Nationalspieler Jonas Hofmann sieht den USA-Trip mit gemischten Gefühlen.

Nationalmannschaft Nationalspieler sehen USA-Reise kritisch

Stand: 06.09.2023 16:44 Uhr

Im Oktober reist das Nationalteam mitten in der Saison für zwei Länderspiele an die US-Ostküste. Den DFB zieht es an den Schauplatz der nächsten WM. Die Spieler schauen auf Jetlag und Reisestress.

Die Fußball-Nationalspieler bewerten die Reise wegen der Reisestrapazen und des unvermeidlichen Jetlags teilweise kritisch.

"Ich sehe es bei meinen Kollegen, die in Afrika zehn Stunden irgendwo hinreisen oder bei Giovanni Reyna, der nach Spielen für die USA mit Jetlag zurückkommt. Meiner Meinung nach ist der Termin nicht ganz so gut gewählt", sagte Abwehrspieler Niklas Süle in Wolfsburg. Der 28-Jährige war erst in der Saisonvorbereitung mit Borussia Dortmund in den USA.

Hofmann - "Unser Körper ist unser Kapital"

Sportschau, 06.09.2023 16:21 Uhr

Die DFB-Auswahl bestreitet am 14. Oktober in Hartford gegen die USA und drei Tage später in Philadelphia gegen Mexiko zwei Testspiele an der amerikanischen Ostküste. Los geht der Trip am Montag, 9. Oktober. Der Rückflug erfolgt am Mittwoch, 18. Oktober.

Völler verteidigt Trip

Nur zwei Tage später geht es in der Bundesliga mit dem Spiel der Dortmunder gegen den SV Werder Bremen weiter. Die Bundesligavereine sehen die Reise darum ebenfalls kritisch. DFB-Sportdirektor Rudi Völler wiederum hatte die Planungen des Verbandes verteidigt.

Es sei mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wichtig, sich auch vor Ort den Fans zu präsentieren, Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen. "Auch wenn wir alle unserer Heim-EM im kommenden Jahr entgegenfiebern, die im Mittelpunkt all unserer Planungen steht, gehört es zu einer professionellen Vorbereitung, frühzeitig auch das nachfolgende Turnier anzugehen, um auch dort optimale Bedingungen zu schaffen", argumentierte der ehemalige DFB-Teamchef Völler. Die Welt höre nach der EM 2024 nicht auf, sich zu drehen. "Für eine größere Wahrnehmung und Präsenz des deutschen Fußballs, der Bundesliga und ihrer Vereine ist es wichtig, dass sich die besten Spieler Deutschlands auch international zeigen", äußerte Völler.

Der Leverkusener Jonas Hofmann sprach in der DFB-Pressekonferenz von "geteilten Meinungen". Er gehe bei den Argumenten gegen die Reise mit, freue sich aber trotzdem darauf, vor Ort etwas zu erleben. "Da nehme ich gerne den Stress des Fluges und die Zeitumstellung auf mich", sagte der 31-Jährige. "Aber unser Körper ist unser Kapital und wird beeinträchtigt."

Torwart Marc-André ter Stegen hat persönlich keine Erfahrungen mit einer Übersee-Reise während der Saison. Er merke aber natürlich seinen Nationalspieler-Kollegen beim FC Barcelona an, wenn sie etwa von Einsätzen in Südamerika zurückkämen, dass sie körperlich nicht bei "hundert Prozent" seien, wenn sie von der Reise zurückkämen.