Olympia 1968: Jim Hines bei seinem Rekordsprint über 100 Meter in unter zehn Sekunden

Erster Mensch unter zehn Sekunden Sprinter Jim Hines verstorben

Stand: 05.06.2023 15:38 Uhr

US-Sprinter Jim Hines ist verstorben. Ihm war es als erstem Menschen überhaupt gelungen die 100 Meter unter zehn Sekunden zu laufen - nach der Sprint-Karriere wechselte er in die NFL.

Die Leichtathletik-Welt trauert um den Sprinter Jim Hines: Der US-Amerikaner, der als erster Athlet die 100 Meter offiziell in unter zehn Sekunden lief, verstarb am vergangenen Samstag (03.06.2023) im Alter von 76 Jahren. Das gab der Weltverband World Athletics (WA) bekannt.

Hines hatte zunächst Baseball gespielt, bis ein Leichtathletik-Trainer sein läuferisches Talent erkannte und ihn zu einem Weltklasseläufer entwickelte. Bereits als 17-Jähriger gehörte er zum Kreis der 20 schnellsten Sprinter der Welt über 100 Yards (91,44 Meter).

Bei den US-Meisterschaften 1968 in Sacramento lief Hines mit einer handgestoppten Weltrekordzeit von 9,9 Sekunden ins Ziel. Da binnen weniger Minuten mit Ronnie Ray Smith und Charles Greene zwei weiteren Athleten das gleiche Kunststück gelang, ging der Abend in Kalifornien als "Night of Speed" in die Leichtathletik-Geschichte ein.

Erster Sprinter, dann Football-Profi

Vier Monate später wurde der damals 22 Jahre alte Hines über 100 Meter in Mexiko-Stadt auch Olympiasieger - in diesmal elektronisch gestoppten 9,95 Sekunden. Es war zunächst unklar, ob diese Zeit eine Verbesserung des Weltrekordes war, doch der Leichtathletik-Weltverband entschied: Die 9,95 Sekunden sind schneller als die handgestoppten 9,9 Sekunden. Damit war Hines auch der erste Läufer, der unter elektronischer Zeitmessung die 10-Sekunden-Grenze durchbrach.

Es war eine Bestmarke, die 15 Jahre lang Bestand haben sollte. Erst 1983 war Landsmann Calvin Smith zwei Hundertstelsekunden schneller. Den aktuellen Weltrekord hält Usain Bolt (9,58 Sekunden), aufgestellt bei der Leichtathletik-WM in Berlin 2009.

In Mexiko gewann Hines auch mit der US-amerikanischen Staffel Gold. Kurz darauf beendete der Amerikaner allerdings seine Sprinter-Karriere, um sich in der Football-Profiliga NFL zu versuchen. Dort spielte Hines für die Miami Dolphins und die Kansas City Chiefs.