Die spanische Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Luis Rubiales eingeleitet.

Nach Übergriff gegen Hermoso Staatsanwaltschaft stellt Strafantrag gegen Rubiales

Stand: 08.09.2023 15:02 Uhr

Die Staatsanwaltschaft in Madrid hat die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Luis Rubiales beantragt.

Der Strafantrag gegen den inzwischen suspendierten Präsidenten des spanischen Fußballverbands sei beim Staatsgerichtshof in Madrid eingereicht worden, berichteten die Nachrichtenagentur "Europa Press" und andere spanische Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ein Justizsprecher bestätigte diese Informationen.

Hermoso hatte Anzeige erstattet

Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem Finale der WM der Frauen in Sydney die Spielerin Jenni Hermoso mit beiden Händen festgehalten und auf den Mund geküsst. Rubiales sagte, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt. Die Spielerin aber betonte, dass dies gegen ihren Willen geschehen sei.

Sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Die 33-Jährige erstattete Anzeige. Diese ermöglichte wiederum den Strafantrag der Staatsanwaltschaft wegen sexueller Belästigung und Nötigung.

Haftstrafe bei Verurteilung möglich

Nun muss ein Untersuchungsrichter an der "Audiencia Nacional" in Madrid entscheiden, ob dem Strafantrag stattgegeben wird und Ermittlungen eingeleitet werden, die zu einem Prozess führen können.

Nach Schätzungen von Experten könnte der 46 Jahre alte frühere Profi Rubiales zu einer Haftstrafe zwischen einem und vier Jahren verurteilt werden, wenn er tatsächlich auf die Anklagebank kommen und im Prozess schuldig gesprochen werden sollte.

FIFA suspendierte Rubiales bereits für 90 Tage

Der Weltverband FIFA hat Rubiales bereits für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Rubiales weigert sich aber weiterhin, als Verbandschef zurückzutreten, obwohl das unter anderem auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wurde.

Die Möglichkeit eines Misstrauensvotums gegen den suspendierten Präsidenten lehnte der Nationalverband jedoch ab.