Der FC Bayern Basketball geht in die neue Saison

Basketball Bundesliga FC Bayern startet auch im Basketball Großangriff auf alle Titel

Stand: 28.09.2023 19:17 Uhr

Die Zeichen stehen auf Sturm beim FC Bayern Basketball. Nach vier Jahren wollen die Münchner endlich wieder die Meisterschaft feiern. Und schielen auch auf europäische Titel.

Von Wolfram Porr

2019 war es, als die Bayern das letzte Mal den Meisterpokal der Basketball-Bundesliga (BBL) in die Höhe recken durften. Danach musste man in vier Spielzeiten dreimal Alba Berlin und zuletzt ratiopharm Ulm den Vortritt lassen. Zwei Pokalsiege und zwei Play-off-Teilnahmen in der EuroLeague waren ein Trost, wenn auch ein schwacher. Deshalb bläst der FC Bayern nun zum Großangriff. "Es reicht jetzt", sagt der FCB-Präsident Herbert Hainer über die Jahre ohne Meisterschaft.

Ein Jahr vor Eröffnung der neuen Basketball- und Eishockey-Arena im Münchner Olympiapark schickt sich die von Geschäftsführer Marko Pesic und Sportdirektor Daniele Baiesi geleitete Basketballabteilung an, in allen Bereichen zur europäischen Spitze aufzuschließen. Die Infrastruktur mit dem neuen LED-Glasboden im heimischen BMW Park, der allerdings nur für ein Spiel eingesetzt wird, und dem neuen SAP Garden, in den man 2024 für ausgewählte Spiele umziehen will, genügen bereits höchsten Ansprüchen. Sportlich hinkte man zuletzt noch etwas hinterher. Das soll sich aber nun ändern. Die Voraussetzungen dafür scheinen gut wie lange nicht.

Der neue Headcoach Pablo Laso

Der neue Headcoach Pablo Laso

Trainer Pablo Laso: Persönlichkeit mit Winner-Gen

Mit Pablo Laso steht ein neuer Trainer auf der Kommandobrücke - einer, der Autorität ausstrahlt, der mit Real Madrid alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, und der als einer der anerkanntesten und besten Coaches Europas gilt. Der Respekt der Profis dürfte dem 55-Jährigen sicher sein. Nach drei Jahren unter Andrea Trinchieri und vielen serbisch geprägten Coaches davor darf man gespannt sein, wie der Spanier spielen lässt und die Charakteristik des Münchner Spiels verändert.

Transfercoup: NBA-Star Serge Ibaka im Bayerntrikot

Der Kader für die Saison 2023/2024, die am Freitag mit dem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC beginnt, ist so stark und tief wie überhaupt noch nie. De facto hat der aktuelle Pokalsieger zwei konkurrenzfähige Teams am Start, um so die extreme Doppelbelastung aus Meisterschaft und EuroLeague (mit mindestens 34 zusätzlichen Partien) zu meistern. Laso spricht auch deshalb von "großen Erwartungen", die er habe.

Mit der Verpflichtung von NBA-Star Serge Ibaka, der 2018/2019 mit den Toronto Raptors die Meisterschaft in der besten Liga der Welt gewann und zuletzt für die Milwaukee Bucks spielte, ist den Münchnern der vielleicht größte Transfercoup in der Geschichte der BBL gelungen. Ibaka ist zwar schon 34 Jahre alt, sollte aber sowohl in der BBL, aber auch in der EuroLeague den Partien seinen Stempel aufdrücken können.

Geschäftsführer Marko Pesic und Top-Neuzugang Serge Ibaka

Geschäftsführer Marko Pesic und Top-Neuzugang Serge Ibaka

Beeindruckende Kadertiefe lässt Großes erwarten

Bei Rückkehrer Devin Booker weiß man, was der vor allem unter den Körben kann. Dazu kamen u.a. mit Carsen Edwards (Fenerbahce Istanbul), Leandro Bolmaro (CB Canarias Teneriffa) und Sylvain Francisco (GS Peristeri) drei Topleute, die das Aufbauspiel auf ein neues Level heben sollen. Da Leistungsträger wie Kapitän Vladimir Lucic, Augustine Rubit, Nick Weiler-Babb und vor allem auch die drei deutschen Weltmeister Andreas Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey gehalten werden konnten, darf man getrost vom besten FC-Bayern-Basketball-Kader aller Zeiten sprechen.

Der neue Trainer und der Kader sind zwei Gründe, die für eine Topsaison des FC Bayern Basketball sprechen. Dazu kommt, dass die größten Konkurrenten allesamt Umbrüche zu meistern haben. Bei Dauerkonkurrent Alba Berlin verabschiedeten sich viele Leistungsträger der vergangenen, sehr erfolgreichen Jahre. Beim letztjährigen Hauptrundensieger und Vizemeister Bonn blieb kein Stein auf dem anderen - hier sind der Trainer und der komplette Kader neu. Und auch Meister ratiopharm Ulm verlor einige seiner besten Profis an europäische Topklubs.

Präsident Hainer fordert nicht weniger als den Meistertitel

Der Weg zur ersten Meisterschaft seit 2019 scheint also frei, in der EuroLeague hofft man ebenfalls auf eine Steigerung und die Rückkehr unter die besten acht Teams. Das Selbstverständnis des Klubs formuliert Kapitän Lucic so: "Wir haben ein Ziel, klar. Für den Klub und die Marke, die wir repräsentieren, ist es ein Muss, Titel zu gewinnen", sagte er dem Fachmagazin BIG.

Präsident Herbert Hainer wird noch deutlicher: "Es ist klar, dass wir als deutscher Meister in den SAP Garden einziehen wollen." Eine fünfte Spielzeit ohne BBL-Meisterpokal soll es jedenfalls nicht geben. Die Liga muss sich auf einen Großangriff des FC Bayern Basketball einstellen - und vielleicht ja auch der Basketball in Europa.

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Quelle: BR24 29.09.2023 - 18:30 Uhr