Magdeburg jubelt nach Spielende gegen Veszprem und macht ein Selfie mit übergroßer Fahrkarte nach Köln

Handball | Champions League "Sehr stolz" - SC Magdeburg feiert nach "Wunder von Veszprem"

Stand: 02.05.2025 14:59 Uhr

Der SC Magdeburg hat in Veszprem ein Spiel abgeliefert, das in die Geschichtsbücher des SCM eingehen dürfte. Nach deutlichem Rückstand gelang der Final-Four-Einzug. Halbfinal-Gegner dort wird der Titelverteidiger.

Der SC Magdeburg hat das Final-Four-Abo in der Champions League. Zum dritten Mal in Folge steht der deutsche Meister im Halbfinale der Handball-Königsklasse. Mit ihrem Einzug unterstrichen die Elbestädter zudem die Dominanz der Bundesliga in Handball-Europa.

"Im Moment gibt es in unserer Umkleidekabine nur glückliche Menschen" – Bennet Wiegert strahlte auch noch lange Minuten nach dem dramatischen, umjubelten und phasenweise kaum noch für möglich gehaltenen 28:27-Sieg seines SCM in der ungarischen Handball-Hochburg Veszprem. Mit einem Tor vier Sekunden vor dem Spielende machten die Magdeburger den Einzug ins Final-Turnier der Champions League klar.

Sekunden-Thriller - SC Magdeburg kämpft sich gegen Veszprem dramatisch ins Final Four

Saugstrup: "Die letzten Minuten waren unglaublich

Und das, obwohl die Magdeburger im Spiel zweimal mit vier Toren zurücklagen, zuletzt in der 50. Minute und klar 22:26. "Die letzten zehn Minuten waren unglaublich", sagte Magnus Saugstrup Jensen mit Blick auf die Aufholjagd der Schlussphase, die der SCM 6:1 gewann.

Wiegert: "Respekt an Veszprem"

"Es war ein emotionaler, intensiver Kampf, und ich habe jede Minute der Atmosphäre genossen, in der wir empfangen wurden", sagte Wiegert weiter, und äußerte auch Mitgefühl für die Heimfans: Mein Respekt an die Fans von Veszprem: "Im Moment gibt es in unserer Umkleidekabine nur glückliche Menschen, aber ich kann auch die Situation von Veszprem verstehen." Die Ungarn hatten sich vor der Saison ein Star-Team zusammengekauft. Nicht nur Ex-Barcelona-Coach Yavier Pascual, auch die französischen Nationalspieler Ludovic Fabregas, Hugo Descat und Nedim Remili, der kroatische Spielmacher Luka Cindric oder Islands Star Aron Palmarsson sollten endlich die Champions-League-Trophäe an den nördlichen Balaton holen.

Doch der SCM, der im Hinspiel mit dem Schock nach dem Achillessehnenriss von Matthias Musche zu kämpfen hatte, Veszprems Fasbregas nicht in den Griff bekam und nach einer Aufholjagd nur zu einem 26:26 kam, hatte am Donnerstagabend etwas dagegen.

Magdeburg jubelt nach Spielende gegen Veszprem und macht ein Selfie mit übergroßer Fahrkarte nach Köln

Auf wen trifft der SC Magdeburg beim Final Four in Köln?

Final Four: SCM, Füchse, Nantes, Barcelona

Beim dritten Final Four in Serie soll nun der dritte Champions-League-Sieg nach 2002 und 2023 perfekt gemacht werden. Im Halbfinale Mitte Juni in Köln geht es gegen den Titelverteidiger und Rekordsieger FC Barcelona. Die Füchse Berlin bekommen es mit dem französischen Klub HC Nantes zu tun.

Füchse selbstbewusst: "Haben große Chancen"

Berlins Manager Bob Hanning flohlockt bereits: "Jetzt sind es noch zwei Spiele bis zu dieser Trophäe, und wir sind in der Lage, jede Mannschaft auf diesem Weg zu schlagen." Der Magdeburger Bundesliga-Konkurrent aus der Hauptstadt greift nach dem ersten Champions-League-Titel und rechnet sich große Chancen aus: "Das habe ich von Anfang an gesagt. Wir haben große Chancen auf den Titel und wollen diese Aufgabe nun auch gemeinsam lösen", so Hannig.

Fünf von acht Bundesliga-Klubs in Final-Four-Turnieren

Die Handball-Bundesliga wirbt gern mit dem Prädikat "stärkste Liga der Welt." Und mit Blick auf die Halbfinals der beiden bedeutendsten europäischen Pokalwettbewerbe, der Champions League und der EHF European League, zeigt sich: Die Bundesliga dominiert auch den Europacup. In der Champions League stehen mit dem SCM und den Füchsen zwei Klubs im Final Four. In der European League haben es mit Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt, THW Kiel und MT Melsungen gleich drei Bundesligisten ins Halbfinale geschafft.

Dirk Hofmeister