durch eine offensiv überzeugende Leistung zustande kam, mischte sich schnell Sorge. Die ohnehin schon dünne Personaldecke bei den Münchnern wurde in Mainz erneut belastet. Leon Goretzka verletzte sich an der Hand.

Goretzka mit Handverletzung ausgewechselt

Trainer Thomas Tuchel lächelte die Fragen nach drohenden Engpässen im Personal gekonnt weg, sprach stattdessen von einem Sieg, der "nicht hoch genug" zu bewerten sei. Vielleicht war ihm aber auch der Rüffel von Uli Hoeneß noch allzu präsent. Der hatte dem 50-Jährigen in einem Interview zuletzt widersprochen und keinen "dünnen Kader" gesehen. Dass genau das Gegenteil der Fall ist, zeigt sich nun wieder.

Für das Auswärtsspiel in der Champions League bei Galatasaray Istanbul droht neben Serge Gnabry (Unterarmbruch), Raphael Guerreiro (Muskelfaserriss) und Dayot Upamecano (Oberschenkelverletzung) nun auch Leon Goretzka auszufallen. Der Mittelfeldmann musste in der Schlussphase mit einer Handverletzung ausgewechselt werden.

Zuvor hatte er nach einer Stunde mit seinem Treffer zum 3:1 das Spiel entschieden. "Wir hoffen, dass die Handverletzung nicht so schlimm ist", sagte Tuchel nach dem Spiel am Samstagabend. Ein Ausfall Goretzkas wäre für die Münchner eine deutliche Schwächung. Der 28-Jährige lieferte in Mainz eine überzeugende Leistung und traf nicht nur selbst, sondern bereitete auch das zwischenzeitliche 2:0 durch Harry Kane per Kopf vor.

Laimer als Notlösung rechts hinten

Und auch rechts defensiv sind die personellen Möglichkeiten begrenzt für Tuchel. Weil Noussair Mazraoui, der zuletzt wegen seines Pro-Palästina-Postings für Wirbel gesorgt hatte, verletzt fehlte, bekleidete Konrad Laimer die Rechtsverteidiger-Position. Der Österreicher zeigte wieder einmal, dass er kein gelernter Außenverteidiger ist und nur als Notlösung in Frage kommt. Gerade beim 1:2 kurz vor der Pause durch Anthony Caci ließ Laimer dem Mainzer zu viel Platz. Der Neuzugang von RB Leipzig orientierte sich zu sehr ins Zentrum und kam anschließend nicht mehr in den Zweikampf mit dem Franzosen, der den Ball in den langen Winkel schweißte.

Bereits in der Anfangsphase hatte Laimer nach einer Flanke den Mainzer Lee zum Kopfball kommen lassen und nur Sven Ulreich mit einer Glanzparade das 1:1 verhindert. Doch auch in Istanbul dürfte Laimer wieder rechts in der Viererkette zum Einsatz kommen, denn bei Mazraoui sei die "Tendenz eher nein", wie Tuchel nach Abpfiff zu Protokoll gab. Allerdings gebe es "Resthoffnung" auf einen Einsatz des Marokkaners.

Tuchel will "alle in Watte packen"

Trotzdem ist und bleibt die Personalsituation angespannt beim Rekordmeister. Das weiß auch Trainer Tuchel: "Wir versuchen jetzt, alle in Watte zu packen", betonte er und mahnte zugleich: "Eine große Verletzungsepidemie können wir uns nicht erlauben auf ein paar Positionen." Es gelte, "alle beisammen zu halten und alle Ressourcen zu nutzen", so Tuchel, der unterstrich: "Von der Qualität sind wir vollkommen überzeugt."

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Quelle: Blickpunkt Sport 22.10.2023 - 21:45 Uhr