Felix Brych vor seinen "Fans" in Augsburg

Rekordschiedsrichter tritt ab Felix Brych: Dankbarkeit nach all dem "Remmidemmi"

Stand: 17.05.2025 19:24 Uhr

Nach 359 Bundesligaspielen ist nun Schluss: Um 17.23 Uhr blies Schiedsrichter Felix Brych in Augsburg letztmals in seine Pfeife. Der zweimalige Welt-Schiedsrichter blickt auf seine Karriere zurück und ist froh, mit einer guten Leistung abzutreten.

Die ganze Familie war in Augsburg im Stadion, sogar eine kleine, knapp 50-köpfige Fanschar. Ein würdiger Abschied vom Profi-Fußball, den sich Schiedsrichter Felix Brych mit konstant starken Leistungen in seiner langen Karriere erarbeitet hat.

Der 49-Jährige war zweimal Welt-Schiedsrichter und unter anderem bei jeweils zwei WM- und EM-Turnieren sowie einem olympischen Fußballturnier im Einsatz. Eine tolle Bilanz. Nach dem 1:2 des FC Augsburg gegen den 1. FC Union Berlin, seinem 359. und allerletzten Bundesligaspiel, gab es noch auf dem Spielfeld zahlreiche Fotos mit Familie, Freunden und Weggefährten.

Felix Brych: "Ich habe schon eine Träne vergossen"

"Ich kann nur sagen, der Tag war so, wie ich es mir nicht hätte träumen können. Wunderschön", so Brych gegenüber BR24Sport. "Meine Familie ist da, meine Frau, meine Schwester und mein Vater, meine Mutter guckt von oben zu. Ich habe eben schon mal eine Träne vergossen, sie ist auch unfassbar stolz auf mich. Das weiß ich ganz genau."

Vieles war auf Brych in der Woche vor seinem letzten Bundesligaspiel eingeprasselt. Im letzten Spiel ging es dann sportlich um nicht mehr viel - genau so hatte es sich Brych gewünscht. "Es war gar nicht so einfach, wie es ausgeguckt hat. Aber ich bin froh, dass es da keine umstrittenen Situationen gab." Zweimal bemühte Brych in der Partie den VAR, der seine Tatsachenentscheidung jeweils abnickte.

Dankbarkeit und auch "ein gewisser Stolz"

Dass so viele Freunde, Bekannte und Weggefährten vor Ort waren, um ihn zu verabschieden - für Brych der perfekte Abschied: "Ich bin unfassbar froh, dass alle da waren. Es war ein wunderschönes Gefühl, so hat sich meine Karriere wunderbar abgerundet, und dafür bin ich unglaublich dankbar", sagte Brych. Und weiter: "Ich glaube, das größte Gefühl, das ich jetzt gerade habe, ist Dankbarkeit und ein gewisser Stolz. Weil ich weiß: so etwas kriegst du nicht geboten, wenn du nichts geleistet hast."

Neben Dankbarkeit und Stolz war und ist auch Erleichterung im Spiel: "Ja, ich bin auch froh, dass ich mich jetzt nicht mehr so völlig quälen muss." Gerade nach seiner Verletzung, die ihn zu Beginn der Saison zu einer längeren Pause zwang, sei es nicht einfach gewesen: "Aber ich habe nochmal eine blitzsaubere Rückrunde gepfiffen. Das war mir sehr wichtig, dass ich mich so verabschiede. Und das habe ich heute auch geschafft".