Yael Arad

17 tote Athleten durch Hamas-Attacken Sportler aus Israel sollen nicht mehr ins Ausland reisen

Stand: 17.10.2023 22:54 Uhr

Bei den Terrorattacken der Hamas sind nach Angaben der Präsidentin des israelischen Olympia-Komittees auch 17 Athletinnen und Athleten getötet worden. Israels Sportlerinnen und Sportler sollen vorerst nicht mehr zu Wettkämpfen ins Ausland reisen.

Der jüngste Angriff der Hamas auf Israel beschäftigte auch den Kongress des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Mumbai. 17 Athletinnen und Athleten seien bei den Attacken der Hamas ums Leben gekommen, teilte Yael Arad, Präsidentin des Nationalen Olympischen Komitees Israels, am Dienstag (17.10.2023) am Rande des IOC-Kongresses mit.

Die Judoka, Silbermedaillengewinnerin bei Olympia 1992 in Barcelona, berichtete am ARD-Mikrofon von der großen Sorge um die israelischen Sportlerinnen und Sportler. Alle Spitzenathleten seien im nationalen Leistungssportzentrum Wingate in Netanya, nördlich von Tel Aviv, untergebracht worden, sagte Arad. Dort seien sie in Sicherheit und könnten trainieren.

Sportler Israels "im Moment draußen in der Welt nicht sicher"

Sie sollen bis auf Weiteres auch nicht mehr zu Wettkämpfen ins Ausland reisen, bestätigte die oberste Sportfunktionärin des Landes: "Das ist sehr hart für sie, zehn Monate vor den Olympischen Spielen geht es um Punkte für die Teilnahme. Aber im Moment sind Israelis draußen in der Welt nicht sicher."

Arad wollte keine Prognose abgeben, wie lange die Reiserestriktionen aufrechterhalten werden sollen. Angesichts der aktuellen Gefahrenlage sei es die oberste Aufgabe des israelischen Sports, sicherzustellen, dass das Leben der Athleten geschützt ist, wenn sie ins Ausland reisten. "Sport mag für uns das Wichtigste sein, aber Menschenleben sind wichtiger."

Olympia-Qualifikation: "Bekommen viel Unterstützung von den Verbänden"

Israel rechnet damit, in Paris mit einem Team von 90 Athletinnen und Athleten vertreten zu sein. Knapp die Hälfte davon hat die Qualifikation für die Spiele jedoch noch nicht in der Tasche. Sollten israelische Sportlerinnen und Sportler aufgrund der Gefahrenlage weiterhin nicht an Ausscheidungs-Wettkämpfen teilnehmen können, wolle Israels Olympia-Komitee die Sportverbände der jeweiligen Disziplinen kontaktieren und gemeinsam nach Lösungen suchen, die ihnen eine Qualifikation für Olympia ermöglicht, sagte Arad: "Wir bekommen sehr viel Unterstützung von den internationalen Verbänden. Ich bin sehr zuversichtlich."

Yael Arad, Chefin von Israels Olympiakomitee, über das israelische Team für die Olympischen Spiele 2024

Sportschau, 17.10.2023 16:46 Uhr

Die Funktionärin betonte die Rolle des Sports, gerade vor dem Hintergrund der jüngsten  Anschläge, die "erschütternd und sehr schmerzvoll für das ganze Land" seien, so Arad. Israels Spitzenathleten seien nach wie vor eine Inspiration und Hoffnungsträger.

Arabischstämmige in Israel "Teil des israelischen Sports"

Arad bezog dabei auch auf die arabischstämmigen Sportler mit ein, sie seien Teil des israelischen Sports und der olympischen Gemeinschaft. In Israels Männer-Fußballteam, bereits für Olympia qualifiziert, spielten drei Akteure arabischer Abstammung, so Arad. Sie kündigte an, dass junge Araber in Israels Sport stärker gefördert werden sollen. "Mein Wunsch ist, dass die arabische Community in zehn Jahren in allen großen Sportarten vertreten ist und eine starke Kraft in Israels Sport wird."