Bayerns Trainer Thomas Tuchel (l) und Ehrenpräsident Uli Hoeneß haben zeitweise unterschiedliche Meinungen.

FC Bayern Hoeneß stellt Tuchel Wintertransfers in Aussicht

Stand: 30.10.2023 19:43 Uhr

Die geringe Kaderdichte des FC Bayern hat in dieser Saison schon oft zu Problemen geführt. Nun hat Uli Hoeneß Wintertransfers in Aussicht gestellt. Trainer Thomas Tuchel dürfte das gerne hören, denn gegen Dortmund droht der nächste Engpass.

Von Victor List

Der FC Bayern besuchte am Montag eine Sondervorstellung des Circus Roncalli für Kinder aus Pflegefamilien, sozialen Einrichtungen oder mit Fluchterfahrung, zu der die Münchnern eingeladen hatten. Bevor Mannschaft, Trainer und Funktionäre aber die Vorstellung genießen konnten, war erneut die Kadersituation Thema.

Thomas Tuchel und Uli Hoeneß

Ehrenpräsident Uli Hoeneß sprach am Rande des Termins über mögliche Neuverpflichtungen im Winter. Schließlich hangelt sich das Ensemble von Trainer Thomas Tuchel seit Wochen von Vorstellung zu Vorstellung - von einem personellen Engpass zum nächsten. Der droht im Spitzenspiel am Samstag bei Borussia Dortmund erneut, denn Joshua Kimmich wurde nach seiner Notbremse gegen Darmstadt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für zwei Spiele gesperrt. Der Mittelfeldmann ist also vorerst nicht mehr in der FCB-Manege.

Hoeneß macht Tuchel Hoffnung: "Unser Trainer kriegt bei uns alles"

Nach dem Transferzirkus im Sommer, in dem es dem Rekordmeister nicht gelang, eine "Holding Six" also einen defensiven Mittelfeldmann zu verpflichten - sehr zum Ärger von Trainer Tuchel - sind die Münchner gegenüber Winter-Transfers nun nicht mehr abgeneigt.

Der Dompteur der Münchner sparte in der Vergangenheit nicht mit Kritik an dem aus seiner Sicht zu dünnen Kader und holte sich prompt einen Rüffel von Ehrenpräsident Hoeneß ab. Der Kader sei ausreichend besetzt.

Dementsprechend dürften Hoeneß' Aussagen am Rande des Zirkusbesuchs wie Musik in Tuchels Ohren klingen. "Wenn gute Argumente, und die wird er wohl haben, auf uns zukommen, sind wir nicht grundsätzlich total dagegen", kommentierte der 71-Jährige mögliche Winter-Neuzugänge im Interview mit BR24Sport und legte nach: "Unser Trainer kriegt bei uns alles, was notwendig ist." Der Geldbeutel wird aber wohl nur unter einer Bedingung geöffnet: "Wenn wir bis dahin noch in allen drei Wettbewerben sind".

Hoeneß lobt Tuchel, Leverkusen und sieht "kleinen Kader"

Außerdem sprach Hoeneß erstmals selbst von einem "kleinen Kader", lobte zugleich aber den Verdienst des Trainers: "Das ist die Qualität eines Trainers, mit einem kleinen Kader so weit oben zu stehen." Der Rekordmeister liegt derzeit in der Tabelle hinter Spitzenreiter Leverkusen. Überhaupt sei die Werkself der "schwierigste Gegner", so Hoeneß. "Die machen einen super Job alle miteinander und die Mannschaft spielt tollen Fußball", lobte der Ehrenpräsident.

Nun wartet am Samstag aber Borussia Dortmund im Spitzenspiel. Hoeneß wünscht sich, dass das Team von Trainer Tuchel dann an die Leistung des Kantersiegs gegen Darmstadt anknüpft. "Es hat richtig Spaß gemacht, so stelle ich mir den FC Bayern immer vor und ich hoffe, dass wir am Samstag die Dortmunder entsprechend unter Druck setzen können."

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Quelle: BR24Sport
30.10.2023 - 18:30 Uhr