Bis zum 21. Juni will der Internationale Sportgerichtshof (Cas) eine Entscheidung bezüglich des Einspruchs der Iba fällen.

Sportpolitik Box-Weltverband legt Berufung gegen IOC-Empfehlung ein

Stand: 15.06.2023 18:04 Uhr

Die IOC-Exekutive hat empfohlen, dem Box-Weltverband die Anerkennung zu entziehen. Wie angekündigt, zieht die Iba dagegen vor Gericht.

Die International Boxing Association (Iba) will das drohende Aus als olympischer Verband gerichtlich abwenden. Wie der Internationale Sportgerichtshof (Cas) bekannt gab, hat die Iba Berufung gegen eine Empfehlung der IOC-Exekutive eingelegt, dem Weltverband die Anerkennung zu entziehen.

Die Iba will erreichen, dass der Beschluss der Exekutive annulliert wird. Zugleich habe der Boxverband einen Eilantrag eingereicht, die Empfehlung bis zu einem endgültigen Schiedsspruch auszusetzen, teilte der Cas mit.

Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte am 7. Juni empfohlen, dem umstrittenen Boxweltverband die Anerkennung zu entziehen. Gleichzeitig machte sich die Exekutive für einen Erhalt des Boxens im Programm der Olympischen Spiele 2024 in Paris stark. Für eine Entscheidung diesbezüglich haben die Exekutive und der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt. Die Session soll am 22. Juni per Schalte stattfinden. Der Cas will nun bis spätestens 21. Juni eine Entscheidung zum Eilantrag der Iba fällen.

IOC mit umfassenden Bedenken

Der Beschluss der IOC-Exekutive gegen die vom umstrittenen russischen Präsidenten Umar Kremlew geführte Iba stützt sich laut Mitteilung auf den Bericht des olympischen Dachverbandes von Anfang Juni zur Situation des Boxverbandes. Die Exekutive begründete ihre Empfehlung damit, dass die Iba seit ihrer Suspendierung 2019 nicht in der Lage gewesen sei, "die anhaltenden Bedenken in Bezug auf ihre Führung, finanzielle Transparenz und Nachhaltigkeit sowie die Integrität ihrer Kampfrichter- und Wertungsprozesse zur Zufriedenheit des IOC" auszuräumen. Die Iba hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und den Gang vors Sportgericht angekündigt.

Die Iba ist seit 2019 unter anderem wegen dubioser Verbandsführung und fehlender finanzieller Transparenz suspendiert. Als Konsequenz wurde das Boxen aus dem olympischen Programm für die Spiele 2028 in Los Angeles gestrichen. Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforce - wie schon bei Olympia in Tokio. Einige Nationalverbände riefen einen Konkurrenzverband namens World Boxing ins Leben, der im November offiziell gegründet werden soll.