Der italienische Sprinter Lamon Marcell Jacobs

So lief der erste WM-Tag Jacobs und Kerley über 100 m weiter, Wagner verpasst Halbfinale

Stand: 19.08.2023 22:30 Uhr

Bei der Leichtathletik-WM hat Olympiasieger Lamont Marcell Jacobs knapp das Halbfinale erreicht auch Fred Kerley ist weiter. Der einzige deutsche Starter Julian Wagner schied aus. Siebenkämpferin Sophie Weißenberg startet stark, die DLV-Mixed-Staffel ist schnell unterwegs - und Weitspringerin Maryse Luzolo hat ebenfalls Grund zur Freude. Der erste Wettkampftag in Budapest im Überblick.

Tag 1 der Leichtathletik-WM - die Zusammenfassung

Sportschau, 19.08.2023 23:00 Uhr

100 m - Jacobs weiter, Wagner ohne Chance

In seinem Vorlauf über 100 m erreichte Lamont Marcell Jacobs knapp das Halbfinale. In 10,15 Sekunden erreichte er Platz drei und war damit nur 19. von allen 56 Läufern. Schnellster Sprinter war Olblique Neville aus Jamaika in 9,86 Sekunden mit einem klaren Vorsprung vor Noah Lyles aus den USA in 9,95 Sekunden. Der Olympia-Zweite Fred Kerley kam in 9,99 Sekunden ins Ziel.

Der einzige deutsche Starter war Julian Wagner, der in 10,31 Sekunden keine Rolle bei der Vergabe der vorderen Plätze in seinem Lauf spielte und Fünfter wurde.

100-m-Vorläufe - Wagner läuft auf Rang fünf

Sportschau

10.000 m - Hassan stürzt und erhebt Vorwürfe

Bei den 10.000 m der Frauen war Titelverteidigerin Sifan Hassan kurz vor der Ziellinie knapp Führende vor Gudaf Tsegay. Hassan geriet aber bei einem langen Schritt ins Straucheln und stürzte. Mit einem blutenden Ellbogen kam sie so als Elfte ins Ziel, Tsegay gewann.

Die niederländische Läuferin Sifan Hassan stürzt im Finale über 10.000 Meter.

Hassan erhob Vorwürfe gegen ihre Konkurrentin. "Ich wurde von der Äthiopierin geschubst", sagte Hassan im ZDF. "Sie hat mich geschubst und deshalb bin ich gestürzt." Die Fernsehbilder gaben keinen genauen Aufschluss. Der Weltverband führte Tsegay zunächst als Siegerin auf.

10.000 m der Frauen - die letzten zwei Runden

Sportschau, 19.08.2023 20:56 Uhr

Kugelstoßen - Crouser souverän Weltmeister

Weltrekordhalter Ryan Crouser aus den USA verteidigte seinen Titel. Mit 23,51 m war der 30-Jährige nicht zu schlagen, nie stieß ein Athlet die Kugel weiter bei Weltmeisterschaften. Er blieb damit nur fünf Zentimeter unter seinem Weltrekord.

Silber sicherte sich überraschend der Italiener Leonardo Fabbri mit persönlicher Bestleistung von 22,34 m, Bronze ging an Ex-Weltmeister Joe Kovacs (22,12/USA).

Der amerikanische Kugelstoßer Ryan Crouser

Der amerikanische Kugelstoßer Ryan Crouser

20 km Gehen - Linke feiert deutschen Rekord

Wegen eines Unwetters in Budapest am Samstagmorgen (19.08.2023) gingen die 50 Teilnehmer des 20 km Gehen-Wettbewerbs mit zwei Stunden Verspätung auf die Strecke. Eine Stunde, 18 Minuten und zwölf Sekunden nach dem Startschuss ballte Christopher Linke aus Potsdam dann beide Fäuste: In deutscher Rekordzeit war er als starker und schneller Fünfter ins Ziel gekommen. Gold ging an den Spanier Alvaro Martin.

