Deniz Aytekin

BR24 Sport Nach Kritik an Aytekin: Schiedsrichter wettern gegen Gräfe

Stand: 22.05.2023 09:59 Uhr

Beim Spitzenspiel des FC Bayern München gegen RB Leipzig übte der Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe Kritik an einer Entscheidung von Deniz Aytekin, worauf der Mittelfranke Aytekin mit einem Wutanfall reagierte. Andere Referees springen ihm nun bei.

Von BR24Sport

Schiedsrichter-Chefkritiker Manuel Gräfe wird bei seinen ehemaligen Kollegen immer unbeliebter. "Es gefällt mir überhaupt nicht, was der Manuel da gerade macht. Ich finde das nicht gut", sagte der deutsche Spitzenreferee Felix Brych am Sonntag im Doppelpass bei Sport1 über den früheren Unparteiischen, der auf Twitter und als ZDF-Experte die Arbeit der Schiedsrichter kritisch begleitet.

Der Münchner Brych bezog sich mit seiner Aussage auf den Wutanfall seines mittelfränkischen Kollegen Deniz Aytekin nach dem Punktspiel am Samstag zwischen Bayern München und RB Leipzig (1:3), dem sogar Bayern-Star Thomas Müller ("Da hören wir gespannt zu") andächtig lauschte und dafür ein Interview unterbrach. "Der Manuel Gräfe" sitze in Berlin "und labert so eine Scheiße - und das geht mir langsam gegen den Strich. Das ist ein Wahnsinn", hatte Aytekin gepoltert (nachzuhören im oben eingebetteten Audio ab Minute 1:45.). Der Referee reagierte damit auf einen Tweet Gräfes, mit dem dieser die unterschiedlichen Auslegungen bei ähnlichen Szenen angeprangert hatte.

Aytekin-Entschuldigung

Am Sonntag entschuldigte sich Aytekin bei Bild-TV "in aller Deutlichkeit" für seine Wortwahl. "Das war völlig drüber. Ich ärgere mich sehr über mich selber", sagte Aytekin, der als Buße 5000 Euro für einen guten Zweck spenden will. Inhaltlich blieb Aytekin bei seiner Kritik an Gräfe, der sich nach wie vor mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) in einer juristischen Auseinandersetzung befindet. Gräfe sei zu seiner aktiven Zeit ein Top-Schiedsrichter gewesen, äußerte Aytekin, nun führe er aber "irgendeinen Krieg gegen den DFB". Das sollte sich aber nicht gegen aktive Unparteiische richten.

Unterstützung erhielten Brych und Aytekin von Patrick Ittrich, der als Vierter Offizieller beim Spitzenspiel in München war. "Ich kann Deniz zu 100 Prozent verstehen", twitterte der Schiedsrichter am Sonntag. Gräfe konterte am Sonntagnachmittag mit einer ganzen Reihe von Tweets. Der ganze Vorgang sei ein "mediales Ablenkungsmanöver", um von den Problemen abzulenken.

Auch Gräfe legt noch einmal nach

Die Reaktionen von Brych und Aytekin würden zeigen, dass "andere Meinungen nicht akzeptiert" werden. Zudem würden die Reihen nur "nach außen" geschlossen, intern sehe es "ganz anders" aus. Auch Ittrich, der laut Gräfe "sonst gerne moralisch agiert", bekam sein Fett weg. Es sei bedenklich, dass er den persönlichen Angriff Aytekins "noch gutheißt". Laut Gräfe ("Pfund mit Kilos zu verwechseln, passiert schon mal") hat sich Aytekin per SMS entschuldigt. Gräfe reklamierte aber für sich, über den Verwendungszweck von Aytekins Spende entscheiden zu wollen.

Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat seine Kritik an einer Entscheidung von Deniz Aytekin im Spiel des FC Bayern München gegen RB Leipzig (1:3) verteidigt und seinem früheren Kollegen einen kalkulierten Wutausbruch unterstellt. Es handle sich um ein "mediales Ablenkungsmanöver", dass Aytekin im Interview "spontan emotional" reagiert habe, schrieb der 49-jährige Gräfe am Sonntag auf Twitter und setzte dies in Anführungszeichen. Aytekin habe damit seiner Meinung nach von "Schiedsrichterproblemen ablenken" und "berechtigte Nachfragen" verhindern wollen.

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Quelle: BR24Sport 22.05.2023 - 09:55 Uhr