Olympische Spiele | Peking Ski-Langlauf: Henning und Co. im Olympia-Check

Stand: 27.01.2022 16:08 Uhr

Die deutschen Ski-Langläufer haben ihr Potenzial in der olympischen Saison schon aufblitzen lassen. Doch noch ist es zu früh, von Medaillen zu träumen. Was ist in Peking von den deutschen Ski-Langläufern zu erwarten? Der Sportschau-Olympiacheck.

Die deutschen Ski-Langläufer konnten sich zum letzten Mal 2014 in Sotschi über Edelmetall freuen. Die Frauen-Staffel gewann damals Bronze. In Peking wird die Medaillen-Flaute wohl noch nicht zu Ende sein. Denn realistisch gesehen, gehören die besten deutschen Langläuferinnen und Langläufer bei den Olympischen Spielen 2022 im Kampf um die Podestplätze nicht zum engsten Favoritenkreis.

Mit Biss näher an die Weltspitze

Überraschungen sind allerdings nicht ausgeschlossen: Katharina Hennig war beim Weltcup-Auftakt im finnischen Ruka sensationell Dritte geworden und könnte über die zehn Kilometer eine Kandidatin für einen Podest-Coup sein. Bei der Tour de Ski zeigte sie Biss und kämpfte sich in der Gesamtwertung als Neunte durch.

Und wie steht es in Peking mit einer Medaille? "Ein Traum ist es natürlich immer", sagt Hoffnungsträgerin Henning, die auf jeden Fall eine gute Leistung abliefern will. Sie glaubt aber, dass "dreimal aufs Podest zu laufen nicht aussreicht, sich das realistisch als Ziel zu setzen."

Teamkollegin Victoria Carl rechnet sich dagegen vor allem im Sprint gute Chancen für einen PLatz in den Top Ten aus. Auch wenn die Weltspitze noch nicht ganz erreicht ist, kleine Ausrufezeichen konnte in der Saison auch Coletta Rydzek setzen.

Gerne überrascht zurückkommen

"Wir sind mit einer jungen Mannschaft da", sagt Erik Schneider. Die Erwartungen sind auch deswegen nicht zu hoch gehängt. "Ich wünsche mir, dass wir dort anknüpfen, wo wir in der Saison schon waren," so der Disziplinen-Trainer der Frauen: "Der Ausrutscher nach vorn kann passieren, mit dem wir jetzt noch nicht rechnen." Und, "darauf spekulieren wir ein bisschen." Schneider würde sehr gerne "überrascht zurückkommen".

Keine allzu großen Erwartungen

Auch bei den Männern rechnet trotz eines Coups bei der Tour de Ski, als Friedrich Moch und Lucas Bögl auf der Schlussetappe Platz drei und vier herausliefen, niemand mit einem Traum-Ergebnis. Auch nicht von Youngster Moch, "es sind ja seine ersten Olympischen Spiele, die soll er genießen, da erwarten wir jetzt eigentlich nicht viel," so Skilanglauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder.

Vor zu hohen Erwartungen an das Männer-Team hatte Schlickenrieder schon kurz nach der Tour de Ski gewarnt. Eine Medaille "wäre zu viel geträumt. Da müssen wir realistisch bleiben. Die Alpe Cermis kam uns entgegen, das gibt es im normalen Weltcup nicht. Es ist schön, dass wir Schritte nach vorne machen, aber wir müssen das jetzt erst einmal kontinuierlich zeigen."

Schlickenrieder glaubt, dass es "im Herrenbereich absolute norwegische Festspiele werden". Auch für die deutschen Staffeln wird es wohl kein Edelmetall geben.