Siebenkampf - Weißenberg auf Rang fünf, Schäfer muss aufgeben, Hall klar vorne

Der deutschen Siebenkämpferin Sophie Weißenberg liegt weiter aussichtsreich im WM-Wettkampf. Nach den 100 m Hürden in 13,58 Sek. und einer persönlichen Bestleistung im Hochsprung mit 1,86 m sowie 13,97 m im Kugelstoßen und 24,23 Sekunden über 200 m belegt sie mit 3.877 Punkten vorerst Platz fünf.

Die 200-m-Läufe der Siebenkämpferinnen

Sportschau, 19.08.2023 20:56 Uhr

Carolin Schäfer musste verletzt aufgeben. Vanessa Grimm ist mit 3.599 Punkten 15. der Rangliste. Auf Platz eins liegt mit der Amerikanerin Anna Hall die Gold-Favoritin - sie hat 3.998 Punkte auf ihrem Konto.

Diskuswurf - Janssen erreicht als einziger DLV-Athlet das Finale

Diskuswerfer Henrik Janssen steht im WM-Finale am Montag (21.03., 20.30 Uhr). Der Magdeburger schaffte als einziger des DLV-Trios den Sprung unter die besten Zwölf. Ihm reichten 63,79 m. Janssen lag damit genau sieben Zentimeter vor dem Collin Bell auf Rang 13. Steven Richter schied mit 63,37 m als 17. ebenso aus wie Daniel Jansinski auf Platz 18 mit 63,36 m.

4x400 m Mixed-Staffel - Deutsches Quartett bei US-Weltrekordlauf auf Rang sieben

Die deutsche 4x400 m Mixed-Staffel hat in einem dramatischen Finale am Abend Rang Sieben belegt. Das Quartett Manuel Sanders, Alica Schmidt, Jean Paul Bredau und Elisa Lechleitner konnten in 3:14,27 nicht hanz an die starke Vorlaufleistung vom Vormittag anknüpfen (Saisonbestleistung in 3:13,25 Minuten). Das US-Quartett stellte in 3:08:80 einen Weltrekord auf und profitierte wenige Meter vor dem Ziel vom Sturz der in Führung liegenden niederländischen Schlussläuferin Femke Bol. Die Niederland wurden disqualifiziert.

Alexis Holmes gewinnt als Schlussläuferin Gold für die USA in der 4x400 m Mixed-Staffel, nachdem die Niederländerin Femke Bol als Führende gestürzt war.

Alexis Holmes gewinnt als Schlussläuferin Gold für die USA in der 4x400 m Mixed-Staffel, nachdem die Niederländerin Femke Bol als Führende gestürzt war.

Weitsprung - Luzolo im Finale - Assani nach der Qualifikation raus

Das Weitsprung-Finale am Sonntag (20.08.2023, live im Ersten und bei sportschau.de) findet trotz der verletzungsbedingten Absage von Weltmeisterin Malaika Mihambo mit deutscher Beteiligung statt: Maryse Luzolo (Königstein) sprang in der Qualifikation 6,66 m weit und sicherte sich als zehntbeste Athletin einen Platz für den Wettkampf um die Medaillen. "Es geht schon noch mehr. Aber 'Finale', das hört sich auf jeden Fall sehr cool an", freute sich Luzolo am Sportschau-Mikrofon.

Mikaelle Assani, mit der Saisonbestweite von 6,91 m angereist, kam dagegen nicht über 6,47 m hinaus und verpasste das Finale. "Das ist meine erste WM, ich habe mein Bestes gegeben und kann mit einem guten Gewissen aus dem Wettkampf rausgehen", zeigte sich Assani nicht enttäuscht, sondern dankbar über die WM-Erfahrung. "Im Finale werden ich Maryse anfeuern, damit sie ihre beste Leistung abruft." Die mitfavorisierte US-Amerikanerin Tara Davis-Woodhall (6,87 m), Europameisterin Ivana Vuleta (Serbien/6,82 m) und die Weltjahresbeste Ackelia Smith (Jamaika/6,78 m) schafften mühelos das Weiterkommen.

