
BR24 Sport Ausgerechnet der 1. FC Nürnberg: Rettet der Rivale Fürth?
Die SpVgg Greuther Fürth hat vor dem letzten Saisonspiel in der 2. Bundesliga gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt nicht sicher und könnte noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Ausgerechnet der 1. FC Nürnberg könnte Schützenhilfe leisten.
Es ist schon eine besondere Geschichte, die der Abstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga in diesen Tagen schreibt. Die stark abstiegsgefährdete SpVgg Greuther Fürth könnte dank Schützenhilfe des Rivalen aus Nürnberg den Klassenerhalt am letzten Spieltag perfekt machen.
Dabei pflegen Nürnberg und Fürth eine mehr als hundert Jahre andauernde Rivalität, die mancher Fan sicher auch als Feindschaft auslegen würde. Zudem gibt es eine Vorgeschichte. Vor fünf Jahren befand sich der Club in einer ähnlichen Situation. Die Schützenhilfe aus der Kleeblattstadt blieb aber aus.
Endspiel gegen HSV: Fürth kann auf Relegationsplatz abrutschen
Die SpVgg Greuther Fürth hat den Klassenerhalt vor dem letzten Spieltag in der eigenen Hand. Mit einem Sieg wäre der Absturz auf den Abstiegsrelegationsplatz gerade noch abgewendet. Es wartet am Sonntag der Hamburger SV (ab 15.30 Uhr in der Radioreportage und im Ticker), der den Aufstieg in die Bundesliga zwar schon am vergangenen Wochenende perfekt gemacht hat, aber immer noch um die Zweitligameisterschaft kämpft.
Zudem ist die grün-weiße Brust gerade nicht die breiteste. Das Kleeblatt wartet seit neun Spielen auf einen Sieg. Zwischenzeitlich trennte man sich von Trainer Jan Siewert. Unter dem Nachfolger-Gespann Thomas Kleine und Milorad Pekovic gab es einen Punkt bei Hannover 96. Einen Punkt, durch den die Fürther (Platz 14., 36 Punkte) vor den Konkurrenten Münster (15.) und Braunschweig (16.) liegen und damit ihr Schicksal in der eigenen Hand haben. Ein direkter Abstieg ist nicht mehr möglich, dafür aber die Relegation.
Fürth muss auch auf Münster und Braunschweig schauen
Diese Konstellation bedeutet aber auch: Reicht es gegen den HSV nicht zu einem Sieg, könnte es eng werden und Schützenhilfe benötigt werden – ausgerechnet vom ungeliebten Nachbarn 1. FC Nürnberg. Der Club hat den Klassenerhalt schon seit Wochen sicher, ist angesichts von nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen (und dabei vier Niederlagen) aber auf dem besten Wege, eine gute Saison zu einer gerade noch akzeptablen verkommen zu lassen.
Leistet der 1. FC Nürnberg Schützenhilfe für den Rivalen?
Ein Sieg in Braunschweig wäre also durchaus im Sinne des Teams von Trainer Miroslav Klose für einen versöhnlichen Saisonabschluss. Bei einem Nürnberger Sieg und gleichbedeutender Braunschweiger Niederlage wäre Fürth unabhängig vom eigenen Ergebnis gerettet.
Klar ist: Sollten Braunschweig und die in den letzten beiden Spielen überraschend siegreichen Münsteraner ihre Partien gewinnen, muss Fürth ebenfalls gewinnen. Münster würde aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz sogar ein Unentschieden reichen, um an den Fürthern vorbeizuziehen.
Fürth ließ Nürnberg 2020 im Stich
Der 1. FC Nürnberg spielt in diesem Abstiegskampf also keine unwichtige Rolle und dürfte sich dieser Tage möglicherweise an die Konstellation vor fünf Jahren erinnern. Damals ging der Club mit zwei Punkten Vorsprung auf Platz 16 ins Saisonfinale. Den belegte der Karlsruher SC, der wiederum im Fürther Ronhof zu Gast war. Weil der KSC in Fürth mit 2:1 gewann und Nürnberg nur 1:1 in Kiel spielte, musste der Club in die Relegation. Dort gelang zwar in letzter Sekunde die Rettung gegen Ingolstadt, mancher Club-Fan hat den Fürthern das aber bis heute nicht verziehen.
Fürths Felix Klaus hat auf diese Rechnereien und das Wühlen in der Vergangenheit wenig Lust und dürfte damit den Fürther Fans aus der Seele sprechen: "Ich will einfach, dass wir heiß sind und unser Spiel gewinnen, dann kann der Rest machen, was er will."
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Quelle: Blickpunkt Sport 18.05.2025 - 21:45 Uhr