Die Transfers des FC Bayern der letzten Jahre.

Teuerster Transfer jemals Der FC Bayern ist der Geld-Verbrenner der Bundesliga

Stand: 12.08.2023 12:05 Uhr

Harry Kane wechselt zum FC Bayern München und wird zum teuersten Einkauf der Bundesliga-Geschichte. Es ist die nächste Rekordsumme, die die Münchner zahlen. Nur die wenigsten der kostspieligen Investments schlugen aber wirklich ein.

Von Florian Eckl, Victor List

Harry Kane wechselt für die Rekordsumme von mehr als 100 Millionen Euro zum FC Bayern München. Er ist damit der teuerste Neuzugang der Bundesliga. Die Top fünf in dieser Kategorie wird von den Münchnern angeführt. Doch nur wenige Transfers schlugen wirklich ein. Der FC Bayern ist in dieser Hinsicht der Geld-Verbrenner der Bundesliga. Ein Überblick über die teuersten Verpflichtungen des Rekordmeisters in den vergangenen Jahren.

Mario Götze (Borussia Dortmund / 37 Mio.)

Mario Götze ist der "Billigste" in der Liste. Der gebürtige Allgäuer wechselte im Sommer 2013 zum FC Bayern als zu dieser Zeit größtes Talent im deutschen Fußball. Mit diesem Transfer haben die Münchner Dortmund das kreative Herz herausgerissen und den Dauer-Kontrahenten für Jahre lahmgelegt. Allerdings kam Götze mit dem Druck und der Anspruchshaltung nie wirklich zurecht und konnte sich nicht weiterentwickeln. Im Endeffekt waren die 37 Mio., die damals von München nach Dortmund flossen, nicht gerechtfertigt.

Arturo Vidal (Juventus Turin / 39,25 Mio.)

Arturo Vidal war schon vor seinem Wechsel nach Italien ein Wunschobjekt und den Münchnern 39,25 Mio. wert. Ein aggressiver defensiver Mittelfeldspieler, wie er dem FC Bayern aktuell fehlt, wechselte 2015 von Juventus Turin an die Säbener Straße. Trotz einiger Skandale und Verfehlungen außerhalb des Platzes war Vidal - Spitzname "Der Krieger" - ein gutes Gegenstück zum sonst eher ballverliebten Offensiv-Ensemble damals unter Pep Guardiola.

Javi Martinez (Athletic Bilbao / 40 Mio.)

Der Spanier Javier Martinez kostete 2012 40 Millionen und war damals der Rekordtransfer der Bundesliga. Zugegeben eine happige Summe für einen eher unbekannten jungen defensiven Mittelfeldspieler. Seinen Wert hat der Wunschspieler von Jupp Heynckes spätestens mit dem Triple-Gewinn nach seiner ersten Saison im FCB-Dress unter Beweis gestellt.

Corentin Tolisso (Olympique Lyon / 41,5 Mio.)

Corentin Tolisso hätte das Zeug zum Superstar gehabt. Ein torgefährlicher Mittelfeld-Antreiber mit viel Biss, für den die Münchner damals 41,5 Millionen Euro an Olympique Lyon überwiesen. Doch mehrere schwere Verletzungen haben seine Bayern-Zeit überschattet. Am Ende kam er nicht mehr in die Spur und seine Ablöse erscheint rückblickend als zu hoch.

Dayot Upamecano (RB Leipzig / 42,5 Mio.)

Dayot Upamecano wechselte 2021 gemeinsam mit Trainer Julian Nagelsmann aus Leipzig in die bayerische Landeshauptstadt. Der Franzose hatte nach seiner schwierigen Debüt-Saison zunächst den Eindruck erweckt, angekommen zu sein. Allerdings leistete er sich besonders in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit viele Fehler. Sein Patzer im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester City bleibt besonders in Erinnerung. Aktuell ist der 24-Jährige außen vor in Bayerns Innenverteidigung. Deswegen die Tendenz: Er hat die 42,5-Mio-teuren Hoffnungen noch nicht erfüllt.

Leroy Sané (Manchester City / 49 Mio.)

Wie jetzt bei Harry Kane zog sich auch der Transferpoker um Leroy Sané über Wochen hin. Am Ende zahlten die Münchner 49 Mio. Euro an Manchester City im Sommer 2020. Ein Preisschild, das den deutschen Nationalspieler lange eher nach unten zu ziehen schien. Licht und Schatten wechseln sich noch immer zu häufig ab. Nicht umsonst hat ihn Pep Guardiola von ManCity ziehen lassen. Er hat die Ablöse trotz Riesen-Talents noch nicht gerechtfertigt.

Min-jae Kim (SSC Neapel / 50 Mio.)

Min-jae Kim ist die aktuellste Neuverpflichtung. 50 Millionen Euro für den besten Verteidiger der Serie A, der im letzten Jahr mit dem SSC Neapel sensationell die italienische Meisterschaft gewann, scheinen in Ordnung. Ob er die Erwartungen (guter Spielaufbau und Zweikampf-Monster) erfüllen kann, muss sich zeigen. Im letzten Test gegen Monaco fiel er durch einige Aussetzer negativ auf.

Mathijs de Ligt (Juventus Turin / 67 Mio.)

Die Dienste von Mathijs de Ligt waren den Münchnern im vergangenen Sommer 67 Mio. Euro wert. Immerhin kam der Niederländer von Juventus Turin aus der Serie A und hatte auch bei seiner vorherigen Station Ajax Amsterdam internationale Erfahrung sammeln können. Nach anfänglichen Verletzungsproblemen und Schwierigkeiten auf dem Platz ist der 23-Jährige inzwischen der konstanteste Innenverteidiger beim FCB. Resolut im Zweikampf und ein Fighter. Das Aufbauspiel und die Pressing-Resistenz könnten besser sein. Er muss seinen Wert noch beweisen, ist aber auf einem guten Weg.

Lucas Hernández (Atletico Madrid / 80 Mio.)

Lucas Hernández ist seit diesem Sommer wieder Geschichte beim Rekordmeister. Rückblickend betrachtet waren 80 Millionen Euro, mit denen Atletico Madrid 2019 entschädigt wurde, absoluter Wucher! Als zu verletzungsanfällig erwies sich der Franzose. Dazu kamen seine Eskapaden außerhalb des Platzes. 2021 musste sich Hernandez einem Gerichtsprozess stellen, nachdem er gegen ein Kontaktverbot mit seiner Ex-Frau verstoßen haben soll. Am Ende blieb ihm die Haft erspart. Auf dem Rasen war der französische Nationalspieler - wenn er fit war - eher Mittelmaß als Weltklasse.

Harry Kane (Tottenham Hotspur / 100 Mio.)

100 Mio. zuzüglich Boni überweist der FC Bayern dem Vernehmen nach auf die Insel. Tore kosten Geld, dazu soll seine Strahlkraft die Bundesliga insgesamt aufwerten. Ob sein Spielstil (fällt auch immer wieder ins Mittelfeld zurück), perfekt zu Tuchel und den Bayern passt, wird sich zeigen. Im internationalen Vergleich ist es ein wichtiges Ausrufezeichen an die Konkurrenz: Die Bayern sind wieder da!

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Quelle: BR24Sport 12.08.2023 - 10:54 Uhr