Weitspringerin Luzolo im Finale - Assani ausgeschieden

Sportschau, 19.08.2023 09:57 Uhr

Kugelstoßen - Ryan Crouser ohne Probleme im Finale

Olympiasieger und Titelverteidiger Ryan Crouser ist in Budapest souverän ins Finale der Kugelstoßer am Abend (20.35 Uhr) eingezogen. Der 30-Jährige stieß bei schwierigen Bedingungen nach dem heftigen Unwetter in Budapest gleich im ersten Versuch der Qualifikation 21,48 m. Damit überbot er die für den direkten Finaleinzug geforderte Weite um acht Zentimeter. Der Weltrekordhalter musste sich kurz vor der WM zwei Blutgerinnsel aus dem Unterschenkel entfernen lassen. Er nimmt derzeit Blutverdünner, um kein medizinisches Risiko einzugehen. Auch Ex-Weltmeister Joe Kovacs (21,59 m/USA) und Tom Walsh (21,73/Neuseeland) zogen ungefährdet ins Finale ein. Bei der WM ist in diesem Jahr kein deutscher Kugelstoßer dabei.

Ryan Crouser in der Qualifikation des Kugelstoßens

Sportschau, 19.08.2023 10:30 Uhr

Hammerwurf - DLV-Duo verpasst das Finale

Erwartungsgemäß bereits in der Qualifikation Endstation war für die beiden deutschen Hammerwerfer Merlin Hummel (Kulmbach) und Sören Klose (Frankfurt/Main). Hummel brachte keinen gültigen Versuch zustande, Klose kam nur auf 72,23 m und landete damit auf Rang 22. Das DLV-Duo findet sich in der Weltjahresbestenliste nicht unter den Top-25. Als Zwölfter und Letzter qualifizierte sich der Kanadier Adam Keenan mit 74,56 m für das Finale. Hammerwurf-Weltmeister Pawel Fajdek aus Polen, sein Landsmann Wojciech Nowicki und die ebenfalls zu den Favoriten zählenden Mychajlo Kochan aus der Ukraine und Rudy Winkler aus den USA kamen alle ohne Probleme ins Finale.

1.500 m - Bartelsmeyer als Siebter in der ersten Runde ausgeschieden

Amos Bartelsmeyer hat über 1.500 m den Sprung ins Semifinale verpasst. Der 29-Jährige kam in einem umkämpften Rennen als Siebter seines Vorlaufs in 3:35,44 Minuten ins Ziel. Noch im Juni hatte er in den USA eine persönliche Bestzeit von 3:34,39 Minuten aufgestellt. Titelfavorit Jakob Ingebrigtsen gewann den Vorlauf locker und zog in die Vorschlussrunde ein.

3.000 m Hindernis - Vorlauf ist Endstation für Karl Bebendorf

Der deutsche Serienmeister Karl Bebendorf aus Dresden hat den erhofften Einzug ins Finale über 3.000 m Hindernis verpasst. Der 27-Jährige lief in seinem Vorlauf in 8:22,33 Minuten auf Rang acht. Für den Endlauf hätte er mindestens Fünfter werden müssen, doch nach etwa 2.000 m konnte er das Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen. "Leider waren meine Kräfte bei der hohen Geschwindigkeit schon ganz schön aufgebraucht, dann hat es leider nicht geklappt", sagte Bebendorf im Sportschau-Interview. Olympiasieger und Titelverteidiger Soufiane El Bakkali (8:23,66/Marokko) gab sich ebenso keine Blöße wie Mitfavorit Lamecha Girma (8:15,89/Äthiopien). 

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 20.08.2022 | 06:55 Uhr