Langlauf | Tour de Ski Rydzek sprintet bei Tour-Auftakt zu größtem Karriereerfolg

Stand: 28.12.2021 15:37 Uhr

Das war ein Tour-de-Ski-Auftakt, der Appetit auf mehr macht: Eine Deutsche schaffte es bis in die Finals und knackte die Olympianorm.

Coletta Rydzek hat zum Auftakt der Tour de Ski der Langläufer ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die Oberstdorferin schaffte es am Dienstag (28.12.2021) beim Sprint im Schweizerischen Lenzerheide bis ins Finale und wurde letztlich Sechste.

Den Sieg sicherte sich die US-Amerikanerin Jessie Diggins in 3:00,1 Minuten vor Mathilde Myhrvold (Norwegen/+ 0,1 Sekunden) und Annamarija Lampic (Slowenien/+ 0,30 Sekunden). Rydzek musste bei etwa der Hälfte des 1.500 Meter langen Final-Rennens abreißen lassen und kam mit 5,40 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Männer: Überlegener Sieg von Klaebo

Bei den Männern feierte Weltcup-Spitzenreiter Johannes Hoesflot Klaebo einen Start-Ziel-Sieg. Der Norweger, der die Qualifikation gewonnen hatte und auch seine Viertel- und Halbfinals dominiert hatte, lief in 2:39,0 Minuten überlegen zu seinem 43 Weltcupsieg. Auf Rang zwei und drei kamen die Franzosen Richard Jouve (+ 1,1 Sekunden) und Lucas Chanavat (+ 1,26 Sekunden). Die Starter aus dem Team von Bundestrainer Peter Schlickenrieder scheiterten allesamt in der Quali am Dienstagvormittag.

Rydzek knackt Olympianorm - "Kleiner Traum"

Für gute Stimmung im deutschen Lager sorgte aber Rydzek: "Dass es heute mit dem Finale geklappt hat, ist schon ein kleiner Traum. Und dass ich zumindest in der ersten Runde so lange mithalten konnte, hätte ich mir am Anfang der Saison nicht erträumen lassen. Ich bin megahappy mit dem Einstand und werde den Tag jetzt einfach mal genießen", freute sich Rydzek nach dem Rennen.

Die 24-Jährige Allgäuerin qualifizierte sich am Vormitag mit der 25.-besten Zeit für die Finals, schaffte es in ihrem Viertelfinale als Zweite hinter Mitfavoritin Julia Kern aus den USA ins Halbfinale und setzte sich dort über die Lucky-Loser-Wertung als Dritte durch. Beim erst 13. Weltcup-Einsatz feierte Rydzek schließlich den größten Erfolg ihrer Karriere. Die beste Einzelplatzierung für die Sprintspezialistin war bisher Rang 17 beim Weltcup kurz vor Weihnachten in Dresden. Mit ihrer Finalteilnahme von Lenzerheide knackte Rydzek nun gleich die Olympianorm.

Gimmler bis ins Halbfinale - "Sensation"

Die halbe Olympianorm sicherte sich Rydzeks Oberstdorfer Teamkollegin Laura Gimmler, die es bis ins Halbfinale schaffte und letztlich Neunte wurde. Gimmler zog als Quali-15. und damit beste Deutsche ins Viertelfinale ein und lief dort hinter Top-Favoritin Anamarija Lampic aus Slowenien auf Rang zwei.

Im Halbfinale kam die Klassikexpertin in dem Freistilrennen dann nicht über Rang fünf hinaus und schied aus. Die 28-Jährige freute sich allerdings die beste Saisonplatzierung. "Platz 15 in der Qualifikation werte ich als gutes Zeichen für die kommenden Tage. Dass ich es sogar ins Halbfinale geschafft habe, ist für mich eine Sensation", jubelte die Allgäuerin im Ziel.

Carl und Winkler scheiden im Viertelfinale aus

Vier deutsche Frauen hatten zuvor den Sprung von der Qualifikation ins Viertelfinale der Top 30 geschafft – allesamt Langläuferinnen. Während Gimmler und Rydzek mit einem couragierten und angriffslustigen Auftritt ins Halbfinale einzogen, verpassten Victoria Carl (Zella Mehlis) und Anne Winkler (Sayda) die Top 12.

Carl lief in ihrem Viertelfinale dabei lange vorn mit und führte die Konkurrenz teilweise an. Im Schlussspurt musste sich die Thüringerin aber als Dritte um 0,24 Sekunden der starken Konkurrenz aus Norwegen und Schweden geschlagen geben.

Quali-Aus für 14 Deutsche

Den Sprung von der Qualifikation in die Viertelfinals schafften bereits am Dienstagmorgen 14 Deutsche nicht.

Krehl um 0,2 Sekunden am Viertelfinale vorbei

Ganz knapp um 0,2 Sekunden verpasste dabei Sofie Krehl (Oberstdorf) als 31. das Viertelfinale. Bei den Frauen schieden zudem Pia Fink (Bremelau) als 44., Katharina Hennig (Oberwiesenthal) als 52., Lisa Lohmann (Oberhof) als 60., Katherina Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg) als 61. und Antonia Fräbel (Asbach) als 66. aus.

Frauen: Viele Mit-Favoritinnen scheitern vorzeitig

Etwas überraschend das Ausscheiden von Tour-Mitfavoritin Hennig, die im Vorfeld des Etappenrennens mit einem Infekt eine Trainingspause einlegen musste. Neben Hennig schieden allerdings u.a. mit Frida Karlsson (Schweden/34.), Heidi Wenig (Norwegen/36.), Ebba Andersson (Schweden/41.) oder Charlotte Kalla (Schweden/51.) weitere Top-Läuferinnen aus.

Männer: Brugger als 44. bester Deutscher

Von den neun deutschen Männern war Janosch Brugger als 44. der beste DSV-Läufer. In 2:49,12 Minuten fehlten ihm aber knapp drei Sekunden auf die Top 30. Friedrich Moch (Isny) als 62., Thomas Bing (Dermbach) als 67., Jonas Dobler (Traunstein) als 80., Andreas Katz (Baiersbronn) als 83., Lucas Bögl (Gaißach) als 89., Albert Kuchler (Lam) als 107. und Florian Notz (Böhringen Römerstein) als 109. im Feld der 111 Starter kamen deutlich abgeschlagen ins Ziel.

Das Programm der Tour de Ski
Datum Wettbewerbe Austragungsort
28.12.2021 Sprint der Frauen und Männer Lenzerheide (Schweiz)
29.12.2021 10 km der Frauen / 15 km der Männer Lenzerheide (Schweiz)
31.12.2021 15 km Massenstart der Männer / 10 km Massenstart der Frauen Oberstdorf (Deutschland)
01.01.2022 Sprint der Frauen und Männer Oberstdorf (Deutschland)
03.01.2022 10 km Massenstart der Frauen / 15 km Massenstart der Männer Val di Fiemme (Italien)
04.01.2022 9 km Massenstart der Frauen und Männer (Final Climb) Val di Fiemme (Italien)